Jubel, Begeisterung und Glücksgefühl lassen den Puls eines Spielers höher schlagen. So sollte es erst recht sein, wenn einer der grossen Player eine neue Konsole auf den Markt bringt. Die Xbox One steht seit einigen Wochen auch in den Schweizer Regalen. Nur ihr Weg dorthin war kein Triumphzug, sondern von vielen Störgeräuschen und nachträglichen Anpassungen überschattet.
Gehen wir im Folgenden nochmal zurück auf Level 1, beziehungsweise ins Frühjahr 2013, als die Xbox One zum ersten Mal einem breiten Publikum vorgestellt wurde und schauen uns gemeinsam an, durch welche Missionen sie sich durchkämpfen musste um zu dem zu werden, was sie heute ist.
Ihren ersten Auftritt erlebte sie an einer Medienkonferenz im am 21. Mai 2013. Ein paar Wochen später wurde sie am 10. Juni auch auf der E3 präsentiert.
Weg zur Medienkonferenz am 21. Mai 2013.
Quelle:
Xbox Wire
Die "neue" steht im Mittelpunkt.
Quelle:
Xbox Wire
E3 am 10. Juni 2013.
Quelle:
Xbox Wire
Obwohl die Xbox One nach der Xbox 360 und der ersten Xbox eigentlich die dritte Konsole aus dem Hause Microsoft ist, trägt sie die Bezeichnung "One". Das mag etwas verwirrend sein, bringt aber die Idee der Entwickler sozusagen in einem Wort auf den Punkt. Die Xbox One ist nicht einfach eine neue Spielkonsole, sie soll die "erste" Konsole im Wohnzimmer überhaupt sein. Sie vereinigt alles, was man zu Hause an digitaler Unterhaltung haben kann: Fernsehen schauen, Kinofilme- und TV-Serien abspielen, Musik hören und eben Gamen.
Wer als Unternehmen Unterhaltung verkaufen will, braucht auch die passenden Inhalte. Damit sind nicht nur die grossen Blockbuster gemeint, sondern am besten auch eigene Produktionen. Dies hatte Microsoft auch erkannt und schon ein Jahr vor der Präsentation der Xbox One die "Xbox Entertainment Studios" gegründet. Potential für spannende Stories sind im Xbox-Universum zweifelsohne vorhanden. Die Mini-Serie "Halo 4: Forward Unto Dawn" über eine Gruppe von Kadetten wurde im 2012 extra zur Veröffentlichung von "Halo 4" produziert.
Szene aus "Halo 4: Forward Unto Dawn".
Quelle:
Xbox Wire
Die Bühne für die Xbox One war also bereit...
...nur blies ihr von Anfang an ein brutaler Gegenwind ins Gesicht. Der Produktelaunch wurde zur PR-Krise für Microsoft und die Marke Xbox. Dabei ging es weniger um technische Details, sondern es waren Pläne zur Unterbindung vom Verkauf von Gebrauchtspielen, ein genereller Online-Zwang und die fixe Integration der Kinect ins Konzept der Xbox One. Die Leute befürchteten sich einen Spion ins Wohnzimmer zu holen. Man darf nicht vergessen, 2013 war das Jahr von Edward Snowden und den raffinierten NSA-Methoden, vor denen kein Computersystem sicher schien. Wer wollte sich da noch eine Kamera und ein Mikrofon ins Wohnzimmer stellen?
Microsoft hatte es tatsächlich geschafft, einen grossen Teil der Gamer-Community, der Medien und potentiellen Kaufinteressenten gegen sich aufzubringen. Immerhin reagierte der Konzern relativ schnell und verkündete bereits ein paar Wochen später, die Pläne zu den Gebrauchtspielen und dem permanenten Online-Zwang würden fallen gelassen. Auch zur Kinect musste Microsoft die Gemüter beruhigen und erklären, das System liesse sich ausschalten, die Privatsphäre der User sei nicht in Gefahr.
Dies bedeutete jedoch einen tiefen Eingriff ins Konzept der Xbox One, wie der Auszug aus diesem Artikel von golem.de gut verdeutlicht: Die Konsole sei von Grund auf als vernetztes System entwickelt worden und unterstütze einige Funktionen, die nur dadurch möglich seien. Da jeder Besitzer einer Xbox One über einen breitbandigen Internetzugang verfüge, könnten Spieleentwickler riesige Onlinewelten erschaffen, die in der Cloud liefen und sich daher auch weiterentwickeln, wenn der Nutzer seine Konsole ausschaltet. Da die Xbox One immer in einem stromsparenden, aber mit dem Netz verbundenen Modus arbeite, könnten System, Spiele und Apps jederzeit aktuell gehalten werden, ohne dass Spieler auf Updates warten müssten. Das soll auch dafür sorgen, dass Freunde öfter online miteinander spielen. Darüber hinaus haben Spieler über die Internetverbindung immer Zugriff auf ihre gesamte Spielesammlung. Die Spiele liegen sowohl als lokale Kopie auf der Konsole als auch in der Cloud vor. So kann ein Nutzer seine eigenen Spiele auch an einer anderen Xbox One verwenden... Die mit Kinect ausgestattete Xbox One erkennt den Spieler und lässt sich auch durch Sprachkommandos aktivieren. Dazu müssen Konsole und Kinect aber ständig zumindest in einem Stromsparmodus laufen. So manch einer befürchtet, Microsoft könne dadurch Nutzer in seiner Wohnung ausspionieren, schließlich hört und beobachtet die Konsole ständig. Microsoft versucht nun, diese Befürchtungen einzudämmen: Jeder Nutzer soll die Beobachtungsfunktionen der Konsole abschalten können. Dann ist aber nur noch eine manuelle Anmeldung an der Konsole möglich.
Nachdem die Xbox One also schon vor dem Verkaufsstart einiges an Änderungen hatte über sich ergehen lassen müssen, gelangte sie am 22. November 2013 zum ersten Mal in den offiziellen Handel, unter anderem in den USA und einigen europäischen Ländern wie Deutschland, Österreich, Frankreich, Grossbritannien, Irland, Italien und Spanien. Die Schweiz blieb ein weisser Fleck auf der Xbox One-Landkarte.
Verkaufsstart in den USA.
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Xbox Wire
Veränderungen bei Microsoft
Neben den Anpassungen am Konzept der Konsole, gab es aber für die Xbox One auch zu Hause einige Veränderungen: Mit dem Amtsantritt von Satya Nadella im Februar 2014 als Geschäftsführer von Microsoft und Nachfolger von Steve Ballmer machten Gerüchte die Runde, Microsoft könnte die gesamte Xbox-Sparte verkaufen oder einstellen. Nadella wollte weg vom "devices and services" der Generation Ballmer und stellte die Erfahrungen der Anwender ins Zentrum seiner Strategie für den Konzern: Die Cloud und die passende Infrastruktur für die User sind sein Fokus. Für ihn gehörte die Xbox nicht mehr zum Kerngeschäft des Konzerns, aber in veröffentlichten Statements anerkennt er Gaming generell und die Xbox-Marke als wichtige Zusatzgeschäfte für den Konzern an.
Aus den "Xbox Entertainment Studios" gab es hingegen weniger gute Neuigkeiten. Im Juli 2014 hab Microsoft die Schliessung bekannt. Die neue Life-Action Mini-Serie "Halo: Nightfall" soll aber trotzdem im November 2014 veröffentlicht werden. Produziert wurde sie unter anderem von Ridley Scott, ihre Handlung ist zeitlich vor "Halo 5: Guardians" angesiedelt, welches für 2015 angekündigt ist.
Halo: Nightfall
Quelle:
Xbox Wire
Eine andere grosse Veränderung im Xbox One-Universum zwischen der Markteinführung im November 2013 und dem Verkaufsstart in der Schweiz betrifft die Kinect. Diese wurde seit Beginn immer zusammen mit der Xbox One verkauft, ab Juni 2014 begann Microsoft, auch eine preisgünstigere Xbox One-Variante zu verkaufen, bei der die Kinect nicht mehr enthalten war. Bei der Produktvorstellung im vergangenen Jahr hatte Microsoft noch betont, Kinect sei ein integraler Bestandteil von Xbox One und Kern ihrer Medienstrategie, Fernseh-, Film-, Musik- und Spieleangebote mit einer gemeinsamen Gesten- und Sprachsteuerung auf der Xbox zu vereinen.
Zudem wollte Microsoft mit der günstigeren Xbox One auch die Verkaufszahlen gegenüber der Playstation 4 von Sony verbessern. Für die Entwickler von Spielen und Apps bedeutet dies aber auch, dass sie nicht mehr davon ausgehen können, dass bei jeder eine Xbox One eine Kinect mit dabei ist. Allerdings sind damit auch Ressourcen frei geworden, welche die Entwickler neu für Anderes nutzen können.
Nun nähern wir uns also dem offiziellen Verkaufsstart in der Schweiz. Die Xbox One wurde natürlich seit dem vergangenen November aus den umliegenden Ländern importiert und verkauft. Aber viel wichtiger ist: Die Xbox One ist seit ihrer ersten Vorstellung im Mai 2013 nicht mehr dieselbe Konsole. Microsoft hat nach Protesten von Usern einiges am Benutzererlebnis verändert – Onlinezwang und Kinect-Steuerung um nur nochmal zwei Stichworte zu nennen.
Dass aber die Xbox One bei uns in der Schweiz erst neun Monate später auf den Markt gekommen ist, muss man nicht unbedingt als Nachteil sehen. Seit dem Verkaufsstart ist die Software der Konsole mit vielen Updates und neuen Funktionen verbessert und weiterentwickelt worden. Auf der Support-Seite sind alle Updates protokolliert. So gesehen erhalten wir in der Schweiz gleich eine Konsole, die schon viele zusätzliche Features und Verbesserungen von Anfang an integriert hat. Das Benutzererlebnis fängt also für uns Schweizer Kunden sozusagen auf einem anderen Level an. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn man Erfahrungsberichte auf deutschen oder amerikanischen Webseiten liest, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden.
Warum hat es denn für die Schweiz so lange gedauert? Das war in den vergangenen Monaten eine oft gestellte Frage. In einem Statement vom November 2013 hat Microsoft Schweiz wie folgt dazu Stellung genommen: Vielerlei Faktoren haben Einfluss auf den Lancierungszeitpunkt der Xbox One in einem spezifischen Markt. Wir wollen sicherstellen, dass unsere Kunden bereits am ersten Tag das beste Xbox One Erlebnis haben. Das bedeutet für jeden einzelnen Markt, dass Lokalisierungen der Benutzeroberfläche vorgenommen, Inhalte und Steuerung auf die Landessprachen angepasst, Regulationen in den jeweiligen Märkten beachtet und Partnerschaften für Apps und relevante lokale Inhalte aufgebaut werden. In den kommenden Monaten werden wir weitere Informationen zur Verfügbarkeit der Xbox One in der Schweiz teilen können.
Das sind auch heute noch die offiziellen Gründe, wenn man mit Verantwortlichen von Microsoft spricht. Dahinter steht aber weit mehr, als die Menüführung auf die drei Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch zu übersetzen. Schliesslich ist die Xbox One in Deutschland, Frankreich und Italien seit November 2013 auf dem Markt. Die grösste und zeitraubende Arbeit liegt in der Lizenzierung von Inhalten für die Xbox One, die für jedes Land neu ausgehandelt werden muss, da es in jedem Land eigene Verwaltungsgesellschaften und Rechteinhaber gibt. So ist es nicht selbstverständlich, dass ein Film, der bei Xbox Video im Store angeboten wird, auch auf der Xbox one abgespielt werden darf. Das muss separat nachverhandelt und lizenziert werden. Dasselbe kann für Zusatzinformationen zu Sendungen und Filmen gelten, die man als User auf einem sogenannten Smartglass-Device (Smartphone oder Tablet) aufruft.
Das mag alles sehr trivial tönen, aber der Teufel steckt hier sicher im Detail. Zu den Partnerschaften für Apps mit lokalen Inhalten gehörten sicher auch Verhandlungen mit Zattoo, dem grössten Live-WebTV-Anbieter in Europa, der auch seit Jahren in der Schweiz präsent ist. Fast zeitgleich mit dem Verkaufsstart der Xbox One in der Schweiz, lancierte auch Streaming-Anbieter Netflix ein Schweizer Angebot und war mit einer App auf der Konsole mit dabei.
Über die Hardware der Xbox One ist schon viel geschrieben worden, bis hin zu welchem Prozessor und wieviel Speicher Microsoft verbaut hat. Schliesslich ist die Xbox One ja global gesehen auch schon fast ein Jahr auf Markt. Wer ganz genau wissen will was Microsoft da verbaut hat, dem empfehlen wir das "Xbox One Teardown" von ifixit.com.
Die Xbox One zerlegt.
Quelle:
ifixit
Bleiben wir im Folgenden bei den Äusserlichkeiten. Wenn man die Konsole auspackt, fällt einem sofort die schiere Grösse auf, man fühlt sich ein bisschen an einen VHS-Rekorder aus den 1980er Jahren erinnert. Die Xbox One bringt es auf stolze 33,3 cm x 27,4 cm x 7,9 cm (Länge x Breite x Höhe). Die Stromversorgung erfolgt wie bei der Vorgängerin Xbox 360 über ein externes Netzteil mit einem eigenen kleine Lüfter.
Bei dieser Gehäuse-Grösse ist sicher noch Potential für die eine oder andere spätere Slim Edition drin.
Monk-Trader von hitzestau.com
Als Laufwerk verfügt sie über ein eingebautes Blu-ray-Laufwerk (Slot-in). Auf der internen 500GB grossen Festplatte können Spiele installiert werden. Via den USB 3.0-Anschluss können zusätzliche externe Platten angehängt werden.
Hier eine Übersicht aller Anschlüsse, welche die Xbox One auf der Rückseite bietet:
- HDMI In
- HDMI Out
- TOS-Link (spdif)
- 2 x USB 3.0 / dritter USB 3.0-Abschluss auf der linken Seite
- Anschluss für Kinect
- Infrarot-Sensor Erweiterung
- LAN
Die Xbox One kann ein HDMI-Signal durchschleifen, zum Beispiel von einer Set-Top-Box weiter zum Fernseher. Das funktioniert auch, wenn die Konsole ausgeschaltet ist. Zudem verfügt sie über ein integriertes WLAN-Modul.
Das wichtigste Zubehör zu einer Konsole ist natürlich der Controller. Schon bei der Xbox 360 war der Controller sehr gut – wie kann man also so etwas nochmals verbessern? Diesen Druck haben laut Medienberichten auch die Entwickler bei Microsoft gespürt, insgesamt sollen mehrere hundert Millionen Dollar in das Design des neuen Controllers geflossen sein.
Ob man das in der Hand spürt, muss jeder selber entscheiden. Wir finden, der Controller liegt noch besser in der Hand, was sich gerade bei längeren Spielsessions deutlich bemerkbar macht. Zur Stromversorgung hat der Controller zwei AA-Batterien (Walkman-Batterien) integriert, wobei sein Stromhunger im Vergleich zum Vorgänger nicht gerade klein. Am besten, man besorgt sich wiederaufladbare AA-Akkus oder den aufladbaren Akku, der als Zubehör zur Xbox One erhältlich ist. Der Akku wird im Controller via USB-Kabel aufgeladen. Der Controller dient dem Kinect-Sensor auch dazu, die genaue Position eines Spielers im Raum zu erkennen und diese voneinander zu unterscheiden. Auch diese Verbindung kostet Strom.
Der Controller ist per WLAN mit der Xbox One verbunden und nutzt dazu ein speziell implementiertes WLAN-Protokoll. Via Kabel kann man ihn sogar an den PC anschliessen, die offiziellen Treiber dazu sind vorhanden, wobei die WLAN-Verbindung der Xbox One vorbehalten bleibt. Beim Controller der Xbox 360 war das genauso, nur basierte damals alles auf Bluetooth. Der neue Controller ist so modern, dass er eine eigene Firmware besitzt. Aktualisieren lässt sich der Controller via USB-Kabel, was auch empfehlenswert ist, da Updates auch Energiesparmodi betreffen können.
Der Controller ist aber auch einiges präziser geworden, beispielsweise das Feedback bei Rennspielen ist deutlich verbessert worden. Es vibriert nicht mehr einfach der Kontroller als Ganzes.
Jetzt spürt man in den Brems- und Gas-Schaltern direkt, wie man bremst oder beschleunigt. Generell sind die Wege auf dem Kontroller schneller und feinfühliger geworden. Aber hören wir auf zu philosophieren: probiert es am besten selber aus :)
Monk-Trader von hitzestau.com
Die Kinect kennt man auch schon von der Xbox 360. Auch hier präsentiert Microsoft eine Weiterentwicklung des Sensors, der zur Gesten- und Sprachsteuerung der Xbox One dient. Generell macht das jede Menge Spass, aber die Xbox One gehorcht nicht auf jeden Wink und jeden Befehl gleich gut. So leicht und flink wie es in "Minority Report" aussah, läuft es aber noch lange nicht.
Wenn man das ganze Tutorial durchgemacht und mehrere Minuten die Hand hoch gehalten hat und mit den Faust immer wieder versucht hat, eine App zu packen, spürt man auch, was man getan hat.
Archangel von hitzestau.com
Um die Kinect optimal aufzustellen, damit auch die Gestensteuerung gut funktioniert, braucht man recht viel Raum. Zur Einrichtung des so genannten "Spielfeld für die Kinect" empfiehlt Microsoft einen Abstand von 1,4 Metern, und für zwei Spieler sogar 1,8 Meter. Zudem braucht es auch Abstand zum Hintergrund, vor dem man steht. Wir konnten den Kinect-Sensor nicht optimal einrichten, weil es bei uns etwas eng ist und die Kinect direkt auf einen PC-Monitor und den Benchtable schaut. Das kann den Sensor ziemlich irritieren. Die Kinect braucht eher grosszügige Räume, um gut zu funktionieren. Für Single-Haushalte mit engen Wohnungen oder in Kinderzimmern dürfte das nicht immer so ohne weiteres möglich sein.
Hören kann die Kinect dafür überraschend gut. Mit der Sprachsteuerung kann man einige Kommandos geben, welche die Xbox One sehr gut versteht. Auch wenn man oft mit der Konsole spricht, jeder Befehl muss immer mit "Xbox..." beginnen. Sonst reagiert sie nicht. Zu viele Geräusche aus der Umgebung, wie ein Ventilator oder eine Baustelle vor dem Fenster können sie aber irritieren. Dasselbe gilt auch für zu laute Musik oder der Sound von der Xbox One selber, also von einem laufenden Spiel oder Film.
Im Handel wird die Xbox One als zwei verschiedene Sets mit oder ohne Kinect verkauft, wobei die Kinect auch separat erworben werden kann. Die Bundles mit einem Spiel werden immer ohne Kinect angeboten.
Das Dashboard ist die Schaltzentrale der Xbox One, von wo aus man Spiele und Apps starten kann. Die Bedienung ist zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig.
Kommen wir zuerst zum Gamen... Geduld haben, ist hier im Umgang mit der Xbox One eine wichtige Tugend. Beim ersten Aufstellen und Einrichten der Konsole muss man erst sich erst durch alle Updates durchkämpfen. Je nach Downloadgeschwindigkeit kann das schon eine rechte Zeit gehen. Und bei der Installation des ersten Spiels braucht es nochmals Geduld, bis man dann endlich losgehen kann. Aber auch während des Spielens muss man je nach Spiel immer wieder Nachlade-Pausen hinnehmen.
Vom Auspacken und Aufstellen der Konsole bis zum effektiven Spielen ging es bei uns eine gefühlte Ewigkeit.
Archangel von hitzestau.com
Microsoft hat uns ein paar Titel mitgegeben, darunter "Ryse: Son of Rome", "Dead Rising", "Forza 5" und "Forza Horizon 2", zudem wir auch noch ein Review veröffentlichen werden. "Destiny" haben wir uns selber zugelegt. Und da kommt es halt sehr auf das jeweilige Spiel an. Eine gute Konsole kann aus einem langweiligen Spiel keinen Knüller machen.
Für die Xbox One kommen jeden Monat neue Spiele auf den Markt. Für Enthusiasten reicht unter Umständen schon ein Exklusivtitel, um sich für ein Konsolen-Universum zu entscheiden. Bei der Xbox One ist dies für viele sicher die Halo-Reihe, die wie kaum ein anderes Franchise mit dem Xbox-Universum verbunden ist. Für 2015 ist "Halo 5: Guardians" angekündigt. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, erscheint am 11. November die "Halo: The Master Chief Collection", in der alle Missionen des Master Chief für die Xbox One neu aufgelegt sind. Eine grossartige Gelegenheit für Fans und Neueinsteiger gleichermassen, sich auf den Launch von Halo 5 einzustimmen.
Die Bedienung fällt sehr leicht, da alles grundsätzlich auf die Steuerung per Controller ausgelegt ist. Mit der SmartGlass App werden Mobilgeräte zu generellen Fernbedienungen für die Xbox One. Man kann SmartGlass als Steuerung beim Schauen von Filmen und Serien verwenden, aber auch als Tastatur zum Surfen im Web oder zum Aufrufen von Informationen zu Sendungen oder Spielen. Die SmartGlass App gibt es für alle Mobilgeräte und als Kachel für Windows 8.1.
Sie kann den Ton in verschiedenen Kodierungen an einen Receiver weitergeben:
- Unkomprimiert (PCM) als Stereo, 5.1 oder 7.1.
- Dolby Digital (Bitstream)
- DTS (Bitstream)
In den Einstellungen kann man das gewünschte Ausgabeformat festlegen. Beim Abspielen kodiert die Xbox One den Original-Ton immer in Echtzeit in das gewählte Format, dass heisst sie beherrscht kein Bitstream-Passthrough. Auch beim Schauen von Filmen oder TV-Serien von einer Blu-Ray Discs gibt die Xbox One den Ton als Dolby Digital oder DTS aus, Formate wie Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio beherrscht sie nicht.
Schauen wir uns im Folgenden die wichtigsten Apps an:
Zattoo
Der Streaming-Dienst Zattoo ist unsere erste Wahl zum Fernsehen schauen, da wir schon seit Jahren keine Set-Top Box mehr besitzen. An der browserbasierten Desktop-Version schätzen wir insbesondere den Programm-Guide und die Recall-Funktion um Sendungen zeitversetzt zu sehen. Gegenüber der Browser-App vom PC ist die Zattoo-App auf der Xbox One aber extrem beschnitten und in der aktuellen Version eine echte Enttäuschung. Der Recall beschränkt sich gerade mal auf den aktuellen Tag, eine Suche nach einer bestimmten Sendung über alle Sender hinweg funktioniert nicht. Einen Programm-Guide über alle Sender hinweg gibt es auch nicht. Beim zeitversetzten Ansehen von Sendungen gibt es keinen Übergang, so muss man nicht erschrecken, wenn die App mitten in einer Sendung abbricht und das Bild wie eingefroren stehen bleibt. Dann muss man erneut den Sender und dann die nachfolgende Sendung auswählen um den Rest zu sehen.
Auf keiner anderen Plattform kommt Zattoo in so einer Schmalspurvariante daher. Auch für zahlende Zattoo-Kunden gibt es keine bessere Lösung, was schon ziemlich frech ist. Die App reicht zu knapp, um täglich die Tagessschau zu sehen, für mehr ist die definitiv nicht geeignet.
Monk-Trader von hitzestau.com
Ein Ausweichen auf den Internet Explorer ist nicht möglich, obwohl es Zattoo ja auch als Browser-Variante gibt. Diese setzt jedoch zwingend Adobe Flash voraus, und das ist auf der Xbox One nicht vorhanden. Dasselbe gilt natürlich auch für die Webkonsolen von Spotify oder Google Play Music.
Live-TV
Ausser Zattoo bietet die Xbox One auch andere Möglichkeiten zum Fernsehen schauen, wobei wir diese nicht selber ausprobiert habe. Grundsätzlich kann die Xbox One Live-TV empfangen, einen Programmguide anzeigen und sogar eine Set-Top Box von einem Kabelanbieter steuern. Inwieweit dies mit den Schweizer Anbietern funktioniert, konnten wir wie gesagt nicht selber prüfen. Für den Empfang ohne Set-Top Box braucht man einen externen Tuner, der via USB angeschlossen wird. Dieser ist für Länder wie Deutschland oder Frankreich verfügbar.
Netflix
Kurz nach Verkaufsstart der Konsole ging auch Netflix in der Schweiz an den Start. Den Streaming-Anbieter haben wir ja schon vorgestellt. Das gute an der Netflix-App ist, dass die Benutzeroberfläche auf den Plattformen wie PC, iPad oder jetzt neu der Xbox immer etwas gleich ist, so dass man sich schnell zurecht findet.
Plex
Vor dem Start von Netflix in der Schweiz war Plex auf dem Desktop-Rechner unsere wichtigste Media Center-App. Die Plex-App ist erst seit kurzem für die Xbox One verfügbar und rundet die Media Center-Funktion auf der Konsole sehr schön ab.
Aktuelle bietet die App nur den Zugriff auf die eigenen Media Library mit TV und Filmen, aber wir gehen davon aus, dass die App weiterentwickelt wird und die Funktionen wie Channels dazukommen werden.
YouTube
Der Zugang zu YouTube ist auf der Xbox One sehr gut gelöst. Man kommt komplett ohne Maus und Tastatur aus, wenn man ein Video suchen will, da man ein Smartphone oder Tablet ganz einfach mit der App verbinden kann. Dann kann man auf dem Mobilgerät auf YouTube herumstöbern und das gewünschte Video dann via Xbox One auf dem Fernseher abspielen. Einfacher und bequemer geht’s kaum! Die YouTube-App zeigt, wie einfach heute die Vernetzung zwischen verschiedenen Devices möglich ist.
Twitch
Als Live-Streaming Portal zur Übertragung vom Gameplay aus einem Spiel darf Twitch natürlich nicht fehlen. Im Gegensatz zum PC braucht man auf der Xbox One keine weitere Software, um ein Spiel via Twitch zu übertragen. Zur Übertragung von eigenen Streams haben wir selber Twitch bis jetzt nicht genutzt. Aber es ist auch sehr nützlich, wenn man in ein Spiel mal reinschnuppern will um sich einen Eindruck aus erster Hand zu machen ob einem das Gameplay liegt oder nicht.
Da der Demo-Bereich der Xbox One mit knapp 10 Titeln sehr spartanisch wirkt, ist Twitch umso wichtiger, um einen Eindruck von einem Spiel zu bekommen.
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Media Player
Mit dem Oktober-Update ist die Media Player-App zu einem beinahe universellen Abspielort für heruntergeladene TV-Serien und Spielfilme geworden. Neu werden Dateien im MKV-Format unterstützt. Dabei müssen die Dateien nicht einmal auf der Xbox One selber gespeichert sein. Dank dem Update kann die Xbox One auf alle Inhalte zugreifen, die auf einem DLNA-kompatiblen Geräte wie etwa einem Media Server gespeichert sind.
Weitere Apps
Zur Abrundung vermissen wir eigentlich nur den Musikstreaming-Dienst Spotify, den wir schon via Desktop und Smartphone sehr intensiv nutzen.
Der Microsoft-eigene Dienst Xbox Video ist natürlich auch als App vorhanden, wobei hier die gleichen Probleme vorhanden, sind wie auf anderen Plattformen auch. Der Dienst ist sehr lieblos gemacht und grade bei der Auswahl von Spielfilmen, ist unklar, um welche Sprachversion es sich handelt. Microsoft schafft es nicht, für die mehrsprachige Schweiz einen klar strukturierten Store zu pflegen.
Was leider nicht so geglückt ist, ist eine Verbindung von Spielen und Media Center: Die Xbox One bietet grundsätzlich die Möglichkeit, Apps "anzudocken". Eine App "andocken" bedeutet, sie auf eine Seite des Bildschirms zu verschieben, wo diese weiter ausgeführt wird, während man den grösseren Teil des Bildschirms für eine andere App zu Verfügung hat. So kann man beispielsweise ein Spiel spielen und eine App wie Xbox Music andocken, um andere Musik zu hören, wenn man den Sound vom Spiel nicht mehr hören mag. Wechselt man dann aber beim Spiel wieder in die Vollbild-Ansicht, bricht der Musik-Stream ab. Die Xbox One beherrscht also im Vollbild-Modus kein Multitasking.
Wie "Next Gen" ist die Xbox One nun wirklich? Wir nutzen sie seit ein paar Wochen bei uns als Spielkonsole und Media Center im Alltag und stehen nun vor der Aufgabe ein Fazit zu schreiben. Ehrlich gesagt, so schwer wie bei der Xbox One ist es uns noch selten gefallen.
Woran liegt das? Einerseits haben wir mit der Xbox One sehr viel Spass – das Schöne an ihr ist ihre Vielseitigkeit vom Gamen bis zum Schauen von TV-Serien und Spielfilmen. Anderseits wurden für die Xbox One von den Entwicklern ein paar technische Designentscheidungen getroffen, die wir nicht ganz nachvollziehen können.
Im Gegensatz zur Vorgängerin Xbox 360 ist die Xbox One kein "Technologie-Pusher":
- Kleine interne HDD
- Blu-Ray als Trägermedium für Spiele
- Maximale HD-Auflösung mit 1080p
- Beschneidungen beim Umgang mit Tonformaten
Was im Vergleich zur Xbox 360 auch auffällt ist, dass verschiedene Funktionen bei der Xbox One nicht mehr vorhanden sind oder erst mit Updates wieder eingeführt wurden. Dazu zählen zum Beispiel das Musik Hören im Hintergrund (geht bei der Xbox One nicht) oder der Zugriff auf DLNA-kompatible Geräte (erst mit Update bei der Xbox One eingeführt).
Natürlich wäre es auch nicht seriös, eine absolute High-End Konsole zu erwarten, die nur mit der aktuellsten und leistungsfähigsten Hardware vollgestopft ist. Bei der Entwicklung einer Konsole wird genau durchgerechnet, wieviel welches Bauteil kosten darf. Eine Konsole – und das gilt natürlich nicht nur für die Xbox One – ist immer ein Kompromiss zwischen finanziellen und technischen Aspekten. Sie muss schlussendlich in einem gewissen Kostenrahmen für den Massenmarkt herstellbar sein.
Nun aber mal zu den einzelnen Punkten:
Mit der internen 500 GB Festplatte kommt man schnell an die Kapazitätsgrenzen, wenn man bedenkt, dass ein durchschnittliches Spiel rund 45 GB gross ist. Und bei vielen Spielen kommen oft noch grosse Updates hinzu. Die enorme Dateigrösse der Spiele liegt einerseits an den detaillierten und grösseren Texturen. Zudem sind bei den Spielen für die Xbox One neu mehrere Sprachversionen integriert. Die Xbox One unterstützt zwar externe USB-Laufwerke, aber es ist nicht jedermanns Geschmack, im Wohnzimmer neben der Konsole noch eine Batterie externer Laufwerke aufzustapeln. Eine Unterstützung für NAS-Laufwerke wäre eine moderne Lösung gewesen, denn NAS-Systeme werden auch im Heimbereich immer öfter für eine zentrale Datenspeicherung eingesetzt. Interessanterweise gibt es aktuell ein Special-Bundle mit dem Spiel "Call of Duty" und einer Festplatte, die 1 TB gross ist. Auch passt eine kleine Festplatte nicht unbedingt zum reinen Download als Vertriebsweg. Es wirkt schon etwas befremdlich, eine 500GB Platte zu verbauen, wo doch schon ein durchschnittlicher PC mit einer grösseren Festplatte und eventuell einer SSD daherkommt.
Die interne Festplatte der Xbox One.
Quelle:
ifixit
Eine Festplatte ist ein langsames Speichermedium und wird heute eher für Daten-Storage eingesetzt als für Anwendungen, die eine gewisse Performance erfordern. Nur schon mit einer Kombination aus SSD und HDD hätte man Laden und Installieren von Spielen beschleunigen sowie die Ladezyklen innerhalb eines Spiels verkürzen können. Im Umgang mit der Xbox One braucht man immer wieder viel Geduld. Zum Hochfahren brauchst sie einiges länger als ein moderner PC mit Windows 8 und für Spiel-Installationen muss man wie gesagt auch gut Zeit einplanen.
Eine interne SSD wäre sicher schon eine Verbesserung. Wirklich zukunftsweisend wäre es gewesen, neben dem Download aus dem Store die Spiele gleich auf entsprechenden Flash-Speicherkarten zu verkaufen. Die Spiele wären dann beim Einstecken der Karte gleich spielbar und man hätte die Xbox One mit mehreren Slots ausstatten können, um schnell zwischen Spielen zu wechseln. Jetzt muss zum Spielen die Disc immer eingelegt sein und entsprechend gewechselt werden, wenn man ein anderes Spiel spielen will. Das wirkt sehr antiquiert und bremst die Spontanität. Warum nicht bei der Installation das Spiel einmal an den Account binden und dann wäre es immer spielbereit? – Das wäre doch viel näher am ursprünglichen Gedanken einer Konsole!
Auch eine Flash-Karte könnte mit einem proprietärem Fileformat ausgestattet sein, um dem Bedürfnis der Industrie nach dem Schutz vor Raubkopien entgegenzukommen. Zudem wäre sie kostengünstig herstellbar. Die Speicherkapazität sowie die Schreib- und Lesegeschwindigkeit der Karten wären problemlos an die Anforderungen der Spiele anpassbar. Denn die "Halo: The Master Chief Collection" bringt die Blu-Ray an ihre Kapazitätsgrenze: Der gesamte Multiplayer-Teil fehlt aus Platzgründen auf der Disc und wird nur als Download verfügbar sein.
Generell müssten Konsolenhersteller sich Gedanken über die Vetriebswege der Spiele machen. Download via Internet ist auch nicht immer die Lösung, da nicht überall gleich gute Bandbreiten zur Verfügung stehen, Provider über Beschränkungen der Marke "Drosselcom" nachdenken oder sogar Geld für verursachten Traffic verlangt wird. Und gerade bei einer kleinen Festplatte in der Konsole kann es sein, dass man ein Spiel mehr als einmal herunterladen muss, wenn man es zu einem späteren Zeitpunkt nochmals spielen will und es aber unterdessen aus Platzmangel auf der Festplatte gelöscht hatte.
Geschwindigkeit beim Lesen oder Schreiben von Daten ist weder die Stärke von Festplatten noch von Blu-Ray Discs. Deshalb muss man sich auch nicht wundern, wenn der Kopier- und Installationsvorgang bei einem Spiel einfach zu lange dauert. Ich will doch nur Spielen!
In Foren ist viel um die Auflösung der Xbox One diskutiert worden. Diese liegt bei maximal HD 1080p, manche Spiele laufen auch mit einer geringeren Auflösung und skalieren hoch. Die Unterhaltungsindustrie ist in einem ständigem Umbruch, die nächste Generation TV-Geräte mit 4K-Auflösung steht schon vor der Tür. Auch wenn diese Geräte aktuell noch eine relativ geringe Verbreitung haben, ist die Frage schon, wie es mit 4K in paar Jahren aussieht. Man darf nicht vergessen, dass Microsoft eine Lebensdauer von rund 10 Jahren für die Xbox One plant.
Für die Entwickler gilt es immer die Balance zwischen Anzahl Frames und Auflösung zu finden. Für ein flüssiges Gameplay liefert die Xbox One 60 Frames. Im Vergleich dazu ist ein PC einiges flexibler: Neuere Generationen von Grafikkarten schieben die Grenzen von Auflösung und Anzahl Frames ständig nach oben.
Als Media Center ist die Xbox One grundsätzlich recht vielseitig. Im vorangegangenen Beitrag haben wir einige Apps vorgestellt. Mit dem eingebauten Blu-Ray-Laufwerk lassen sich natürlich auch Filme und TV-Serien direkt ab Disc abspielen. Nur darf man dann nicht erschrecken, dass man den Ton nicht in der Qualität bekommt, wie man es erwartet. Die Xbox One kodiert den Ton immer, es besteht keine Möglichkeit, dass sie den Ton als Passthrough unverändert an einen Receiver weitergibt, und dass dieser die Kodierung übernimmt, was ja eigentlich zu seinen Aufgaben gehört. Das heisst, auch wenn der Ton auf einer Disc oder in einem File als Dolby TrueHD oder DTS-HD Master Audio vorliegt, gibt sie nur ein Dolby Digital- oder DTS-Signal an den Receiver weiter. Somit kann sie einen eigenständigen Blu-Ray Player, der Bitstream-Passthrough beherrscht, nicht ersetzen. Als unkomprimiertes Format kann sie nur PCM ausgeben, wobei der Ton dann sehr flach klingen kann, da im Gegensatz zu den Originalformaten wie Dolby TrueHD oder DTS-HD Master Audio beim Receiver keine Soundprogramme zum Einsatz kommen oder die Einmessung nicht funktioniert.
Bei Spielen sind diese Probleme mit den Tonformaten weniger relevant, bei TV-Serien oder Filmen von einer Blu-Ray oder Netflix – oder irgendeiner anderen App – wünscht man sich jedoch mehr. Sogar beim Durchschlaufen des Tons von einer Set-Top Box greift die Xbox One in den Ton ein. Eine gute Zusammenstellung aller Aspekte zum Thema findet Ihr auch bei insidexbox.de.
Ja, und trotz all diesen technischen Überlegungen bleiben wir bei unserer Aussage, dass wir mit der Xbox One als Konsole viel Spass haben. Die Punkte, die wir oben angeschnitten haben, verstehen wir nicht nur als reine Kritik, sondern auch ganz einfach als Überlegungen und Anregungen. Bei einem Text über einen Mitbewerber zur Xbox One hätten wir sicher ähnliche Punkte vorgebracht.
Es ist schlussendlich jedem Einzelnen überlassen, wie stark er die von uns aufgezählten Punkte für sich gewichtet und als wie "Next Gen" er die Xbox One einstuft. Einige Dinge wie etwa die Frage der Tonformate lassen sich hoffentlich mit einem Softwareupdate nachreichen. Die Harddisk als internes Speichermedium wird hingegen sicher bleiben, da bei einer Konsole die Hardware nicht grundlegend verändert werden darf.
Beim Abschnitt zum Thema Auflösung hatten wir die Frage nach der Lebensdauer der Xbox One schon kurz angeschnitten. Im vergangene Herbst – also noch vor dem Verkaufsstart in den USA – hatte Microsoft angekündigt, man plane die Xbox One 10 Jahre am Markt zu halten. Um dies zu erreichen, setzt man bei Microsoft unter anderem auf den vermehrten Einsatz von Cloud-Funktionen, um auf diesem Weg mehr externe Rechenleistung nutzen zu können. Aus unserer Sicht ist jedoch fraglich, ob sich die Xbox One in der aktuellen Hardware-Konfiguration wirklich so lange am Markt halten kann.
Auch wenn es verlockend ist, eine Konsole mit einem leistungsstarken PC zu vergleichen, sollte man nicht vergessen, dass eine Spielkonsole auch Vorteile bietet, die vielleicht nicht nur mit der reinen Performance zu tun haben, sondern mit der Grundidee einer Spielkonsole an sich: Man hat immer die Gewährleistung, dass ein Spiel, welches man für sie kauft, auf ihr auch läuft: Im Gegensatz zu PC-Spielen sind die Hardwareanforderungen immer gleich und es gibt auch nicht Dutzende von Grafikeinstellungen, mit den man herumspielen muss, um die optimale Performance zu erreichen. Auch im Multiplayer-Modus sind alle Spieler gleich, da sich keiner einen Vorteil rausholen kann, weil er einen stärkere Komponenten hat. Jeder spielt mit derselben Leistung. Auch wenn Microsoft die Hardware der Xbox One über die Jahre hinweg optimieren wird, muss der Output an Leistung immer gleich bleiben. Auch darf es zu keiner Fragmentierung der Hardware kommen, so dass auf einmal älteren Konsole Spiele nicht mehr laufen oder Entwickler für verschiedene Hardware-Varianten der Xbox One – zum Beispiel mit mehr Speicher oder einem leistungsstärkeren Chip – programmieren müssen.
Das Schöne an der Xbox One ist und bleibt ihre Vielseitigkeit vom Gamen bis zum Schauen von TV-Serien und Spielfilmen, auch wenn man dabei mit Abstrichen und Kompromissen leben muss. Darum ist es eigentlich schade, dass die Xbox One einen etwas schwierigen Start hingelegt hat. Schon vor der Verkaufsstart im November 2013 gab es viele negative Emotionen, was Microsoft dazu veranlasste, einiges am Konzept der Xbox One zu ändern. Gerade die verschiedenen Media Center-Apps sind von sehr unterschiedlicher Qualität: Insbesondere Zattoo ist im Funktionsumfang extrem beschnitten. Die Verarbeitung von Konsole, Controller und Kinect-Sensor hingegen ist absolut top.
Den Controller nehmen wir immer wieder gerne zur Hand, sei es zum Netflix schauen oder eine Rennen bei Forza Horizon 2, unserem aktuellen Lieblingsspiel, zu fahren. Was uns auch gut gefällt ist, das Microsoft jeden Monat Updates mit Verbesserungen und neuen Funktionen bereitstellt und auch Anregungen der Nutzer miteinbezieht. Das zeigt, dass die Konsole laufend weiterentwickelt wird.