Review - Erfahrungsbericht mit dem Apple iPhone 7 Plus

Review

Erfahrungsbericht mit dem Apple iPhone 7 Plus

Von Hitzestau - 26.10.2016

Warum lange um den heissen Brei herumreden, wenn man es auch direkt auf den Punkt bringen kann? Das iPhone in der Ausgabe 2016 ist ein Top-Smartphone.

Rein äusserlich unterscheidet sich die diesjährige iPhone-Generation kaum vom Vorgänger 6s / 6s Plus des vergangenen Jahres. Klar, es gibt keinen Kopfhöreranschluss mehr und auf der Rückseite des 7 Plus-Modells macht sich eine zweite Kamera-Linse breit. Auf Beides werden wir in unserem Erfahrungsbericht auch im Detail eingehen.

Quelle: Apple

Die Erfahrungen im Alltag mit unserem iPhone 7 Plus-Testgerät hat dieses Mal Monk-Trader aus unserem Team gemacht. Er ist was man als "Wechseluser" bezeichnen kann: Er hat rund ein Jahr Android-Geräte benutzt, dabei primär das Samsung S6 und S7. Seine letzten iPhone-Erfahrungen waren mit dem iPhone 6 Plus und iOS 8. Nun also der Sprung zu iOS 10 und dem iPhone 7 Plus.

Gerät und Haptik

Mit dem iPhone 7 macht Apple einen Bruch im etablierten Schema von Gehäusedesign und Namensgebung. Bisher stand eine neue Ziffer in der Bezeichnung im Zweijahres-Rhythmus immer auch für ein neues Gehäuse. Nach dem letztjährigen 6s-Modell hätte jetzt also beim iPhone 7 ein grösserer Schritt in Form von einem neuen Gehäuse folgen müssen. Für das iPhone in der Ausgabe 2016 hat Apple jedoch darauf verzichtet.

Quelle: Apple

Die Gehäuse-Abmessungen und die beiden Display-Grössen (4.7 und 5.5. Zoll) wurden vom Vorgänger übernommen, ein paar Gramm leichter sind die beiden Geräte aber dennoch geworden.

Das iPhone 7 kommt äusserlich im Grossen und Ganzen so daher wie man es von der 6er Serie her kennt. Die Glasabdeckung des Displays geht scheinbar nahtlos in den abgerundeten Rand über. Alles sehr schön abgerundet und hochwertig verarbeitet, es gibt keine klaren Kanten.

Quelle: Apple

Auf der Rückseite fallen zwei Veränderungen gegenüber dem Vorgänger auf: Die Kamera steht deutlich stärker hervor und wölbt sich fliessend aus der Gehäuserückseite hervor. Beim 6s war es nur eine leicht hervorstehende Linse mit einer Umrandung. Diese Bildmontage von einem iPhone 6s Plus (links) und dem iPhone 7 Plus (rechts) zeigt sehr deutlich, wie Apple die Kamera in die Rückseite integriert hat:

links: iPhone 6s Plus, rechts: iPhone 7 Plus. (Montage: hitzestau.com)
Quelle: Apple

Zudem sind beiden geraden Antennenstreifen oben und unten weggefallen. Die Knöpfe sind neu aus Metall.

Neu ist auch eine Veränderung, die gar nicht sichtbar ist: Das iPhone 7 und 7 Plus ist gegen Spritzwasser und Staub geschützt (IP67). Hinter der Abkürzung IP steht eine internationale Klassifizierung: die erste Ziffer steht für die Dichtigkeit gegen Fremdkörper, die zweite für den Schutz gegen Feuchtigkeit. 6 steht für "staubdicht", 7 steht für "Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen".

Auf die Haptik hat die IP67-Zertifizierung keinen Einfluss, das iPhone 7 fühlt sich in der Hand genauso an, wie sein Vorgänger.

Das iPhone 7 ist jetzt die dritte Gerätegeneration mit mehr oder weniger demselben Gehäuse.
Monk-Trader von hitzestau.com

Links und rechts vom Lightning Connector hat Apple je eine Reihe feiner Löcher angebracht. Hinter der rechten sitzt ein Lautsprecher, die linke dient nur Designzwecken.

Eine Veränderung bezüglich Haptik gibt es schon, allerdings liegt diese nicht am Gehäuse als Ganzes, sondern an einem einzigen Element: dem Home-Button, der neu kein Knopf zum Drücken mehr ist. Was es damit auf sich hat, werden wir weiter unten im Text näher beschreiben.

Technische Spezifikationen iPhone 7 Plus und Hardware

Viele Weiterentwicklungen und Neuerungen beim iPhone 7 stecken unter der Haube in der Technik und im Display.

  • Display: 5.5 Zoll Retina HD Display / IPS mit LED Backlight / 1920 x 1080 / 401 ppi / 1300:1 / P3 Farbraum
  • Grösse: 158.2 x 77.9 x 7.3 mm
  • Gewicht: 188 Gramm
  • Akku: 2900 mAh
  • Arbeitsspeicher: 3 GB
  • Datenspeicher: 32 / 128 / 256 GB
  • Prozessor: A10 Fusion Chip / 64‑Bit Architektur / M10 Motion Coprozessor
  • Hauptkamera 1: 12 Megapixel / Blende f/1.8 / 4 fach-LED True Tone Flash
  • Hauptkamera 2: 12 Megapixel / Blende f/2.8 / 4 fach-LED True Tone Flash
  • Vordere Kamera: 7 Megapixel / Blende f/2.2 / Retina Flash
  • Netz: 2 G / 3G / 4G
  • WLAN: 802.11a/b/g/n/ac WLAN mit MIMO
  • Konnektivität: Bluetooth 4.2 / NFC
  • Anschlüsse: Lightning Connector
  • Betriebssystem: Apple iOS
  • SIM-Karte: Nano-SIM
  • Spritzwasser und Staub-Schutz: IEC Norm 60529 unter IP67

Display

Die Displays von Apple gehören unserer Erfahrung nach zu den Besten der Branche. Die technischen Eckwerte wie Auflösung und Pixeldichte sind unverändert geblieben. Eine Schippe draufgelegt hat Apple bei den Farben, die das Display darstellen kann. Es ist ein so genannter erweiterter Farbraum, in englischen Texten wird dafür der Begriff "wide gamut" verwendet. Die technische Bezeichnung lautet "P3 Farbraum" und ist ein Standard, der von der digitalen Filmprojektion der US-amerikanischen Filmindustrie übernommen wurde. Ein P3-Display hat Apple letztes Jahr bereits bei den iMacs mit 4K und 5K-Auflösung verbaut und dieses Jahr auch für das iPad Pro 9.7 übernommen. Die dort eingeführte True Tone Technologie hat Apple jedoch für das neue iPhone nicht übernommen.

Wir haben mit dem iPhone 7 Plus aufgenommene Bilder auch auf dem iPhone 6s Plus angeschaut und so die beiden Displays direkt miteinander verglichen. Das letztjährige Modell hat einen leichten Blau-Violett-Stich, während das Display des 7 Plus in der Farbdarstellung sehr nahe an einen kalibrierten IPS-Monitor herankommt. Es kann dank seinem erweiterten Farbraum auch feine Farbverläufe wie beim Sonnenuntergang auf dem unteren Bild sehr gut darstellen.

Testbild Apple iPhone 7 Plus

Die maximale Helligkeit hat Apple für das iPhone 7 nochmals gesteigert. Das Endergebnis ist ein Smartphone-Display mit einer beeindruckenden Schärfe bei der Darstellung von Texten und Bildern. Von der zusätzlichen Helligkeit profitiert man vor allem draussen bei Tageslicht und Sonnenschein.

Das Display ist wie immer bei Apple einfach Spitzenklasse.
Archangel von hitzestau.com

Sound

Beim iPhone 7 hat Apple zum ersten Mal zwei Lautsprecher in einem Smartphone verbaut. Dies führt zu einer Verbesserung der Klangqualität, denn einer der Lautsprecher sitzt oben, der andere unten neben dem Lightning Connector.

Kamera

Apple hat in beide iPhone 7-Modelle die gleiche Weitwinkelkamera verbaut. Im Gegensatz zu den Vorgängergenerationen verfügen die Kameras in beiden Modellen über einen optischen Bildstabilisator und über eine grössere Blendenöffnung, die mehr Licht hindurch lässt. Auch sonst besitzen beide Kameras dieselben Features, einziger Unterschied ist der maximale digitale Zoomfaktor (iPhone 7: 5x / iphone 7 Plus: 10x). Das Linsensystem wurde von Apple komplett überarbeitet.

Die grösste Neuerung beim Thema Kamera ist dem 7 Plus vorbehalten: Es verfügt über eine zweite Kamera-Linse mit einem Tele-Objektiv. Mit ihr kann man einen engeren Bildausschnitt wählen und Objekte dichter heranholen, ohne das digitale Zoom mit zwei Fingern auf dem Display zu benutzen. Die beiden Kameras arbeiten in der Kamera-App so zusammen, als wären sie eine Einheit.

Quelle: Apple
Die Dual-Kamera des iPhone 7 Plus gehört zu den Features, auf die wir am meisten gespannt waren. Schade ist, dass die Tele-Linse nur über einen digitalen Bildstabilisator verfügt.
Monk-Trader von hitzestau.com

Videos lassen sich wie bisher mit einer maximalen Auflösung von 4K (mit 30 fps) aufnehmen. Die bekannten Zeitraffer- und Zeitlupenfunktionen sind ebenfalls mit an Bord. Für die Verarbeitung der aufgenommenen Bilddaten hat Apple einen eigenen Chip entwickelt und in den A10-Prozessor integriert. Er soll den Hauptprozessor von der Verarbeitung der Bilddaten entlasten und verspricht bessere Resultate bei der Bildqualität.

Modelle

Das iPhone 7 und 7 Plus gibt es in den zwei etablierten Display-Grössen 4.7 und 5.5. Zoll. Beim integrierten Speicher hat Apple die Einstiegsgrösse von 16 GB gestrichen und bietet drei Versionen an: 32, 128 und 256 GB. Bei den Farben gibt es ebenfalls eine Veränderung: Space Grey gibt es nicht mehr, dafür zwei verschiedene Varianten in Schwarz: Schwarz und Diamantschwarz. Weiter erhältlich sind die bekannten Gehäuse-Farben Silber, Gold, Roségold.

Quelle: Apple

Für die Edition in Diamantschwarz (auf Englisch Jet Black) warnt Apple die Kunden im Kleingedruckten auf der Webseite, dass die Oberfläche empfindlich gegen Abnutzungserscheinungen sei und empfielt eine Schutzhülle zu verwenden: "...Die Oberfläche ist genauso hart, wie bei anderen eloxierten Apple Produkten. Dennoch können mit der Zeit winzige Abnutzungserscheinungen sichtbar werden..."

1. Alte Zöpfe abschneiden

Das Abschneiden alter Zöpfe hat bei Apple Tradition, dieses Jahr trifft es das iPhone: Mit der iPhone 7-Generation hat Apple sich von zwei Dingen verabschiedet, die seit dem ersten iPhone fest zu jedem Modell gehörten: die Rede ist einerseits vom 3.5 mm-Kopfhöreranschluss und andererseits vom Home-Button: diesen gibt es natürlich noch, aber er ist kein klassischer Knopf mehr zum Drücken.

Home-Button

Der Home-Button ist neu drucksensitiv, das heisst er kann erkennen wie stark man drückt. Als Anwender spürt man ein kurzes Feedback der Taptik Engine. Diese ist seit dem iPhone 6s für das haptische Feedback der 3D Touch Bedienung verantwortlich, wenn man Druck auf das Display ausübt. Für den Home-Button wurde dieses Konzept übernommen. Wie schon bei den Vorgänger-Modellen reagiert der Home-Button auch auf einfache Berührungen ohne Druck und der Fingerprint-Scanner (Touch ID) ist ebenfalls integriert.

Quelle: Apple

Das Feedback kann in drei Intensitäts-Stufen eingestellt werden, wobei es auch bei der stärksten Stufe ruhig etwas mehr sein dürfte. Es fühlt sich etwas merkwürdig an, da das Feedback nicht direkt vom Button kommt, sondern sich wie ein leichter Schlag anfühlt, der von links nach rechts quer durch das Gerät geht. Bei einem mechanischen Knopf spürt man wie man ihn herunterdrückt, man hört einen Klick, spürt einen Widerstand und fühlt wie der Knopf wieder zurückspringt – die Taptik Engine kann dieses Gefühl in der Fingerspitze nicht nachbilden.

Für mich ist das Force Feedback kein Ersatz für einen richtigen Knopf zum Drücken. Es ist anfangs etwas irritierend, da der Button verschiedene Funktionen vereint und man nicht auf Anhieb weiss, wieviel Druck für was nötig ist. Aber man gewöhnt sich gut daran.
Monk-Trader von hitzestau.com

Beim iPhone 7 vereint der Home-Button vier unterschiedliche Funktionen: Home-Screen aufrufen (kurz drücken), Siri (lang drücken), Task-Manager (zweimal schnell hintereinander drücken) und den Einhandmodus aktivieren (zweimal schnell hintereinander antippen). Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Bedienung eines iPhones unterdessen auch recht komplex geworden ist. Auf den Aspekt der Komplexität werden wir weiter unten noch näher eingehen. Da der Button beim Drücken nicht nachgibt, braucht es aus unserer Erfahrung etwas Übung, um die verschiedenen Bedienungsarten in der Praxis auseinanderhalten zu können.

Kopfhörer-Anschluss

Der kleine Kopfhörer-Klinkenstecker begleitet viele von uns seit den Walkmans und später Discmans der 1980er Jahre. Jetzt im Jahr 2016 sind die Würfel gefallen, was seine Zukunft angeht: Für das iPhone 7 hat Apple darauf verzichtet, eine Kopfhörerbuchse zu integrieren. Der Konzern hat dafür anfangs recht viel Kritik einstecken müssen, die unterdessen schon wieder abgeebbt ist.

Aus unserer Sicht gibt es Argumente für und gegen dieses Vorgehen, wobei die Diskussion auch ein bisschen müssig ist, denn Apple hat bereits Tatsachen geschaffen. Der Lightning Connector muss nun für Aufladen, Musikhören und Datenaustausch herhalten. Das bedeutet aber auch, dass der Connector stärker beansprucht wird als früher, weil man den Stecker öfter ein- und ausstecken muss.

Um einen Kopfhörer oder ein Headset anzuschliessen, bietet das iPhone 7 / 7 Plus drei Möglichkeiten, von denen wir bisher nur eine genutzt haben: Die erste Möglichkeit ist, den beigelegten Adapter zu verwenden, um Geräte mit einem Klinkenstecker weiter verwenden zu können. Als zweite Möglichkeit bietet sich die Neuanschaffung eines Kopfhörers an, der direkt mit einem Lightning Stecker ausgestattet ist. Die dritte Möglichkeit, und das scheint auch die von Apple selber bevorzugte Art und Weise zu sein, ist die kabellose Variante via Bluetooth. Kabellose Kopfhörer gibt es von verschiedenen Herstellern. Apple selbst hat seine eigenen AirPods lanciert, die auch die Assistentin Siri integriert haben. Auch die Marke Beats, die zu Apple gehört, hat kabellose Kopfhörer im Sortiment. Der in den AirPods-Ohrstöpseln verbaute W1-Chip sorgt laut Apple für eine effiziente, drahtlose Kommunikation.

Quelle: Apple

Die AirPods sind separat als Zubehör ab Ende Oktober erhältlich.

Früher oder später wird man also nicht drum herumkommen, für das iPhone 7 neue Kopfhörer anzuschaffen. So gesehen ist Apple mitverantwortlich für einen neuen Boom in der eingerosteten Kopfhörer-Branche.

Kopfhörer reihen sich jetzt also auch zu den Geräten ein, die man täglich aufladen muss. Ich frage mich schon, ob das wirklich ein Fortschritt ist. Der Vorteil der Kopfhörer mit Klinke war, dass sie keinen separaten Strom brauchten und universell waren.
Monk-Trader von hitzestau.com

2. Kamera: Näher ran

Die neue Kamera gehörte zu den Features des iPhone 7 Plus, auf die wir am meisten gespannt waren. Wie schon bei der Vorstellung der Hardware erwähnt, ist das Kamera-System mit zwei Linsen dem 7 Plus vorbehalten. Darum hier direkt zur Frage: Was bringen einem die beiden Kamera-Linsen?

Ganz einfach gesagt: mehr kreative Möglichkeiten bei der Bildgestaltung und zwar in zwei unterschiedlichen Bereichen. Erstens ist der Blickwinkel mit der Tele-Linse einiges enger als mit der Weitwinkelkamera. Damit kann man das gewünschte Motiv "dichter ran holen" und das Wesentliche besser zur Geltung bringen. Dazu kommt eine bessere Bildqualität, wenn man das digitale Zoomen nutzt, weil die Software dann weniger stark vergrössern muss. Der zweite Aspekt ist der so genannte "Porträt-Modus", mit dem es möglich ist, den Hintergrund von Personen und Objekte in einer Unschärfe verschwimmen zu lassen. Dieser ist seit dem Update auf iOS 10.1 verfügbar und wir haben für unser Review schon erste Erfahrungen und Testbilder damit gemacht.

Weitwinkel- und Tele-Linse

Nutzt man die Apple Kamera-App, verschmelzen die beiden Linsen zu einer einzigen Kamera. Die App bietet die bekannten Funktionen, neu ist der Zoom-Button, mit dem man zwischen Weitwinkel- (1x) und Tele-Linse (2x) hin-und herschalten kann. Für stufenloses Zoomen kann man wie bisher zwei Finger verwenden oder mit einem Finger den virtuellen Regler drehen, der eingeblendet wird. Welches Objektiv dann wie verwendet wird, entscheidet das iPhone. Diese beiden Bilder geben einen Eindruck der beiden unterschiedlichen Brennweiten, die mit dem iPhone 7 Plus zur Verfügung stehen.

Testbild Apple iPhone 7 Plus
Testbild Apple iPhone 7 Plus

Auf diesem einfachen Beispiel mit dem Himmel bei Sonnenuntergang lässt sich gut erkennen, wie gut die Tele-Linse dabei hilft, sich im Bildausschnitt aufs Wesentliche zu konzentrieren. Links sind Hausfassade und Dächer gut erkennbar, recht ist der Fokus aufs Wesentliche – den rot-gelben Himmel. Die Hausdächer sind nur noch eine Silhouette im Gegenlicht.

Testbild Apple iPhone 7 Plus
Testbild Apple iPhone 7 Plus

Die Tele-Linse eignet sich auch für Nahaufnahmen. Die unten eingefügten Beispielbilder sind zusätzlich noch leicht gezoomt. Was bei solchen Makro-Aufnahmen allerdings kaum mehr machbar ist, ist das iPhone ruhig zu halten. Schon kleine Bewegungen führen zu einer deutlichen Veränderung des Bildausschnitts.

Testbild Apple iPhone 7 Plus
Testbild Apple iPhone 7 Plus

Aufnahmen bei viel Sonnenlicht meistert das iPhone 7 Plus ganz Smartphone-typisch immer noch am besten. Um sattere Farben und einen besseren Ausgleich zwischen hellen und dunkleren Bereichen zu erzielen, lohnt es sich, die HDR-Einstellung zu aktivieren. Leider ist die App nicht in der Lage, sich diese als Standard-Einstellung zu merken. Wenn man das iPhone ein paar Minuten gesperrt liegen lässt, ist HDR danach nicht mehr aktiv – für einen Schnappschuss ist das problematisch, weil so wichtige Sekunden verloren gehen, wenn man HDR erst wieder aktivieren muss. Immerhin kann man für eine schnelle Aufnahme die Kamera App mit einem Wischen über den Lockscreen aktivieren.

Testbild Apple iPhone 7 Plus
Testbild Apple iPhone 7 Plus
Testbild Apple iPhone 7 Plus
Testbild Apple iPhone 7 Plus

Am stärksten gefordert haben wir die Kamera des iPhone 7 Plus an einem Konzert im Hallenstadion Zürich. Einerseits ist es generell sehr dunkel, die Scheinwerfer erzeugen im Gegenzug ein sehr helles Licht. Die Kamera muss also mit dunklen und sehr hellen Elementen im selben Bild klarkommen. Wie gut sie das gemacht hat, sieht man an den unteren vier Bildern. Auch hier wird der Unterschied zwischen Weitwinkel- und Tele-Linse sehr gut sichtbar.

Testbild Apple iPhone 7 Plus
Testbild Apple iPhone 7 Plus
Testbild Apple iPhone 7 Plus
Testbild Apple iPhone 7 Plus

Achtet bei diesem Bild auf die Details der Bühnenkonstruktion und die Uhr an der Hallendecke. Diese erkennt man trotz der hellen weissen Scheinwerfer im Dunklen noch recht gut.

Testbild Apple iPhone 7 Plus

Bemerkenswert ist sicher auch, das bis auf ganz wenige Ausnahmen der Auto-Fokus immer recht schnell und präzise fokussieren konnte. Fotografiert man draussen bei Tageslicht, kann er aber deutlich schneller scharf stellen. Aber irgendwann kommt der Punkt, wo man erkennt, dass Chip und Kamera mit der Lichtmenge nicht mehr zu Recht kommen, wie man bei diesen beiden Beispielen sehen kann.

Testbild Apple iPhone 7 Plus
Testbild Apple iPhone 7 Plus

Die folgenden Bilder sind in der Stadt bei Nacht aufgenommen. Sie sind zwar recht körnig, aber doch noch überraschend scharf und bringen die Stimmung gut rüber.

Testbild Apple iPhone 7 Plus
Testbild Apple iPhone 7 Plus

Mit iOS 10 ist noch eine weitere Neuerung eingeführt worden, was das Fotografieren mit dem iPhone angeht: RAW-Bilder können unter iOS 10 mit dem iPhone 7 / 7 Plus sowie den beiden 6s-Modellen, dem iPhone SE und dem iPad Pro 9.7 aufgenommen werden. In die eigene Kamera-App hat Apple diese Funktion jedoch nicht integriert. Wer RAW-Bilder aufnehmen will, muss auf einen Drittanbieter wie beispielsweise ProCamera ausweichen.

Porträt-Modus

Der Porträt-Modus erlaubt es, einen so genannten "Bokeh"-Effekt zu erzeugen. Diese Methode der Bildgestaltung ist sehr beliebt bei der Aufnahme von Personen: Die Person im Vordergrund wird scharf abgebildet, der Hintergrund zerfliesst in Unschärfe. Dies ist ein offizielles Beispiel-Bild von Apple, es zeigt den Effekt mit dem unscharfen Hintergrund sehr gut.

Quelle: Apple

Der Trick mit dem unscharfen Hintergrund funktioniert natürlich nicht nur mit Personen. Anhand der folgenden drei Beispiel-Bilder lassen sich nicht nur der Bokeh-Effekt zeigen, sondern auch die gesamte Bandbreite der Bildgestaltung, die mit der Dual-Kamera möglich ist.

  • Erstes Bild: Aufgenommen mit der Weitwinkel-Linse, ein "typisches" Smartphone-Bild, die Schärfe reicht von vorne bis hinten.
  • Zweites Bild: Aufgenommen mit der Tele-Linse, der Hintergrund ist schon etwas unscharf.
  • Drittes Bild: Aufgenommen mit dem Porträt-Modus, der Hintergrund ist deutlich unschärfer als auf dem mittleren Bild. Allerdings verschwimmt auch der Wasserstrahl in der Unschärfe, obwohl er nicht zum Hintergrund gehört.
Testbild Apple iPhone 7 Plus: Weitwinkel
Testbild Apple iPhone 7 Plus: Tele-Linse
Testbild Apple iPhone 7 Plus: Portrait-Modus

Bei einer Spiegelreflex-Kamera entsteht der unscharfe Hintergrund rein optisch, ein mittelstarkes Tele-Objektiv und eine weit offene Blende erzeugen immer Unschärfe im Hintergrund, wenn man auf ein Objekt im Vordergrund fokussiert. Beim Porträt-Modus von Apple verstärkt die Software der Kamera-App die Unschärfe.

Das muss nicht immer zur optimalen Wirkung führen, wie man an den folgenden beiden Bildern sieht. Das linke Bild ist im Porträt-Modus aufgenommen und der Stängel der Blüte ist kaum noch zu sehen. Dies ergibt ungewollt den Eindruck als würde die Rose in der Luft schweben. Zudem sieht man an der Blüte gut, wie der Porträt-Modus die Kanten weich zeichnet. Da ist das rechte Bild (Tele-Linse) besser: Stängel, Blüte und Wassertropfen sind scharf abgebildet, der Hintergrund ist zwar nicht ganz so unscharf, aber die Rose hebt sich gut vom Vordergrund ab.

Testbild Apple iPhone 7 Plus: Portrait-Modus
Testbild Apple iPhone 7 Plus: Tele-Linse

Bei den folgenden beiden Bildern ist der Bokeh-Effekt nicht so stark, aber dennoch gut zu erkennen. Die Stärke der Unschärfe hängt unter anderem von zwei Faktoren ab: der Distanz zwischen Smartphone und fotografiertem Objekt sowie der Distanz zwischen Objekt und Hintergrund.

Testbild Apple iPhone 7 Plus: Portrait-Modus
Testbild Apple iPhone 7 Plus: Tele-Linse

Funktionieren tut dies alles ganz einfach: in der Kamera-App ist mit dem Update auf iOS 10.1 der Punkt "Porträt" dazugekommen (in einem Update wird Apple hoffentlich den Schreibfehler korrigieren). Wenn man dann ein Bild aufnehmen will, zeigt einem die Einblendung ob man zu dicht dran oder zu weit weg ist, damit der Bokeh-Effekt funktioniert.

Wenn der Text gelb hinterlegt ist, kann die Software den Hintergrund in die Unschärfe bringen. Ausser dem bekannten Helligkeitsregler gibt es keine weiteren Einstellungs-Möglichkeiten.

Nicht jedes Motiv eignet sich für den Porträt-Modus. Für einen Schnappschuss oder eine sich schnell bewegenden Person ist der normale Kamera-Modus sicher besser geeignet. Und wie das Beispiel mit der Rose zeigt, kann auch nur schon die Tele-Linse einen guten Effekt erzielen und die Aufmerksamkeit des Betrachters auf den Vordergrund lenken. Aber ganz klar: der Porträt-Modus eröffnet neue kreative Möglichkeiten, die früher mit einem Smartphone nicht machbar waren.

Mit der Kamera im iPhone 7 Plus liefert Apple ihre eigene Version einer Dual-Kamera und gibt dem Smartphone-Fotografen mehr Möglichkeiten der Bildgestaltung in die Hände. Endlich kann man mit einer Smartphone-Kamera mehr machen als nur Weitwinkelaufnahmen.
Archangel von hitzestau.com

3. Ladetechnik Akku

Beim Akku verspricht Apple eine längere Laufzeit als in den vorangegangenen Modellen. Wie immer ist diese natürlich von der individuellen Nutzung abhängig. Im Vergleich mit dem Vorjahresmodell ist der Akku leicht stärker geworden (beim iPhone 7 Plus von 2750 mAh zu 2900 mAh). Zugenommen hat natürlich auch der (potentielle) Stromverbrauch durch die Konnektivität zu anderen Geräten wie einer Apple Watch oder kabellosen Kopfhörern. Trotzdem hat bei uns der Akku des iPhone 7 Plus immer einen ganzen Tag durchgehalten.

In diesem Kapitel wollen wir uns nicht so sehr mit der Laufzeit des verbauten Akkus beschäftigen, sondern vielmehr damit wie er aufgeladen wird. Auch beim iPhone 7 hat Apple auf zwei Features verzichtet, die in Geräten von Mitbewerbern schon seit rund zwei Jahren anzutreffen sind: die Rede ist von einer Schnellade-Technik und der Möglichkeit, den Akku via Induktion ohne Kabel aufzuladen.

Eine Schnelladefunktion hat sich in unserer Erfahrung als extrem praktisch im Alltag bewiesen – einfach das Smartphone für eine halbe Stunde ans Netzteil hängen und schon hat man wieder Strom für mehrere Stunden Betriebsdauer. Wenn man das iPhone intensiv nutzt, kann man in die Situation kommen, nicht spontan weggehen zu können, weil das Gerät für eine komplette Ladung rund 2,5 Stunden braucht.

4. Komplex ist nicht besser

Wer erinnert sich noch an sein allererstes iPhone? In unserem Falle war dies ein iPhone 3GS aus dem Jahre 2009. Damals standen iPhone und das Betriebssystem iOS für eine im positiven Sinne einfache Bedienung, Apps waren anwendungsorientiert und ohne viel Schnick-Schnack. Das Wichtigste war schnell ersichtlich und erreichbar.

Heute sind zentrale Anwendungen im iOS verschachtelter aufgebaut und mit spassigen Effekten versehen, die zur Funktionalität nicht viel beitragen. Ein Beispiel hierfür ist iMessage. In der App kann man Nachrichten mit farbigen und animierten Hintergründen, Sprechblasen und Emojis versehen. Zudem funktioniert dies nur innerhalb des eigenen Ökosystems.

Das Control Center, welches Mal dazu gedacht war, einen schnellen Zugriff auf die wichtigen Funktionen zu garantieren, ist jetzt auf zwei Slides verteilt, weil es mit immer mehr Einstellungen überladen wurde. So findet man beispielsweise etwas so Wichtiges wie die Lautstärkeregelung nur noch auf dem zweiten Slide. Wenn man die Lautstärke schnell nach unten regulieren will oder muss, braucht man dafür länger.

Auch die Einstellungen sind von iOS- zu iOS-Version immer komplexer geworden, das gesamte Menü präsentiert sich heute verschachtelt in zahlreiche Untermenüs. Auch die Logik ist nicht immer ganz einfach nachvollziehbar: warum muss man bei Videoaufnahme die Kamera-App verlassen, wenn man die Auflösung verstellen möchte? Ein anderes Beispiel sind die Einstellungs-Möglichkeiten für den Home-Button, wenn es darum geht, ob man zum Entsperren des Geräts den Finger nur auflegen oder drücken muss. Den Menü-Punkt findet man nicht wie vielleicht vermutet, unter Touch ID & Code, sondern unter Allgemein / Bedienungshilfen / Home-Taste. Unter Allgemein / Home-Taste kann man dann noch den Klickwiederstand anpassen. Alle Einstellungen, welche die Home-Taste betreffen, sind also auf drei verschiedene Menüs verteilt. Das ist nicht sehr übersichtlich.

Eine Erweiterung des bekannten Bedienungskonzepts ist 3D Touch, das mit dem iPhone 6s und iOS 9 eingeführt wurde. Es hat die Komplexität von iOS nochmals gesteigert und bietet neue Wege, eine Funktion durchzuführen oder auszulösen. Ab iOS 10 sind neu auch gewisse Funktionen im Control Center 3D Touch-tauglich. So kann man beispielsweise bei der Taschenlampe direkt drei verschiedene Helligkeitsstufen wählen – das ist sehr praktisch. Die Auswahl eines WLAN’s ist dann aber via 3D Touch nicht möglich.

3D Touch war für mich gewöhnungsbedürftig. Leider erkennt man am Icon einer App nicht, ob diese 3D Touch unterstützt oder nicht. Hier bleibt nichts anderes übrig als es auszuprobieren. Sehr gut finde ich 3D Touch allerdings, wenn man eine Textstelle markieren möchte (Antippen und dann mit Drücken weitere Wörter markieren). Dies ist einfacher als vorher.
Monk-Trader von hitzestau.com

Mit unserem Testgerät ist uns auch aufgefallen, dass das iPhone 7 sozusagen "sensibler" geworden ist. Es reagiert schneller auf Berührungen und Siri meldet sich sogar manchmal "ungefragt" zu Wort auch wenn man sie gar nicht aufgerufen hat.

5. Sorge tragen zum bewährten Fundament

Über die Jahre ist um Apple’s Mobilplattform iOS ein breit aufgestelltes Ökosystem entstanden, auch die Verzahnung innerhalb der Apple-Dienste wurde ständig vorangetrieben. Dies trägt natürlich auch einen rechten Teil zur andauernden Attraktivität der iPhones bei, die unabhängig ist von einzelnen Features oder Neuerungen. Dazu zählen für uns aber auch so "Klassiker" wie Visual Voicemail, eine einfache Backup- und Restore-Funktion, Austausch-Programm mit Apple Care und die Tatsache, dass ältere iPhone-Modelle noch mehrere Jahre mit frischen iOS-Versionen versorgt werden.

Immer noch eine Baustelle ist Apple Music, wobei hier schon mit der Namensgebung ein Durcheinander zwischen der App und dem Dienst herrscht. Apple hat es bis heute leider nicht geschafft, eine übersichtliche App mit einem durchdachten UI zu präsentieren.
Monk-Trader von hitzestau.com

6. Wahrnehmung und Innovation

Apple wird bei jeder Vorstellung neuer Geräte vorgeworfen, nicht mehr innovativ zu sein oder Mitbewerbern hinterher zu hinken. Wir wollen folgendes zu bedenken geben: Wörtlich gesehen bedeutet "Innovation" so viel wie "Neuerung" oder "Erneuerung". Auch im diesjährigen iPhone stecken jede Menge Neuerungen und Weiterentwicklungen.

Dies trifft zum Beispiel auf den neuen Prozessor mit vier Kernen zu. Für technisch Interessierte mag das interessant sein, für den "normalen" iPhone-Anwender ist eher relevant, dass sein Gerät flüssig läuft und nicht so viel Strom verbraucht dabei. Nicht jede Neuerung bedeutet auch automatisch neue Funktionen für den Anwender – viel Weiterentwicklung findet "unter der Haube" statt. Mit dem iPhone 7 und 7 Plus zeigt sich zum wiederholten Male, dass die Hardware und der Leistungsumfang von Smartphones sich auf einem hohen Niveau etabliert haben.

Es ist schwer geworden, Neuerungen und Weiterentwicklungen als "Innovationen" zu verkaufen, die vom Interessenten und Käufer auch als solche wahrgenommen werden und für die er bereit ist, Geld auszugeben. Das Problem mit dem Wort "Innovation" ist aber auch, dass viele Leute damit "etwas noch nie Dagewesenes" verknüpfen – und es ist wohl beim besten Willen nicht möglich, jedes Jahr das Telefon neu zu erfinden. Und damit etwas neu Eingeführtes wirklich als "Innovation" wahrgenommen wird, muss es den Anwendern auch als nützlich erscheinen.

Apple mag nicht immer derjenige sein, der etwas neu erfindet, bringt aber oft neue Funktionen zur Marktreife: Motorola war zwar der erste Hersteller, der im Jahre 2011 einen Fingerscanner in einem Smartphone verbaute, Apple machte die Touch ID beim iPhone 5s zwei Jahre später massentauglich. Mitbewerber wie Samsung folgten mit unterschiedlichen Umsetzungen danach.

Ein Gegenbeispiel für eine gut vermittelbare Innovation ist die Dual-Kamera im iPhone 7 Plus. Andere Smartphone-Hersteller haben zwar auch schon Dual-Kameras verbaut: Beim P9 von Huawei diente die Dual-Kamera der Steigerung der Bildqualität. Beim G5 von LG bekommt man zur normalen Weitwinkelkamera ein noch stärkeres Weitwinkel dazu. Mit der Tele-Linse gibt Apple dem Anwender die Möglichkeit, Personen und Objekte näher heranzuholen, was aus unserer Sicht den grössten Mehrwert einer Dual-Kamera darstellt. Apple positioniert sich damit mit einer innovativen Smartphone-Kamera in einem Markt, wo nicht nur die einfachen Kompaktkameras, sondern auch die anspruchsvolleren Spiegelreflexkameras zu Gunsten der Mobilgeräte Marktanteile verlieren.

7. Preis

Mit dem iPhone zelebriert Apple seit Jahren Höhenflüge mit dem Preis. Zwar gibt es in den USA oder Grossbritannien Vertragsmodelle (iPhone Upgrade Programme), die den Kunden zu einer monatlichen Summe verpflichten und ihm im Gegenzug jedes Jahr ein neues iPhone-Modell bescheren. Doch sind solche Verträge längst nicht überall verfügbar – auch in der Schweiz oder in Deutschland nicht. Zudem wurde schon vor Jahren in der Schweiz die Subvention durch die Provider für das iPhone reduziert. Android-Geräte werden im Vergleich nach wie vor stärker subventioniert.

So ein Vertragsmodell passt zum heutigen Software-as-a-service Gedanken. Man bezahlt einen monatlichen Fixpreis und dafür immer das aktuellste Gerät.
Archangel von hitzestau.com

Die Frage, die wir in den Raum stellen wollen ist, wie lange die Kunden noch bereit sind, die aktuell verlangten hohen Preise für ein Top-Smartphone zu bezahlen. Denn es geht dabei auch um Marktanteile und die damit verbundene Attraktivität der Plattform für Entwickler – und damit wiederum für Kunden. Aus eigener Erfahrung können wir nichts über Modelle von Herstellern wie Xiaomi oder LeEco sagen, wobei Online-Kommentare zu Reviews meist relativ wenig Negatives erahnen lassen. Aber wie würde die Preispolitik von Apple aussehen, wenn solche Hersteller gezielt versuchen würden, den stark gesättigten europäischen Markt zu erobern?

?. One more thing

Nächstes Jahr ist es 10 Jahre her, dass im Januar 2007 das erste iPhone von Steve Jobs vorgestellt wurde. Die Erwartungen an das Jubiläums-Modell sind naturgemäss hoch, die Spekulationen drehen sich um neue Features oder radikalere Veränderungen an Bauweise und Gehäuse.

Beim iPhone 7 kann man den Eindruck haben, es ist eine Übergangslösung, die das Leben des 6s um nochmals ein Jahr verlängert bis die grosse Neuerung kommt.
Archangel von hitzestau.com

Damit wollen wir das iPhone 7 keineswegs schlechtmachen, das wäre völlig verfehlt. Apple ist aber ein bisschen Opfer der eigenen Ansprüche geworden, es wird jedes Jahr ein Feuerwerk an technischen Revolutionen erwartet, die gar nicht erfüllbar sind. Klar ist, dass das iPhone vor neun Jahren eine technische und gesellschaftliche Umwälzung losgetreten hat, die man damals noch gar nicht erahnen konnte.

Das iPhone 7 könnte aber auch die Funktion haben, längerfristig angestrebte Veränderungen wie den Wegfall des 3,5 mm Klinkensteckers als Wegbereiter schon mal vorwegzunehmen, damit die zu erwartenden negativen Reaktionen nicht das Jubiläums-iPhone im kommenden Jahr belasten.

Fazit

Mit dem iPhone 7 und 7 Plus entwickelt Apple sein Smartphone technologisch weiter: ein neuer Prozessor, ein separater Chip für die Bildverarbeitung, ein verbessertes Display und das spritzwasserdichte Gehäuse sind ein paar Beispiele dafür. Paradoxerweise bestehen die beiden grössten Neuerungen dieses Jahr darin, etwas wegzulassen: Der Wegfall des Kopfhörer-Anschlusses wird über kurz oder lang das Zusammenspiel zwischen Smartphone und Headset verändern – und das nicht nur bei Geräten von Apple. Beim Home-Button verzichtet Apple auf alle mechanischen Elemente.

Das iPhone 7 Plus ist ein rumdum solides Smartphone. Die von uns vorgebrachte Kritikpunkte im Artikel zielen denn auch eher auf die neue iOS-Version (iOS 10) und weniger auf das Gerät selbst. Wobei schlussendlich erst beide Elemente zusammen das iPhone-Erlebnis ausmachen.

Die grösste positive Neuerung aus unserer Sicht ist die Kamera mit den zwei Linsen im iPhone 7 Plus. Sie eröffnet neue Spielarten der Bildgestaltung auf einem Smartphone. Hier sind wir gespannt, ob die Dual-Kamera auch für kommende iPhone-Generationen beibehalten wird. Für die Benutzung im Alltag empfehlen wir auf jeden Fall eine Schutzhülle. Diese schützt nicht nur vor Kratzern, sie gleicht auch die stark hervorstehende Kamera aus und sorgt so dafür, dass man das iPhone ohne zu wackeln auf den Tisch legen kann.