Review - Review zum Monitor Acer PE320QK

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Review zum Monitor Acer PE320QK

Von Hitzestau - 12.03.2018

Das Thema 4K ist in aller Munde. Wir schauen uns hier den Acer PE320QK aus der ProDesigner-Linie an, der ebenfalls über eine 4K-Auflösung verfügt. Mit seiner Ausstattung richtet er sich an semi-professionelle Anwender.

Aufstellen und Design

Geliefert wir der Monitor in einer grossen Schachtel, in der er auch gut geschützt ist für den Transport. Zum Aufstellen muss man nur den Fuss von unten festschrauben. Für den Monitor benötigt man genügend Platz auf dem Schreibtisch. Abgesehen von der Distanz zwischen Bildschirm und Augen, kommen rund 23 cm Tiefe für den Fuss dazu. In der Breite beansprucht er rund 75 cm. Das Netzteil ist integriert, was sich beim Aufstellen als sehr praktisch erweist.

Als Alternative zum mitgelieferten Standfuss bietet sich die Montage auf einen Schwenkarm an, da der Bildschirm über einen Anschluss nach VESA-Standard verfügt.

Frontal betrachtet zeichnet sich der Monitor durch einen sehr schmalen Rahmen aus matten Kunststoff aus, mit dem das Display eingefasst ist. Dadurch sieht er sehr schlank und modern aus. Auf der Vorderseite des Bildschirms sind keine Logos oder Modellnummern zu sehen, die LED unten rechts lässt sich abschalten.

Acer PE320QK.
Quelle: ACER

Der Fuss des Ständers ist ebenfalls aus einem dunkeln Kunststoff gefertigt und misst rund 250×230 Millimeter. Er gibt dem Display einen sicheren Stand. Im Profil betrachtet sieht man, das der mittlere Teil der Rückseite sehr viel dicker ist als der Rand, hier sind alle Anschlüsse und die Verbindung zum Fuss untergebracht.

Acer PE320QK.
Quelle: ACER

Was die Ergonomie betrifft, ist der Monitor sehr vielseitig einstellbar: Er lässt sich in der Höhe verstellen und auch seitlich drehen. Der Neigungswinkel nach unten beträgt 5° und nach oben 20°. Er beherrscht auch Pivot: dazu muss man das Display zuerst in der Höhe ganz nach oben schieben und dann nach oben neigen, sonst kann man es nicht drehen, ohne dass es am Fuss unten anschlägt. Hat man das Display in die Vertikale gedreht, kann man den Neigungswinkel wieder so einstellen, wie man es braucht. Nach unten ist der Winkel dann allerdings nicht mehr ganz so gross wie in der horizontalen Position. In der Pivot-Position bringt es der Monitor auf rund 76 cm Höhe von der Tischplatte aus gemessen. Es empfiehlt sich also, genügend Raum für einen grösseren Sitzabstand zum Monitor einzuplanen, wenn man mit dem Monitor in dieser Position arbeiten möchte.

Ausstattung

Bei den Video-Schnittstellen zeigt sich, das er auf ambitionierte Anwender ausgerichtet ist. Er verfügt über:

  • 1x DisplayPort 1.2
  • 2x HDMI 2.0
  • 1x USB 3.1 Typ-C

Gerade der USB-C Anschluss macht ihn beispielsweise als zusätzlichen externen Monitor für einen MacBook Pro interessant. Die digitalen Schnittstellen sind für verschlüsselte Inhalte HDCP-zertifiziert. Im weiteren verfügt er über 4x USB 3.1-Anschlüsse, zwei davon auf der Rückseite des Bildschirms, die beiden anderen befinden sich für einfachen Zugriff auf der linken Seite des Bildschirms. Ein separater Audio-Ausgang ist ebenfalls vorhanden. Die integrierten Stereolautsprecher liefern 2x 2 Watt Leistung.

Ebenfalls zur Ausstattung gehört ein Set mit Lichtschutz-Blenden, die seitlich und an der oberen Kante angebracht werden können. Auch dies passt zu seiner semi-professionellen Ausrichtung. Sie schirmen einfallendes Licht ab und minimieren so störende Reflektionen. Die Blenden werden links und rechts am Bildschirm verschraubt und lassen sich mittels Scharnieren im Winkel einstellen. Setzt man zusätzlich die obere Blende auf, können die Seiten nicht mehr im Winkel verstellt werden.

Acer PE320QK.
Quelle: ACER

Technische Spezifikationen und Lieferumfang

Hier haben wir die wichtigsten Informationen zum PE320QK zusammengestellt:

  • Abmessungen: 415 x 746 x 179 mm
  • Gewicht: 8,08 kg
  • Bildschirm-Diagonale: 31,5 Zoll / 80 cm
  • Seitenverhältnis: 16:9
  • Horizontaler Blickwinkel: 178°
  • Vertikaler Blickwinkel: 178°
  • Neigungswinkel: -5° bis 20°
  • Schwenkwinkel: 45°
  • Halterung: VESA
  • Auflösung: 4K / 3840 x 2160
  • Panel-Technologie: IPS (In-Plane-Switching)
  • Hintergrundbeleuchtung: LED
  • Reaktionszeit: 4 ms GTG
  • Aktualisierungsrate: 60 Hz
  • Unterstützte Farben: 1,07 Milliarden Farben
  • Farbtiefe: 8 Bit
  • Kontrastverhältnis: 100,000,000:1
  • Helligkeit: 350 Nits
  • Anzahl Lautsprecher: 2
  • Schnittstellen: HDMI / USB / DisplayPort
  • Energieeffizienzklasse: B
  • Stromverbrauch im Betrieb (EEL): 47 W

In der Schachtel werden mitgeliefert:

  • Quick Start Guide
  • HDMI-Kabel
  • USB-C Kabel
  • Stromkabel
  • Blenden (Top und Seiten)

Bedienung und Einstell-Möglichkeiten

Das OSD (On Screen Display) lässt sich über einen Joystick steuern, der sich auf der Rückseite des Bildschirms in der rechten unteren Ecke befinden. Oberhalb des Joysticks befinden sich drei Tasten, die als so genannte Hotkeys dienen. Die vierte und oberste Taste ist der Knopf, um den Monitor ein- und auszuschalten.

Das gesamte Menü ist sehr übersichtlich aufgebaut und man findet schnell alle wichtigen Einstellungen. Auf dem Screenshot sieht man das OSD und rechts davon die Anzeige für die drei Hotkeys.

Der Monitor beherrscht Darstellungs-Optionen wie Picture-in-Picture (PIP) und zwei Bilder nebeneinander angeordnet, also Picture-by-Picture (PBP). Beide lassen sich via OSD einstellen.

Ein interessantes Feature findet man unter der Bezeichnung "Aspect Ratio". Der Monitor verfügt über ein Seitenverhältnis von 16:9. Man kann ihn aber auch so einstellen, dass er – abhängig vom Eingangs-Signal – ein Bild im Verhältnis 1:1 wiedergibt und nicht auf die volle Auflösung aufzoomt. Dabei können natürlich Ränder links und rechts oder oben und unten schwarz bleiben.

Display

Das Display des PE320QK bietet mit 3840 x 2160 Pixel die volle 4K-Auflösung. Er unterstützt zudem mehrere vorkonfigurierte Farbräume, die sich via die Hotkeys, die wir im vorangegangenen Kapitel angesprochen haben, aufrufen lassen.

Die Farbräume lassen sich auch über das OSD einstellen. Der Monitor unterstützt diese sechs Farbräume: sRGB, Rec.709, HDR, EBU, DCI and SMPTE-C.

Je nach Farbraum bietet er präzise Einstellungsmöglichkeiten für Farbwerte und Sättigung (6 Achsen). Dies macht ihn vielseitig einsetzbar für grafische Arbeiten, Bildbearbeitung, Videoproduktion und Gaming, auch wenn die maximale Bildwiederholungsrate bei 60 Hz liegt. Der Vorteil für die Content-Erstellung und Entwicklung liegt auf der Hand: man kann in voller 4K-Auflösung arbeiten, wenn die Resultate später auch in 4K ausgegeben werden sollen. Die Bezeichnungen für die Farbräume ist aber im OSD und in der Hotkey-Anzeige nicht deckungsgleich, das ist sehr verwirrend.

Aber abgesehen davon: Der Acer PE320QK liefert ein sauberes und bril­lantes Bild. Die Darstellung ist über die ganze Fläche des Display sehr homogen und die Hintergrundbeleuchtung ist konstant und ohne flimmern. Effekte wie Lichthöfe oder Vignettierungen in den Ecken sind keine auszumachen. Nur entlang des unteren Rands kann man einen schwachen Verlauf feststellen, wobei dies auch vom Winkel abhängig, wie man auf das Display schaut. Generell ist die Blickwinkelstabilität sehr hoch. Die Display-Beschichtung ist matt und zeigt im Alltagsbetrieb sehr wenig Reflexionen. Je nachdem wie man den Bildschirm aufstellt, können die mitgelieferten Lichtschutzblenden nützlich sein.

Im praktischen Alltag

Nun wollen wir auf unsere Alltags-Erfahrungen mit dem Monitor eingehen. Wir haben ihn unter zwei verschiedenen Betriebssystemen – macOS und Windows 10 – benutzt.

Als Farbraum war dabei entweder P3/DCI oder SMPTE-C eingestellt, angeschlossen haben wir ihn immer via DisplayPort. Nur beim MacBook Pro 13", welches wir ebenfalls vor kurzem vorgestellt haben, war es der USB-C Anschluss. Das war sehr praktisch, weil wir keinen Adapter verwenden mussten und das Notebook zugleich noch wieder aufgeladen wurde.

Wenn man mit einem Monitor wie dem Acer PE320QK mit einer 4K-Auflösung arbeitet, kann man von verschiedenen Aspekten profitieren. In Kombination mit der 32 Zoll Bildschirmdiagonale bietet er sehr viel "digitale Arbeitsfläche" für Programme wie Adobe Lightroom oder Illustrator. Wir haben immer die Bildschirm-Anzeige in der Grösse skaliert: damit werden nicht nur Menüs und Texte besser lesbar, sondern man erhält ein besonders scharfes und sauberes Bild, da dem Display mit seiner Pixeldichte von 140 ppi viel mehr Pixel für die Darstellung zur Verfügung stehen, als bei einem Monitor mit niedrigerer Auflösung.

Mit der Skalierung unter macOS bietet der Monitor die perfekte Mischung aus Platz und scharfer Darstellung.
Archangel von hitzestau.com

Das interne Upscaling des Monitors ist ebenfalls sehr nützlich, gerade beim Gaming. Hierbei kann man ruhig die Auflösung im Spiel selbst reduzieren, und erhält auf dem Display trotzdem eine volle, saubere Darstellung.

Am meisten beeindruckt hat mich die Bildqualität mit der homogenen Darstellung, gerade bei Arbeiten im Adobe Lightroom oder Photoshop. Da macht der Monitor am meisten Freude. Das ist sehr ruhig ohne Flackern und knackig scharf.
Monk-Trader von hitzestau.com
Acer PE320QK.
Quelle: ACER

Unabhängig vom Betriebssystem empfehlen wir, den Monitor in Verbindung mit einer aktuellen, leistungsstarken Grafikkarte zu verwenden, insbesondere wenn man ihn auch fürs Gaming nutzen möchte.

Beobachtungen

In diesem Kapitel wollen wir auf etwas eingehen, was wir bei unserem Test ebenfalls mit dem Monitor erlebt haben. Wir haben dies in ein separates Kapitel verpackt, da es sehr wahrscheinlich mit unseren beiden spezifischen Hardware-Kombinationen, also der Kommunikation zwischen den Grafikkarten in unseren beiden Computern und dem Acer-Monitor zu tun hat.

Der Monitor hat manchmal im laufenden Betrieb kurz aufgeblitzt oder ist für einen Moment komplett schwarz geworden. Die Vermutung unsererseits ist, dass es sich um ein Synchronisations-Problem zwischen dem Monitor, der AMD FreeSync beherrscht und unseren NVIDIA-Karten handelt. Der Monitor scheint die Synchronisation neu zu initialisieren. Das Aufblitzen und auch das Schwarz werden lassen sich aber nicht gezielt reproduzieren.

Unter macOS haben wir auch regelmässig erlebt, dass er das gesamte System komplett ausgebremst hat. Scrollen im Browser oder Tippen auf der Tastatur war nur noch mit einem mehrsekündigen Lag möglich. Der Monitor erfordert einen grossen GPU-Speicher. Die hohe Pixeldichte scheint unter macOS schnell den Speicher zu füllen – dazu reichen schon ein paar offene Tabs im Browser.

Ein weiterer Aspekt den wir bisher aus der eigenen Erfahrung nicht kannten war, dass der Bootvorgang des Computers nicht mehr sichtbar ist. So kann man auch nicht mehr in den laufenden Bootvorgang eingreifen, sondern man muss warten, bis der Grafikkartentreiber vom Betriebssystem geladen ist. Dieses Phänomen betrifft aber auch andere 4K-Monitore.

Fazit

Der Acer PE320QK bietet sehr viel Monitor fürs Geld. Er bietet einige Features, die sich an semi-professionelle Anwender richten, die in der Bild- und Videobearbeitung tätig sind – oder einfacher gesagt, überall wo exakte Farbdarstellung eine wichtige Rolle spielt. So legt Acer für den sRGB-Farbraum sogar einen Kalibrierungs-Testbericht bei. Neben den Farbräumen spielt aber auch die generell sehr hohe Qualität des IPS-Displays eine Rolle. Dieses liefert ein homogenes Bild ohne Lichthöfe oder Vignettierungen. Auch bei intensiver Bildschirmarbeit haben wir nie über ermüdete Augen geklagt. Hohe Anschlussvielfalt und die mitgelieferten Lichtschutz-Blenden runden die Ausstattung ab.

Für die beschriebenen Probleme betreffend der Synchronisation mit Grafikkarten wäre es sicher hilfreich, wenn Acer hier ein Firmwareupdate nachreichen könnte.

Wir sehen den Monitor primär als "Arbeitstier" für Bild- und Videobearbeitung. Deshalb können wir auch nicht ganz nachvollziehen, warum er mit FreeSync von AMD ausgestattet ist und nicht mit G-Sync von NVIDIA. Wer mit einem Monitor wie diesem arbeitet, wird eine dedizierte Grafikkarte verwenden und da hat NVIDIA eindeutig die höhere Verbreitung. Eine Variante wäre es, den Monitor in zwei Versionen anzubieten, ein Modell mit AMD FreeSync und das andere mit NVIDIA G-Sync. Auf jeden Fall ist er auf Grund seiner Grösse mit 32 Zoll auch gut geeignet mit zwei Fenstern nebeneinander zu arbeiten, zum Beispiel fürs Texten und Recherchieren. Auch die Verarbeitung und die Standfestigkeit auf dem Fuss haben uns überzeugt.

Abschliessend gesagt: Der Acer PE320QK hat uns sehr gut gefallen, vor allem wegen dem homogenen Bild, welches das Display bietet.