Review - Review zum Acer Chromebook R11

Review

Review zum Acer Chromebook R11

Von Hitzestau - 24.11.2016

Wir stellen hier das Acer Chromebook R11 im Rahmen unserer Mobile Working-Serie vor. Es ist ein Convertible mit Touch-Display und es gehört zu denjenigen Chromebook-Modellen, auf denen sich auch Android-Apps installieren lassen. Wie wir bei unserem Test schnell gemerkt haben, bietet der Acer R11 auch einen rechten Fun-Faktor, denn er ist mobil und vielseitig.

Acer Chromebook R11.
Quelle: ACER

Die Inbetriebnahme des Acer R11 ist denkbar einfach: Wenn das Gerät nach dem ersten Einschalten zum ersten Mal hochfährt, muss man sich direkt mit seinem Google-Account einloggen. Dieser dient als User-Account auf dem Gerät.

Wir legen in diesem Beitrag den Fokus auf das Gerät selbst. Auf Chrome OS als Betriebssystem werden wir dann separat im Rahmen unserer Serie eingehen.

Hardware

Zum Grundkonzept eines Chromebooks gehört es, dass es eng mit Online-Diensten und der Cloud verknüpft ist. Trotzdem spielen natürlich Aspekte wie Displaygrösse und -qualität, Haptik der Tastatur, Rechenpower und anderes auch eine wichtige Rolle.

Acer Chromebook R11.
Quelle: ACER

Wichtigste technische Spezifikationen

  • Prozessor: Intel Celeron Quad-Core 1.6 GHz (N3150)
  • Arbeitsspeicher: 4 GB, DDR3L SDRAM
  • Flashspeicher: 32 GB
  • Displaygrösse: 11.6 Zoll Diagonale
  • Displaytyp: IPS
  • Auflösung: 1366 x 768 (16:9)
  • Touch: Multi-Touch
  • WLAN: IEEE 802.11a/b/g/n/ac
  • Schnittstellen: 1x HDMI, 1x USB 2.0, 1x USB 3.0, SD-Kartenleser, Audio 3.5mm, Kensington
  • Front-Kamera: 720p
  • OS: Chrome OS 64 bit
  • Akku: Li-Ionen, 3490 mAh
  • Netzteil: 45 W
  • Abmessungen (H x B x T): 192mm x 294mm x 204mm
  • Gewicht: 1,25 kg

Design und Verarbeitung

Das Acer R11 Chromebook sieht mit seinem weissen Gehäuse recht schick aus. Das Gehäuse besteht aus stabilem und wertigem Kunststoff und ist durchgängig sehr gut verarbeitet und stabil.

Acer Chromebook R11.
Quelle: ACER

Das Scharnier des Displays geht recht streng. Wenn man das Display antippt oder das Gerät bewegt, bleibt der eingestellte Winkel stabil.

Für sein 11-Zoll Display wirkt das Acer R11 schon etwas wie ein kleiner Panzer. Aber er ist sehr stabil und damit wirklich ideal zum Mitnehmen für unterwegs. Man kann ihn ohne Bedenken einfach in den Rucksack stecken.
Monk-Trader von hitzestau.com

Der Netzstecker für die Stromversorgung ist etwas filigran geraten, hier besteht das Risiko von verbiegen oder abbrechen.

Das Netzteil selber ist ein Ziegelsteinnetzteil mit den Abmessungen 95 x 38 x 27 mm.

Unsere Erfahrungen mit dem Acer Chromebook R11

Flexibler Convertible

Die hohe Flexibilität ist eine der grössten Besonderheit des Acer R11. Es ist nicht nur ein gewöhnliches Notebook, das Display lässt sich bis 360 Grad nach hinten klappen, denn der Acer R11 ist ein Convertible mit Touch-Display. Beides ist für Chromebooks keine Selbstverständlichkeit.

Acer Chromebook R11.
Quelle: ACER

So wird aus dem Notebook im Handumdrehen ein Tablet, die Tastatur deaktiviert sich beim Umklappen automatisch und die Display-Tastatur wird aktiv. Das Ganze ist zwar etwas klobig, aber je nach Situation auch ganz praktisch.

Acer Chromebook R11.
Quelle: ACER

Auch dieser Präsentations-Modus ist denkbar. Auch hierbei ist die Tastatur nicht aktiv, allerdings kommen die Tasten dann direkt auf der Tischoberfläche zu liegen.

Acer Chromebook R11.
Quelle: ACER
Seine Flexibilität trägt erheblich zum Fun-Faktor bei.
Monk-Trader von hitezstau.com

Tastatur

Die Tastatur bietet ein angenehmes Schreibgefühl. Von Tweets und E-Mails bis hin zum Text für dieses Review haben wir kurze und längere Texte auf ihr geschrieben – der einzige Minuspunkt ist, dass man sich sehr schnell Tasten mit Hintergrundbeleuchtung wünscht. Die Tasten selber sind dunkel und die Beschriftung ist hellgrau, hier ist einfach der Kontrast zu gering, als dass man in allen Licht-Situationen gut klarkommt.

Typisch für Chrome OS-Geräte ist das Tastatur-Layout. Die grösste Veränderung gegenüber dem gewohnten Layout ist das Fehlen der CAPSLOCK-Taste. An ihrer Stelle befindet sich eine Funktionstaste für die Suche, mit der installierte Apps gesucht oder eine Websuche gestartet werden können. Um Capslock beim Tippen zu aktivieren, kann man die Tastenkombination ALT+SUCHE verwenden. Mit SHIFT beendet man den Capslock-Modus wieder.

Eine weitere Besonderheit von Chromebooks ist die Reihe mit den Funktionstasten: Hier findet man nicht die standardmässigen Tasten von F1 bis F12, sondern Funktionen, welche direkt aufs Gerät und die Bedienung zugeschnitten sind: Besonders praktisch sind die Tasten für die Vollbildansicht der aktuell offenen App und für den Taskmanager. Via ihn kann man schnell zwischen Apps hin- und herwechseln. Zudem gibt es spezielle Tasten für die Browser-Funktionen zurück / vorwärts und Reload.

Trackpad

Das Trackpad haben wir grundsätzlich als recht angenehme empfunden, zwischendurch wirkt es allerdings etwas hakelig, besonders, wenn man es mit zwei Fingern antippt (Kontextmenü) oder etwas präzise markieren möchte. Es beherrscht die einfachen Standard-Gesten mit ein und zwei Fingern. Zurückblättern im Browser kann man via Trackpad nicht, mit einem Wisch nach oben (drei Finger) kann man den Taskmanager anzeigen und so sehr zügig zwischen Apps hin und herwechseln.

Wie immer bei einem Convertible gibt verschiedene Möglichkeiten zum Scrollen. Ich habe dafür lieber das Display anstatt des Trackpads benutzt.
Monk-Trader von hitezstau.com

Wer Trackpads nicht so gerne mag, kann ohne Probleme via USB auch eine normale Desktop-Maus anschliessen.

Display

Für die Geräteklasse bietet das Acer Chromebook R11 ein gutes Display. Es ist ein IPS-Panel mit hoher Blickwinkelstabilität. Die Auflösung ist mit 1366 x 768 Pixel zwar nicht überragend gross, aber sie passt zur Bildschirmgrösse von 11.6 Zoll Diagonale. So kann man Browser und Apps nutzen, ohne eine Vergrösserung der Anzeige einstellen zu müssen.

Acer Chromebook R11.
Quelle: ACER

Auf dem Display erkennt man leichte Spiegelungen und Reflexionen der Umgebung, aber sie sind nicht störend. Draussen bei Sonnenschein ist die Helligkeit des Display ausreichend, wobei man dann schon die maximale Einstellung wählen muss.

Der Rahmen vom Gehäuse um das Display heerum ist etwas sehr breit geraden. Acer verschenkt hier Platz, den man für ein grösseres Display nutzen könnte.

Das Display des Acer R11 hat mich positiv überrascht. Für ein Gerät dieser Kategorie sind Schärfe, Farben und Helligkeit sehr gut.
Archangel von hitzestau.com

Sound

Der Acer R11 verfügt über zwei Lautsprecher, deren Öffnungen auf der Unterseite des Geräts sitzen. Zusätzlich verfügen sie über Schlitze auf den Seiten, diese sind notwendig, wenn man das Display umklappt und das Gerät wie ein Tablet benutzt. Sonst würde das Display die Lautsprecher komplett verdecken.

Sie bieten keinen High-End Sound, aber für Filmtrailers oder einfache YouTube-Videos ist die Qualität mehr als ausreichend. Starken Bass mögen die Lautsprecher nicht, hier kippen sie ins Scheppern ab. Der Klang verändert sich, je nachdem ob man das Gerät auf eine Tischplatte stellt oder in den Händen hält.

Performance

Grundsätzlich geht alles, was mit dem Acer R11 tut, recht flott voran. Im verbauten Celeron-Prozessor steckt erstaunlich viel Power. Auch Apps installieren oder hoch- und runterscrollen geht immer flott, dasselbe gilt auch für Surfen oder das Speichern von Dokumenten bei Cloud-Diensten. Hier profitiert man vom ac-Standard beim WLAN, den einen LAN-Anschluss hat der R11 nicht.

Beim Schreiben von Texten mit Word Online ist es manchmal zu kurzen Latenzen gekommen: Man schreibt weiter auf der Tastatur ohne dass die Buchstaben im Dokument angezeigt werden. Diese erscheinen dann erst mit einer kurzen Verzögerung, aber das ist die Ausnahme und nicht der Normalfall gewesen.
Archangel von hitzestau.com

Der lokale installierte Arbeitsspeicher mit seinen 4 GB ist jedoch meistens gut ausgelastet. Wer die Auslastung von RAM und CPU bei seinem Chromebook genauer beobachten will, dem empfehlen wir die Erweiterung "Cog – System Info Viewer" aus dem Chrome Web Store.

Die Akkulaufzeit lag bei uns meistens bei rund 5 Stunden. Wir haben das Gerät jedoch immer mit einer Beta-Version von Chrome OS-Version aus dem "Developer Channel" genutzt. Es kann daher gut kann sein, dass der R11 mit der aktuellen und stabilen Chrome OS auf eine längere Akkulaufzeit kommt.

Betriebssysteme

Neben der Flexibilität als Convertible ist der Acer R11 auch sehr vielseitig, was die Installation von Betriebssystemen angeht. Ausgeliefert wird er mit Chrome OS. Um die Möglichkeit zu nutzen, auch Android-Apps aus dem Play Store zu installieren, muss man von der aktuellen und stabilen Chrome OS-Version auf den so genannten "Developer Channel" wechseln, der als unstabile Beta-Version gilt. Dies erweitert das Spektrum an installierbaren Apps und eröffnet damit auch zusätzliche Einsatzmöglickeiten, die mit dem reinen Chrome OS nicht möglich sind.

Zudem lässt sich auch eine Linux-Distribution auf dem Chromebook nutzen, entweder in einer Art Virtual Machine oder als direkte Installation.

Acer Chromebook R11.
Quelle: ACER

Fazit

Den Chromebook Acer R11 bekommt man für rund 350 € – und dafür bekommt so einiges geboten. Ihn mit einem hochpreisigen Notebook zu vergleichen, wäre nicht korrekt und unfair. Klar sind höhere Auflösung oder ein schnellerer Prozessor immer wünschenswert, aber man muss die Leistung des Geräts in Relation zum Preis sehen. Und hier können wir dem Acer R11 ein sehr gutes Gesamturteil ausstellen.

Schwächen zeigt der Acer R11 bei der Ausstattung mit Arbeitsspeicher. Mehr als 4 GB würden ihm ohne Zweifel gut tun, vor allem wenn man ihn mit Androids-Apps nutzt, welche zusätzlichen Arbeitsspeicher beanpruchen. Da es auch ein Modell mit 2 GB gibt, empfehlen wir auf jeden Fall die 4 GB-Versionen zu wählen. Zudem ist der Stromanschluss mit dem Stiftstecker nicht sehr gut gelöst. Gut hingegen ist seine Anschluss-Vielfalt mit USB, HDMI und SD-Kartenslot.

Der Chromebook Acer R11 ist extrem vielseitig und zelebriert die Grundidee von ChromeOS und dem cloudbasierten Arbeiten sehr gut. Für uns ist er ein praktischer Begleiter mit einem recht hohen Spassfaktor: er ist sehr stabil und sieht mit dem weissen Gehäuse auch sehr cool aus. Auch nach längerer Benutzung sieht der Kunststoff immer noch tadellos sauber aus.

Was die konkreten Einsatzmöglichkeiten anbelangt, ist er sicher auf die Nutzung der Google-Dienste optimiert – wobei damit seine Grenzen noch lange nicht erreicht sind. Er ist für viel mehr Anwendungen als nur Texte schreiben mit Google Docs gut geeignet. Gerade in Kombination mit Android-Apps könnte man den Acer R11 auch als Alternative zu einem Tablet in Betracht ziehen oder ihn auf dem Schreibtisch als Second Device nutzen. Wer in die Welt von Linux hineinschnuppern will, bekommt mit ihm ebenfalls eine gute Grundausstattung.

Oder um es mit einem Satz zu sagen: Wenn man den Chromebook Acer R11 eine Zeitlang benutzt hat, will man ihn kaum wieder hergeben.