Das Bildschirmformat 21:9 findet man bei immer mehr Herstellern, hier wollen wir Euch unsere Erfahrungen mit dem Samsung Premium Curved Monitor S34E790C vorstellen, der über eine Bildschirmdiagonale von 34 Zoll verfügt.

Samsung Premium Curved Monitor S34E790C im Test

Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung schützt den Monitor für den Transport sehr gut, ist aber nicht viel grösser als der Bildschirm selbst. Um den Monitor in Betrieb zu nehmen, muss man ihn nur vorsichtig aus der Schachtel befreien, aufstellen und die Kabel anschliessen. Der Fuss ist bereits montiert. Er kann aber bei Bedarf demontiert und durch eine VESA-kompatible Halterung ersetzt werden.
Zum Lieferumfang gehören (kann je nach Land unterschiedlich sein):
- Kurzanleitung zur Konfiguration
- Benutzerhandbuch
- Stromkabel
- Netzteil
- HDMI-Kabel
- DisplayPort-Kabel
- USB 3.0-Kabel
- Adapter Mini-DisplayPort-zu-DisplayPort
Aufstellen
Um den S34E790C aufzustellen braucht man vor allem eins: Platz. In der Breite verschlingt der Monitor über 80 cm und auch der Tisch sollte eine gewisse Tiefe aufweisen, damit man auch noch genügend Platz für die Tastatur hat. Allein schon der Fuss hat eine Tiefe von 30 cm, wir empfehlen daher eine Tischplatte mit mindestens 85 cm. Diese Tiefe hatte auch die Tischplatte bei unserem Setup, was dann einen Abstand von etwas über 60 cm (Auge zu Monitor) ermöglichte. Da es sich um einen Curved Monitor handelt, sollte man gut mittig davorsitzen.


Das Display wird von einem stabilen Standfuss getragen, der passend zur Breite des Geräts ausgelegt ist. Dadurch bekommt der gesamte Monitor die notwendige Standfestigkeit.
Im unteren Teil des Fusses befindet sich eine einfache Kabelführung. Der Monitor lässt sich nicht nach links und rechts schwenken, aber nach vorne und zurück neigen (-2° / +20°). Eine Pivot-Funktion fehlt.
Design und Ausstattung
Das 34 Zoll-Display ist von einem recht dünnen schwarzen Rahmen eingefasst, für was sich der Begriff "ZeroFrame Design" eingebürgert hat. Der Rahmen ist zum Display nach innen eingeknickt. In der Mitte unten sitzt der "Samsung"-Schriftzug.

Der Standfuss ist ähnlich wie das Display gebogen und verfügt vorne über einen matten Silberlook. Die Gestaltung der Rückseite ist ebenfalls schlicht.

Der S34E790C verfügt über zwei integrierte Lautsprecher, die auf der Rückseite angebracht sind. Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich eine so genannte JOG-Taste, eine Joystick-ähnliche Taste, mit der man durch das Einstellungsmenü navigieren kann. Sie ist von vorne gut erreichbar, wenn man am Tisch vor dem Monitor sitzt.
Auf der Rückseite sind auch sämtliche Anschlüsse untergebracht:
- 2x HDMI
- 1x DisplayPort
- 4x USB 3.0
- Kopfhörer
- Stromversorgung

Die Stromversorgung findet über ein externes Netzteil statt.
Technische Spezifikationen
Bevor wir auf die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten und unsere praktischen Erfahrungen mit dem S34E790C eingehen, haben wir hier die wichtigsten technischen Spezifikationen zusammengefasst.
- Bildschirmgrösse: 86,4 cm (34 Zoll)
- Abmessungen:82,1 x 45,2 x 27,5 cm (maximale Höhe: 55,2)
- Gewicht: 9,9 kg
- Auflösung: 3440 x 1440 (UWQHD)
- Reaktionszeit: 4 ms (grau / grau)
- Blickwinkel: 178° (horizontal) / 178° (vertikal)
- Kontrast: 3000:1
- Bildwiederholrate: 60 Hz
- Seitenverhältnis: 21:9
- Hintergrundbeleuchtung: LED
- Panel-Technologie: PA-Technologie
- Neigungswinkel: -2° bis +20°
- Pixeldichte: 110ppi
- Lautsprecher: 2x 7 Watt
Bedienung und Einstell-Möglichkeiten
Das On Screen Display (OSD) lässt sich recht gut über die JOG-Taste auf der Rückseite bedienen. Um das Menü zu öffnen, muss man einfach die JOG-Taste drücken.

Die verschiedenen Einstell-Möglichkeit werden im Handbuch sehr gut verständlich erklärt, wir wollen hier nur ein paar Besonderheiten herausgreifen.
Was man nicht bei jedem Monitor standardmässig findet, ist die Möglichkeit, die Schärfe separat nachzuregeln. Aus unserer Erfahrung sollte man den Wert nicht zu hoch einstellen, da sonst die Darstellung von Schriften und Bildern übermässig nachkorrigiert wird, was einen sehr negativen Effekt auf die Qualität der Darstellung hat.

Zudem gibt es im OSD die Möglichkeit, die Reaktionszeit des Panels zu verkürzen (so genannter "Overdrive"). Wir empfehlen, es bei den Standard-Einstellungen zu belassen, da sonst ein Flackern auftritt, was wiederum nicht erwünscht ist.

Display und Bildqualität
Der S34E790C verfügt über ein PA-Panel. Genauso wie bei TN oder IPS handelt es sich dabei um ein LED-Display. Zu den Stärken der PA-Technologie gehört die Darstellung von schwarz, was sich auch in guten Kontrastwerten bemerkbar macht. Zudem zeichnet sich der S34E790C dadurch aus, dass er fasst kein Bleeding zeigt. Was bei unserem Testgerät allerdings zu beobachten war, war ein leicht rötlicher Farbverlauf vom unteren und linken Rand her. Am deutlichsten sichtbar ist der Verlauf auf einem weissen Bildschirmhintergrund.
Wenn es um die Darstellung von Farben geht, fehlt es dem PA-Panel und somit auch dem S34E790C an Leuchtkraft, hier weisst es Ähnlichkeiten zu einem TN-Panel auf. Gerade im Vergleich mit einem aktuellen IPS-Panel wird der Unterschied recht deutlich.
Die Blickstabilität entspricht wiederum eher einem IPS-Panel, hier sind leichte Farbverschiebungen festzustellen. Auch mit der Reaktionszeit von 4 ms liegt der S34E790C gleichauf mit einem guten IPS-Display.
Für unsere Testzeit haben wir den Monitor mit einem Spyder4Elite kalibriert. Damit konnten wir eine möglichst gute Farbwiedergabe erreichen.
Im praktischen Alltag
Wir wollen in den nächsten drei Kapiteln auf unsere praktischen Alltagserfahrungen mit dem S34E790C eingehen. Archangel hat dafür den Monitor für allgemeine Office-Arbeiten und Bildbearbeitung eingesetzt.
Um den S34E790C von seiner besten Seite zu erleben, braucht man eine Grafikkarte, welche die maximale Auflösung von 3440 x 1440 Pixel bei 60 Hz bringen kann und idealerweise über einen DisplayPort-Ausgang verfügt. Wir haben den Monitor mit folgender Grafikkarte verwendet: GTX 670 (EVGA GTX 670 SC+ 4GB).
Nützliches Tool: Divy
Um die Fenster auf dem Monitor zu vergrössern und zu verkleinern, haben wir das Tool Divy benutzt. Damit lassen sich Fenster direkt auf eine Grösse bringen und auf dem Display positionieren. Dies jedes Mal manuell mit dem Cursor zu machen, ist fummelig und bremst den Workflow. Windows bietet zwar von Haus aus auch gewisse Positionierungen der Fenster an, aber mit Divy ist man flexibler und schneller. Divy bietet mehr Möglichkeiten wie man ein Fenster auf dem Bildschirm genau positioniert haben will. Per Tastatur-Shortcut kann man ein Fenster direkt in die gewünschte Position und Grösse bringen. Für die Arbeit an einem 21:9-Bildschirm ist so ein Tool aus unserer Erfahrung ein Muss.

Hier findet Ihr den Download der Testversion beim Hersteller Mizage.
Produktives Arbeiten
Beim S34E790C sind Auflösung (3440 x 1440) und Grösse (34 Zoll) gut aufeinander abgestimmt, d.h. man kann ihn benutzen ohne eine Vergrösserung einstellen zu müssen. Damit bietet er sehr viel "Arbeitsfläche", auch wenn man sich an das unübliche Seitenverhältnis erst gewöhnen muss Das 21:9 Format etabliert sich seit rund drei Jahren bei den PC Monitoren, und eignet sich nicht nur fürs Gamen und Filme schauen, sondern auch hervorragend für das Arbeiten mit mehreren Programmfenstern nebeneinander.
Man arbeitet automatisch mit mehreren Fenstern nebeneinander – ähnlich wie an einem Arbeitsplatz mit zwei Monitoren. Sonst verschenkt man viel leere Fläche und somit viel Potential, das in dem Monitor steckt. In diesem Kapitel wollen wir Euch einen kleinen Einblick in das produktive Arbeiten mit mehreren Fenstern geben. Im nächsten Kapitel geht es dann noch einen Schritt weiter, denn der S34E790C verfügt über die Möglichkeit, zwei unterschiedliche Geräte gleichzeitig anzuschliessen.
Office mit mehreren Fenstern
Zum Schreiben von Blogartikeln in MS Word und gleichzeitigen Recherchieren von Fakten und Informationen im Web oder in einem PDF, hat sich für mich eine Teilung des Bildschirms extrem bewährt.
Ich habe mir zwei Varianten (halb – halb / ein Drittel – zwei Drittel) als Shortcuts im Divy zurechtgelegt und so waren die Fenster immer schnell platziert. Das Arbeiten mit zwei Fenstern nebeneinander ist wesentlich ruhiger und flüssiger, als wenn man ständig via Taskleiste, Taskmanager oder eine Tastenkombination zwischen Programmen hin- und herwechseln muss. So gesehen, ähnelt das Arbeiten mit einem 21:9-Bildschirm wirklich einem Setup mit zwei Monitoren nebeneinander.
Wer wie ich beim Arbeiten immer Newsfeeds im Auge behalten möchte, kann sich den Screen so einteilen, dass beides möglich ist. Im ersten Beispiel sind links zwei Fenster mit Newsfeeds – RSS-Reader und LinkedIn – angeordnet, rechts ist der Arbeitsplatz mit MS Word.
Natürlich kann es auch nur ein Fenster sein, und das muss nicht mal über die gesamte Breite des Displays gehen. Ich habe mir einen Shortcut eingerichtet, der ein Fenster in der Mitte platziert und von der Breite her sehr angenehm ist.
Archangel von hitzestau.com
Bildbearbeitung
Man muss aber nicht zwangsläufig mit mehreren Fenstern arbeiten. Bei der Bildbearbeitung mit Programmen wie Adobe Lightroom kommt das Extra an Breite zum Tragen. Sicher kann man auch an einem 16:9-Bildschirm gut arbeiten, aber mir haben die grosse "Arbeitsfläche" in der Mitte sowie der Platz links und rechts für Menüs sehr zugesagt (siehe Beispiel unten mit Adobe Lightroom CC). Generell ist das Format sehr ideal für Programme mit so genannten Floating Menüs wie Adobe Photoshop, SketchUp und viele andere Grafikprogramme.
Archangel von hitzestau.com
Wenn man viele Aufnahmen hat, kann man schnell die Übersicht verlieren. Um den Überblick zu bekommen, ist es praktisch, wenn man viele Thumbnails auf einem Screen anzeigen kann ohne scrollen zu müssen. Hier nochmals ein Blick in die Lightroom-Bibliothek:
Zwei Bild-Quellen für mehr Flexibilität
Ein Alleinstellungsmerkmal des S34E790C ist seine Fähigkeit, zwei Input-Quellen gleichzeitig anzuschliessen und anzeigen zu lassen. Dafür stehen zwei Optionen zur Verfügung, die sich in den Einstellungen konfigurieren lassen: Entweder zwei Bilder nebeneinander mit der Trennung in der Mitte (PBP, Picture by Picture) oder als Bild in Bild (PIP, Picture in Picture).
Für den PIP-Modus kann man im OSD vier verschiedenen Positionen für die zweite Bildquelle auswählen.

Es stehen drei vordefinierte Grössen zur Auswahl: 720 x 480, 1280 x 720 und 1720 x 720, wobei letztere einem Viertel der gesamten Bildschirmfläche entspricht. Grösse und Position lassen sich dank der JOG-Taste sehr schnell einstellen. Auch die Audioquelle kann dort definiert werden.
Für PBP und PIP gibt es eine Vielzahl von möglichen Einsatz-Szenarien. Videos aus einer separaten Quelle (z.B. Set Top-Box, Player, Konsole) schauen, Arbeiten mit zwei PC an einem Bildschirm, POS-Display oder Präsentationen. Dieses Feature kann die Ergonomie oder Produktivität steigern, auf jeden Fall macht es den S34E790C zu einem flexibel einsetzbaren Monitor.
Multimedia
Sound
Punkto Sound darf am vom S34E790C keine Wunder erwarten. Er verfügt über zwei interne Lautsprecher mit 7 Watt. Sie reflektierten nach hinten und tönen eher etwas basslastig. Generell empfehlen wir einen Kopfhörer oder ein Sound-System.
Videos und Filme
Als Bildschirm im CinemaScope-Format ist der S34E790C prädestiniert für die Wiedergabe von Kinofilmen oder Episoden von TV-Serien. Dabei kann es allerdings passieren, dass nicht die gesamte Breite ausgenutzt wird, wie hier bei diesem Beispiel mit "The Dark Night" von Netflix:
Das liegt daran, wie die schwarzen Balken oben und unten in die Datei integriert sind. Bei einem Streaming-Dienst wie Netflix hat man kaum Einfluss auf die Darstellung auf dem Bildschirm, bei lokal gespeicherten Dateien schon eher. Ob dann für die Darstellung der ganze Bildschirm ausgenutzt wird oder nicht, hängt aber von den Einstellungen im Player ab und nicht vom Bildschirm.
So kann ein Spielfilm mit den Standard-Einstellungen dargestellt werden, in unserem Beispiel verwenden wir den Media Player Classic-HC (Link zum Download). Die schwarzen Balken oben und unten sind in die Datei integriert, darum sieht es hier nicht sehr kinomässig aus.
Erst wenn man den Player zwingt, die volle Breite von Rand zu Rand auszunutzen, kommt man auf das volle Kinogefühl.
Dasselbe gilt auch für TV-Episoden im 16:9 Format. Wenn das File als 1080p vorliegt, muss man im Player einstellen, dass er die gesamte Höhe – beim S34E790C sind dies 1440 Pixel – benutzt.
Archangel von hitzestau.com
Fazit
Der S34E790C war unser erster Monitor mit einem PA-Panel. Positiv ist, dass er fast kein Bleeding aufweist, die Farben wirken allerdings mit der PA-Technologie eher blass. Dabei spielt es auch eine grosse Rolle, was für einen Monitor man vorher benutzt hat, da die Unterschiede zwischen den verschiedenen Display-Technologien recht deutlich sind. Gaming haben wir nicht speziell getestet, da er mit seinen technischen Voraussetzungen (60 Hz, kein G-Sync oder FreeSync) Gamer weniger ansprechen dürfte, obwohl er von Samsung auch so beworben wird.
Am besten geeignet ist der Samsung S34E790C für den Office-Alltag im weitesten Sinne, also für die Arbeiten, für die Archangel ihn in unserem Test auch am meisten benutzt hat: Mails und Texte schreiben, Recherche im Web, Publizieren von Social Media-Inhalten, Arbeiten mit Tabellen und Präsentationen. Die Liste könnte man natürlich noch weiter fortsetzen. Mit dem 21:9-Format und seiner Diagonale von 34 Zoll macht er es leicht, mehrere Fenster nebeneinander zu nutzen, was das Arbeiten flüssiger und effizienter macht. Das Anzeigen von Bildern aus zwei verschiedenen Quellen (PIP, PBP) macht den S34E790C für eine Vielzahl von weiteren Einsatzmöglichkeiten interessant.
Wer einen guten "Büro"-Monitor sucht und weniger Wert auf brillante Farbdarstellung sucht, kann sich gut für den Samsung S34E790C entscheiden.