Wo bitte geht es hier zur Cloud? Nebst dem Schlagwort Digitalisierung gehört die Cloud zu denjenigen Technologien, welche die digitalen Umbrüche im Alltag und in der Arbeitswelt beschleunigen.
Wann habt Ihr zuletzt ein ÖV-Ticket gekauft oder eine Zimmertür im Hotel mit dem Badge geöffnet? Genau, auch in diesen ganz alltäglichen Dingen steckt die Cloud drin.
Die Konzepte hinter den Begriffen "Cloud" oder "Cloud Computing" sind ehrlich gesagt nicht so einfach fassbar. Denn in der Cloud sind nicht einfach nur Daten gespeichert. Es werden auch Daten miteinander verknüpft und verarbeitet, wobei alles in streng geordneten Bahnen geschieht. Denn die Cloud ist kein gigantischer Kochtopf, wo Daten aus allen unterschiedlichsten Quellen wild zusammengemischt werden...
...die Cloud ist eher eine schier endlose Ansammlung von Containern, wo die Besitzverhältnisse immer klar sind, und geregelt ist, wer Waren einlagern und wieder herausnehmen darf.
Ob man diese Form der Daten-Verarbeitung nun mag oder nicht, ist heutzutage gar nicht mehr die Frage. Wir alle nutzen Cloud-basierte Dienste in der einen oder anderen Form, und oft ohne dass wir uns dessen wirklich bewusst sind.
Eines der ältesten Beispiele sind Webmail-Dienste. Diese gab es schon, bevor der Begriff "Cloud" überhaupt im Zusammenhang mit IT verwendet wurde. Die iCloud von Apple dürfte jedem ein Begriff sein, der für sein iPhone ein Backup eingerichtet hat. Oder auch wer schon mal bei DropBox Dateien hoch- oder heruntergeladen hat, oder Daten wie Kontakte und Kalender zwischen Computer und Smartphone synchronisiert hat, ist ein Cloud-Anwender.
Aber in der Cloud steckt noch viel mehr. Es geht um Vernetzung von Internet of Things-Geräten (IoT), Collaboration zwischen Teams, Datenanalysen mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen, Lösungen für E-Commerce, Forschung, Video-Streaming oder Industrieanwendungen um eine Just-in-time-Produktion zu ermöglich.
Das sind natürlich nur ein paar einzelne Aspekte. Aber auch eine Infrastruktur, die man früher teuer kaufen musste, muss man heute nicht selber besitzen. Die Kombination aus Hardware und angebotenen Anwendungen und API’s macht die Cloud nicht nur für Start-ups, sondern auch für Technik-Enthusiasten, Forscher und Studenten interessant.
In dieser Serie
In dieser Serie wollen wir uns dem Thema Cloud Computing beschäftigen, nachdem wir auch unsere eigenen praktischen Erfahrungen gemacht damit haben. Wir wollen versuchen, damit etwas Klarheit in dieses sehr komplexe Thema bringen und auch Euch einen Einstieg ins Thema bieten, falls Ihr eine Idee oder ein Projekt habt, und nun eine geeignete Infrastruktur sucht, um es umzusetzen.
Als Guide durch unsere sechs-teilige Serie haben wir diese Pyramide erstellt, sie wird in jedem Artikel wieder auftauchen.
Die Data Center mit ihren Servern und ihrer Infrastruktur bilden sozusagen das Fundament der Cloud. Deshalb beginnen wir unsere Serie im nächsten Beitrag mit einem Besuch im Data Center. Danach folgt ein Grundlagen-Artikel über Cloud Computing und den Anbieter Microsoft Azure. Die folgenden drei Artikel vertiefen dann das Thema anhand der drei so genannten Service-Modelle Infrastructure as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS) und Software as a Service (SaaS).
Wenn Ihr mit diesen Begriffen noch nicht vertraut seid, lest einfach die entsprechenden Beiträge, wir werden die drei Konzepte dann genau erklären. Aber jetzt beginnen wir unsere Serie erstmal dort, wo die Cloud sozusagen "zu Hause" ist, nämlich mit dem Thema Data Center.