Review - Review zum Apple iPhone 6 Plus

Review

Review zum Apple iPhone 6 Plus

Von Hitzestau - 03.04.2015

Lange war Apple bei dem Trend grössere Smartphone-Displays zu verbauen, nicht mitgezogen. Als das neue iPhone im Herbst vergangenen Jahres vorgestellt wurde, stellte Apple gleich zwei Modelle mit grösserem Display vor: das iPhone 6 (4.7 Zoll Display-Diagonale) und das iPhone 6 Plus (5.5 Zoll Display-Diagonale). Abgesehen von dem offensichtlichen Grössenunterschied gibt es nur wenige Punkte, in denen sich die Geräte unterscheiden. Wir werden im Text kurz darauf eingehen. Wie bei unserem Bericht über das aktuelle iPad, präsentieren Euch hier kein klassisches Review, sondern einen Erfahrungsbericht mit dem iPhone 6 Plus aus dem Alltag von Monk-Trader vom hitzestau-Team.

Zuerst gehen wir auf die Hardware des iPhone 6 Plus ein und stellen anschliessend die Nutzungserlebnisse und Erfahrungen in den Vordergrund.

Gerät und Haptik

Das erste was am iPhone 6 Plus auffällt ist seine Grösse. Das Gerät ist ist schlank und optisch sehr schön. Die Glasabdeckung des Display geht scheinbar nahtlos in den abgerundeten Rand über. Alles sehr schön abgerundet und hochwertig verarbeitet, es gibt keine klaren Kanten.

Apple iPhone 6 Plus
Apple iPhone 6 Plus

Es fühlt sich sehr filigran und leicht an – trotz den seinen Abmessungen (158.1 x 77.8 x 7.1 mm) und dem Gewicht von 172 Gramm. Ein witziges Detail ist die Kamera auf der Rückseite. Es ist das erste Mal in der ganzen Geschichte des iPhone, dass die Linse der Kamera leicht an aussen absteht.

Apple iPhone 6 Plus
Das iPhone 6 Plus fühlt sich in der Hand an wie aus einem Guss.
Monk-Trader von hitzestau.com

Um das Gerät zu schützen, benutze ich es immer mit einer Lederhülle, zudem liegt dass noch besser in der Hand. Auch ist die Kameralinse dann besser geschützt.

Apple iPhone 6 Plus

Der Powerknopf ist beim iPhone 6 Plus an einer neuen Stelle, seitlich am rechten Rand. Umgewöhnen musste ich mich eigentlich nicht, da er passend zur Gehäusegrösse aus ergonomischer Sicht genau an der richtigen Stelle ist.

Apple iPhone 6 Plus

Wirklich brauchten tut man den Powerknopf nur um das Gerät herunterzufahren oder auszuschalten. Zum Einschalten benutze ich den Home-Button, da dieser beim iPhone 6 Plus immer noch ein richtiger, physikalischer Knopf ist, den man drücken kann. Viele andere Hersteller setzen an dieser Stelle auf einen reinen Touch-Button – dann muss allerdings den Powerknopf drücken, um das Gerät zu aktivieren. Via Home-Button empfinde ich jedoch als viel bequemer. Dies ist nur ein kleines Detail, aber es sind eben solche kleinen Dinge, die "ein iPhone zu einem iPhone machen".

Auch einem anderen realen Schalter ist Apple treu geblieben: Im Gegensatz zum aktuellen iPad Air 2 hat das iPhone 6 Plus den Schalter für fürs Stummschalten beibehalten.

Apple iPhone 6 Plus

Neue Display-Grösse

Das Display gehört zu den herausragendsten Features des neuen iPhone 6 Plus. Das liegt nicht nur an seiner Grösse (5.5 Zoll mit 1920 x 1080 Pixeln). Als Retina-display mit 401 ppi ist es von hervorragender Qualität: Das Schriftbild ist gestochen scharf und wirkt sozusagen wie "gedruckt". Beim Lesen habe ich keine Ermüdungserscheinungen. Dank der zusätzlichen Breite ist auch nicht mehr immer nötig, das Gerät im Querformat zu halten, um Texte zu lesen.

Ich war ehrlich gesagt immer etwas neidisch auf User mit einem Lumia 1520 oder einem Note 3. Die neue Bildschirmgrösse hat dem iPhone 6 Plus sehr gut getan. Ich fühl mich sehr wohl damit.
Monk-Trader von hitzestau.com

Auch punkto Kontrast und der Schwarzwiedergabe überzeugt mich das Display. Den Betrachtungswinkel hat Apple ebenfalls verbessert. Egal aus was für einem schrägen Winkel man aufs Display schaut, die Farbe sind von Rand zu Rand immer gleich. Das Display verfügt auch über eine enorme Leuchtkraft, in Innenräumen reicht es völlig aus, den Helligkeitsregler auf etwa ein Drittel einzustellen. Draussen kann man auch bei Sonnenschein sehr gut alles erkennen und lesen, was dem Display angezeigt wird.

Die neue Grösse von Display und Gehäuse hat sehr viele Vorteile, bringt aber auch ein paar Konsequenzen mit sich: Das iPhone 6 Plus ist definitiv nicht mehr einhändig bedienbar. Mit zweimal Tippen auf den Home-Button lässt sich der "Einhandmodus" aktivieren, und die ganze Displayanzeige verschiebt sich nach unten, sozusagen näher zum Daumen. Doch nur schon um den Home-Button zu erreichen, muss ich das Gerät in einer Hand halten und den Button mit dem Daumen der anderen Hand zu drücken. Das iPhone 6 Plus ist einfach zu breit, um es sicher in einer Hand halten und gleichzeitig bedienen zu können. Darum nutzt auch der Einhandmodus hier eigentlich nichts, das iPhone 6 Plus ist aus meiner Sicht ein Zweihand-Gerät. Beim kleineren iPhone 6 macht er hingegen mehr Sinn: Ich habe es im Apple Store ausprobiert und dort ist die Funktion recht praktisch und man kann das Gerät besser in einer Hand halten, weil es schmaler ist.

Mir persönlich ist die Bedienung mit zwei Händen am liebsten, aber das war schon bei kleineren Geräten so, darum war für mich auch von vornherein klar, dass ich das iPhone 6 Plus zweihändig benutzen würde.
Monk-Trader von hitzestau.com

Moderne Smartphones sind Geräte, die man kaum noch gut mit einer Hand halten und bedienen kann. In diesem Zusammenhang will ich nur kurz an die ersten iPhone-Modelle erinnern, die man noch gut mit einer Hand bedienen konnte – die Display-Diagonale betrug damals allerdings auch nur 3.5 Zoll. Diese Grösse behielt Apple bis zum iPhone 4s bei. Trotzdem bleibe ich bei meiner Aussage, die neue Displaygrösse habe dem iPhone gut getan. Die Informationen auf dem Display sind einfach besser und entspannter lesbar.

Neben der Handhabung und Bedienung wirkt sich Grösse natürlich auch darauf was, wie man das Gerät mit sich herumträgt. Aus meiner Sicht passt es definitiv nicht mehr in die Hosentasche – kein Wunder gab es beim Lauch letzten Herbst Berichte über verbogenen iPhones. Wenn ich mit dem iPhone 6 Plus draussen unterwegs bin, bevorzuge ich die Jackentasche oder den Rucksack.

Das grosse Display kann seine Stärken voll ausspielen bei Recherchen im Web wenn man kein iPad dabei hat, als Navigationssystem oder beim Aufnehmen oder Zeigen von Fotos und Videos.

Dazu gehört auch der neue "Landscape-Mode". Natürlich konnte man das iPhone schon immer im Hoch- wie im Querformat halten, aber neu hat Apple vorinstallierte Anwendungen wie Mail, Nachrichten oder Kalender auf das veränderte Displayformat optimiert.

Quelle: Apple

Um mehr Platz für den Text der Mails zu haben, kann man die Liste des Posteingangs ausblenden. Auf dem Home-Screen rutscht beim Drehen neu sogar die Taskbar nach rechts rüber.

Quelle: Apple

Hier sind jetzt auch die App-Entwickler gefordert denke ich, denn noch lange nicht alle Apps unterstützen den Landscape-Modus. Ebenfalls auf das Querformat angepasst wurde die Tastatur. Nur leider sind dann die einzelnen Tasten nicht grösser, sondern es werden links und rechts zusätzliche Tasten angezeigt.

Zum Lesen von Webseiten bevorzuge ich trotz dem Grössenzuwachs beim Display immer noch den Landscape-Modus, da je nach Webseite im Hochformat die Schrift zu klein dargestellt wird.
Monk-Trader von hitzestau.com

Klassische "Landscape-Anwendungen" sind wie schon erwähnt, Kamera und Foto-Galerie. Gerade die Kamera hat beim iPhone 6 Plus ein paar sehr willkommene Neuerungen erhalten, wir Euch weiter unten vorstellen werden.

Fingerscanner

Apple hat den Fingerscanner zuerst mit dem iPhone 5s eingeführt, ich konnte jetzt mit dem iPhone 6 Plus meine ersten Erfahrungen sammeln. Um das Telefon zu entsperren, empfinde ich ihn einfach nur als bequem. Die Entsperrung via Finger ist aber auch sicher als eine PIN einzutippen. Wenn man den Finger richtig erfasst hat, funktioniert das Entsperren oder einloggen auch ohne Verzögerungen. Im Gegensatz zu anderen Herstellern muss man beim iPhone mit dem Finger nicht drüberstreichen, sondern einfach den Home-Button berühren ohne ihn zu drücken. Deshalb ist es auch kein Problem, das Gerät einhändig zu entsperren, wenn man will.

Apple iPhone 6 Plus

Seit iOS 8 bietet Apple übrigens auch externen Appentwicklern die Möglichkeit, den Fingerscanner für ihre eigenen Apps zu benutzen.

Der Fingerscanner eignet sich aber nicht nur zum Entsperren des Geräts. Wenn man es möchte, kann man ihn auch für das Autorisieren von Einkäufen bei iTunes, iBooks und im App Store benutzen. Für mich steht beim Fingerscanner der Bedienungskomfort im Vordergrund. Es gibt einiges an Diskussionen rund um Fingerscanner in Smartphones oder Tablets bezüglich Datensicherheit oder Privatsphäre. Grundsätzlich soll jeder selber entscheiden, ob und wie er ihn nutzen will.

Sound

Der Klang aus dem eingebauten Lautsprechern ist gegenüber früheren iPhone-Modellen kräftiger geworden, scheppert überhaupt nicht und reicht schon mal aus, um den Raum zu beschallen um im Hintergrund etwas Musik laufen zu lassen. Das ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, wie wenig Raum im Gehäuse dafür zur Verfügung steht. Dasselbe gilt für die Freisprecheinrichtung, auch beim Gesprächspartner kommt das Gesprochene gut an, da störende Geräusche aus dem Umgebung konsequent herausgefiltert werden.

Apple iPhone 6 Plus

Beim Telefonieren ist der Klang sehr klar. Beim iPhone 6 Plus habe ich mir angewöhnt, ein Headset zu benutzen, da dies auf Grund der Grösse einfach angenehmer ist. Im Lieferumfang ist ein Headset dabei, aber ich benutze ein anderes, da es bei mir nicht gut in den Ohren sitzt und ständig herausrutscht. Ich habe jahrelang On-Ear-Headsets von Sennheiser Sport benutzt, weil diese zusätzliche kleine Bügel für die Ohrmuschel haben und damit mehr Halt geben. Da es diese nicht mehr gibt, habe ich mich letztes Jahr für ein Headset von JBL (JBL Synchros Reflect Sport) entschieden. Diese sind als In-Ear konzipiert, haben auch kleine Bügel, welche in der Ohrmuschel mehr Halt geben. Sie sitzen sehr fest, haben aber leider im Sound zu wenig Kraft und Volumen für meinen Geschmack. Sie schirmen gegenüber der Umgebung stark ab, was gerade als Fussgänger im Strassenverkehr nicht ungefährlich ist.

Kamera

Die Kamera auf der Rückseite ragt etwas über das Gehäuse heraus. Im Gegensatz zum iPhone 6 enthält die iSight-Kamera des iPhone 6 Plus einen sogenannten optischen Bildstabilisator.

Apple iPhone 6 Plus

Mit Hilfe der eingebauten Sensoren misst das iPhone 6 Plus die Bewegung des Geräts und kann eine unruhige Kameraführung durch eine präzise Objektivbewegung ausgleichen. Das ist bei Aufnahmen mit wenig Licht oder bei Videos sehr praktisch. Die Aufnahmen werden ruhiger und schärfer. Weiter unten im Text zeigen wir Euch mit ein paar Beispielbildern und –Videos die Kamera in Aktion.

Neben der Kamera-Linse sitzt der Blitz. Als Dauerleuchte dient er zugleich als Taschenlampe, die ein sehr angenehmes Licht abgibt.

Apple iPhone 6 Plus

Does size matter?

Meine Eindrücke zur neuen Display-Grösse habe ich bereits oben ausführlich geschildert – trotzdem hier nochmal die Frage, welche Rolle die Grösse des Displays spielt. Im Team haben wir versucht, so neutral wie möglich die Vor- und Nachteile der 5.5-Zoll Grösse zusammenzutragen. Wir haben aber schnell festgestellt, dass dies kaum möglich ist, weil die Nutzung und die Erwartungen an ein Smartphone sehr individuell sind.

Ein Smartphone in der Grösse des iPhone 6 Plus bedingt ein paar Verhaltensanpassungen in der Bedienung (z.B. Telefonieren mit Headset, zweihändige Bedienung) aber ich kann für mich nur sagen, dass ich damit keine Probleme habe. Man kann mit einem iPhone 6 Plus nicht mehr so unkompliziert hantieren, wie beispielsweise mit einem iPhone 4 mit 3.5-Zoll Display.
Monk-Trader von hitzestau.com

Generell gesehen, nehmen Smartphones in der Grösse tendenziell zu, weil es auch ein Kundenwunsch ist, eine Mischung aus Tablet und Smartphone zu haben, um nicht ständig zwei Geräte mit herumtragen zu müssen. Wobei, wie auch unser Erfahrungsbericht mit dem aktuellen iPad zeigt, sind die Anwendungsszenarien für ein Tablet sehr individuell, so dass es schlussendlich nicht sinnvoll ist zu verallgemeinern, wofür nun ein Tablet und wofür ein Smartphone besser geeignet ist.

Auf jeden Fall trägt ein grosses Smartphone-Display der Tatsache Rechnung, dass heute immer mehr Kommunikation auf dem Display stattfindet. Dies reicht von E-Mail, über Chat, SMS, Messenger, What‘s App sowie Twitter und Facebook. Das klassische Telefongespräch tritt dabei immer mehr in den Hintergrund. Zudem werden den Smartphones laufend neue Funktionen hinzugefügt, bei denen ein grösseres Display einfach praktisches ist: Das reicht vom Kalender und dem Adressbuch – was schon lange zum Standard gehört – bis zu Foto, Video und den neusten Trends wie Health- und Fitness-Monitoring.

Dank Diensten wie Continuity,  mit denen Apple seine Geräte stärker miteinander verknüpft, werden natürlich auch Kombinationen aus einem kleinen Telefon und einem Tablet mit einem guten Display möglich. Aber auch hier muss jeder selber entscheiden, was für ihn die beste Lösung ist – nicht jeder sieht beispielsweise in einem Tablet ein Gerät, dass er sinnvoll für sich nutzen kann.

Apple iPhone 6 Plus

iSight Kamera

Fotografieren

Auch beim iPhone 6 Plus ist Apple seiner Linie treu geblieben, nicht allzu viele Einstellmöglichkeiten in der Kamera zu integrieren. Das ist aber kein Nachteil, denn die Kamera überzeugt mich wirklich durch ihre Resultate bei Sonnenschein, Gegenlicht und Dämmerung.

Den optischen Bildstabilisator haben wir bereits erwähnt. Aber auch bei der Bedienung gibt es ein paar Dinge, die ich kurz vorstellen möchte: Neu sind zum Beispiel der manuelle Belichtungsregler und der Autofokus reagiert deutlich schneller als früher. Das zwei sehr willkommene Verbesserungen beim Fotografieren – gerade wenn man sich etwas kreativ austoben will.

Mit dem Belichtungsregler kann man ein Foto oder Video im Vorschaubereich einfach durch hoch- oder runter-streichen auf dem Display heller oder dunkler machen. Zudem kann man durch Tippen den Bereich auswählen, auf den die Kamera scharf stellen soll.

Screenshot Kamera iPhone 6 Plus: Fokus und Helligkeit Quelle:

Im Vergleich zu Smartphones anderer Hersteller setzt Apple immer noch auf ein Bildverhältnis von 4:3. Zudem kann man auch direkt Bilder im quadratischen Format machen. Damit sind sie automatisch im richtigen Seitenverhältnis für Dienste wie Instagram. Die Kamera macht ausgewogene Bilder, die Farben werden nicht zu satt, sondern sehr natürlich dargestellt.

Testbild mit iPhone 6 Plus
Testbild mit iPhone 6 Plus
Testbild mit iPhone 6 Plus
Testbild mit iPhone 6 Plus
Testbild mit iPhone 6 Plus
Testbild mit iPhone 6 Plus

Mit der Serienfunktion lassen sich viele Bilder in rascher Folge aufnehmen, so dass später den besten Schnappschuss auswählen kann. Bei Aufnahmen mit wenig Licht arbeiten Hardware und Software Hand in Hand, um zum trotzdem gute Fotos zu machen.

Testbild mit iPhone 6 Plus
Testbild mit iPhone 6 Plus

Zudem stehen einem verschiedene Farbfilter zur Verfügung, die man bereits vor der Aufnahme auswählen kann. Wenn man möchte, kann man aber auch später in Ruhe die gemachten Bilder bearbeiten. Die Farbfilter stehen auch dann zur Auswahl, zudem kann man nachträglich die Helligkeit oder die Farbwiedergabe regeln, sowie den Bildausschnitt anpassen.

Screenshot Kamera iPhone 6 Plus: Diese Farbfilter stehen zur Auswahl. Quelle:

Auch die Panorama-Funktion kann sich sehen lassen, sie ist sehr einfach zu bedienen und liefert eine ausgeglichene Belichtung, auch wenn es wie hier Bereiche mit heller Sonne und dunklem Schatten hat.

Testbild mit iPhone 6 Plus
Die Kamera macht mir sehr viel Spass – gerade weil sie einem beim Fotografieren die Arbeit abnimmt. Ich kann mich voll aufs Motiv konzentrieren, was bei dem grossen Display auch kein Problem ist.
Archangel von hitzestau.com

Hier die wichtigsten technischen Daten zur Kamera auf der Rückseite:

  • 8 Megapixel
  • Blende ƒ/2.2
  • Autofokus mit Focus Pixels
  • Optische Bildstabilisierung
  • True Tone Blitz
  • HDR
  • Gesichtserkennung
  • Belichtungsregler
  • Panoramabild (bis zu 43 Megapixel)
  • Serienbildfunktion
  • Selbstauslöser
  • Geotagging

Videos aufnehmen

Einen optischen Leckerbissen, der auch besonders viel Spass macht, liefert die Video-Funktion mit der Möglichkeit, Slow-Motion Aufnahmen zu erstellen. Bei unserem Foto-Shooting mit Grafikkarten-Kühlern von Watercool und Karten von EVGA haben wir auf einem Brunnen in der Stadt dieses Videos aufgenommen:

Zeitlupenaufnahmen benötigen viel Licht, Tageslicht eignet sich dafür am besten, allein schon wegen der zur Verfügung stehenden Lichtmenge. Aber auch nach dem Eindunkeln liefert die Kamera mit der Zeitlupenfunktion überraschend gute Resultate, wie man bei diesem Beispiel aus der Basler Innenstadt gut sehen kann. Man sieht, wie die Beleuchtung der umliegenden Geschäfte ein Flackern erzeugt, das Licht des Brunnens selber jedoch nicht.

Die Aussen-Beleuchtung eines Strassencafes in der Basler Innenstadt lieferte ein weiteres Motiv, ein wahrhaftiges Spiel mit dem Feuer...

Mit der Zeitlupenfunktion kann man HD Videos in 720p aufnehmen – mit 120 oder 240 Bildern pro Sekunde. Damit bewegt sich das iPhone 6 Plus auf dem Niveau der GoPro 4, nur ist das Weitwinkel nicht so stark ausgeprägt. Ein kontinuierliche Autofokus sorgt für scharfe Bilder während der gesamten Aufnahme. Die Videostabilisierung hält das Bild zudem ruhig und schützt vor Verwacklern. In der Nachbearbeitung kann man den Teil des Videos auswählen, der in Zeitlupe wiedergegeben werden soll.

Einen Zeitraffer – also sozusagen das Gegenteil der Zeitlupe – beherrscht die Kamera ebenfalls. Man kann einstellen, in welchen Zeitintervallen das iPhone 6 Plus ein Bild aufnehmen soll. Wenn man den Zeitraffer benutzen will, muss man natürlich einen Ort finden, wo man das iPhone aufstellen oder fixieren kann.

Hier die wichtigsten technischen Daten zur Kamera:

  • 1080p HD Videoaufnahme (30 oder 60 Bilder pro Sekunde)
  • 3x Zoom
  • True Tone Blitz
  • Zeitlupenvideos (120 oder 240 Bilder pro Sekunde)
  • Zeitraffervideo
  • Cinematic Videostabilisierung
  • Kontinuierlicher Autofokus
  • Gesichtserkennung
  • Geotagging für Videos

Export

Das Aufnehmen von Fotos und Videos mit dem iPhone 6 Plus macht sehr viel Spass. Gerade Fotos lassen sich dann auch einfach wie oben beschrieben nachbearbeiten und versenden oder auf einem Social Network posten. Zudem kann man sie automatisch im Hintergrund in die iCloud hochpushen lassen. Wenn man die Bilder via das USB-Kabel auf den Rechner kopiert, werden allerdings nur die Bilder im Original-Zustand, also ohne irgendwelche Filter oder andere Veränderungen, übernommen.

Bei Videos ist es ähnlich, nur werden sie nicht in die iCloud hochgeladen. Bearbeitungen werden erst beim Export ins Video integriert, wenn man es zum Beispiel direkt auf YouTube hochlädt. Praktisch wäre es, wenn man auf dem Gerät selbst eine Kopie des Videos mit allen Anpassungen erstellen lassen könnte, um diese dann via Kabel auf einen Rechner rüberzuladen. Da die Bearbeitung von Videos auf dem iPhone etwas umständlich ist, kam für mich bei den oben gezeigten Videos schnell die Frage auf, wie man die Dateien vom iPhone "runter" bekommt. Der Filter für Slow-Motion Wiedergabe lässt sich zum Beispiel nur an einer Stelle auf ein Video anwenden.

Die Videos in diesem Beitrag sind jedoch alle direkt auf dem iPhone 6 Plus nachbearbeitet. Der Upload auf YouTube in der vollen Auflösung ging wirklich sehr schnell, hier merkt man die Stärke von WLAN und Prozessor.

Akkuleistung

Generell bewerte ich die Akkuleistung des iPhone 6 Plus jedoch als sehr gut, denn der Akku hält länger als einen Tag durch. Auch wenn ich das Gerät intensive nutzen mit Surfen, Musik-Streaming und dem Display genügend Helligkeit gebe, ist der Akku abends nicht leer. Zudem muss ich nicht auf gewisse Funktionen verzichten oder sie bewusst abschalten, um den Akku zu schonen.

iOS 8

Mit iOS 8 kamen wie bei jeder neuen Version ein paar Veränderungen und Neuerung dazu. Ich möchte hier nur ein paar Dinge herausgreifen, die mir besonders gut gefallen haben.

Mit den neuen Features unter dem Stichwort "Continuity" für iOS 8 und Mac OS X Yosemite rückte die Familie der Apple-Geräte noch näher zusammen. Das iPhone kann deshalb wie eine Art Kommunikationszentrale fungieren. Eingehende Anrufe kann ich auch direkt auf dem iPad abnehmen oder meine SMS vom MacBook Pro aus verschicken. Die iCloud als verknüpfendes Element zwischen mehreren Geräten gibt es ja schon länger, auch hier sind neue Funktionen dazugekommen. Für das Synchronisieren von Mails, Kalendereinträgen und Kontakten nutze ich jedoch die Microsoft Exchange-Funktionen aus unserer Office365-Lösung. Wenn man als Tester öfters mal von einem Gerät zum anderen wechselt, ist das eine sehr flexible Lösung. Nur damit es zu keinen Missverständnissen kommt: Um das iPhone 6 Plus in seinem vollem Funktionsumfang zu nutzen, braucht es kein weiteres Gerät von Apple. Auch Funktionen wie Updates von iOS, Apps und Backups gehen erledigt das iPhone 6 Plus unabhängig direkt übers WLAN. Manche Anwendungen, wie beispielsweise iCloud Drive funktionieren auch im Zusammenspiel mit einem Windows-PC.

Das iPhone ist immer noch bevorzugter Musik-Player, vor allem für unterwegs. Hier nutzte ich schon seit langem am liebsten den Dienst von Spotify. Musik Match.

An dieser Stelle will ich nochmals auf den Fingerscanner zurückkommen. Gerade bei 1 Password, einer App die ich sehr intensiv zur Verwaltung meiner Passwörter und Logins nutzen, ist das äusserst praktisch: Anstatt dem Masterpasswort kann man einfach den eigenen Finger verwenden (linker Screenshot).

Und wenn wir schon gerade bei 1Password sind. Für den Safari-Browser unter iOS gibt es ein Plug-In, welches das direkte Aufrufen und Einfügen von gespeicherten Logins erlaubt, ähnlich wie man es vom Desktop her kennt. Aufrufen kann man dies über das "Senden an"-Icon, wo aus man auch Zugriff auf AirDrop hat und die Möglichkeiten, Webseiten zu via Mail zu versenden oder an eine andere App zu schicken. Was mir hier gut gefällt ist, dass man die angezeigten Apps selber auswählen kann. Um das 1Password-Icon so anzuzeigen, wie auf dem Screenshot rechts unten, muss man die App installieren, die Anzeige via "Senden an" aktivieren und das Icon ganz nach rechts ziehen.

Fazit

Das iPhone 6 Plus ist ein sehr schönes und vielseitiges Gerät, ich kann ehrlich gesagt nichts negatives berichten. Es ist im positiven Sinn "vollgestopft" mit Features. Gesamthaft gesehen, ist das iPhone 6 Plus gegenüber den Vorgängern eine wirklich rundum gelungene Weiterentwicklung – es gibt sich echt keine Blösse.

Für welche Grösse –also iPhone 6 oder iPhone 6 Plus – man sich entscheidet, ist schlussendlich Geschmackssache und hängt davon ab, was man alles mit dem Gerät machen möchte. Ich hoffe, dass dieser Erfahrungsbericht dafür ein paar Anregungen gegeben hat.