Projekt Benchtable - Abbau altes WaKü-System und Reinigung

Projekt Benchtable

Abbau altes WaKü-System und Reinigung

Von Hitzestau - 26.09.2013

Teil eines Projekts

Jetzt konnte es endlich losgehen. Im ersten Schritt hiess das wie schon angekündigt, Abschied nehmen von unserem ersten WaKü-System "hitzestau one". In einem gewissen Sinn war es eine doppelte Premiere: Es war unser erster Abbau eines WaKü-Systems und es ging um unser erstes WaKü-System überhaupt. Die grosse Frage war, wie würden die WaKü-Komponenten nach über einem Jahr in Betrieb aussehen?

Entleerung des Kreislaufs

Aber erstmal der Reihe nach: Hier haben wir den MORA schon von der Wand genommen und mit den Schnellkupplungsstücken vom restlichen Kreislauf getrennt.

Abbau und Reinigung: 'hitzestau one' zur Demontage bereit

Um die Flüssigkeit aus dem PC-Kreislauf und dem MORA zu entfernen, haben wir einen Kompressor mit einer handelsüblichen Pistole verwendet.

Abbau und Reinigung: Kompressor

Die Gewinde der Kompressor-Pistole sind G 1/4, also genau gleich gross wie diejenigen der Tüllen.

Abbau und Reinigung: Kompressor

Wir haben eine Perfect Seal-Tülle direkt auf die Pistole geschraubt und einen Schlauch aufgesteckt. Auf diesen haben wir das Gegenstück der Schnellkupplungsstücke aufgeschraubt, um den Schlauch an den Kreislauf des PC bzw. an den MORA anzuschliessen.

Abbau und Reinigung: Kompressor
Abbau und Reinigung: Kompressor

Wenn man einen Kreislauf oder einen Radiator auf diese Weise entleert, muss man sehr vorsichtig sein. Am Kompressor sollte man nur einen niedrigen Druck einstellen und den "Abzug" der Pistole nur sehr behutsam betätigen. Die Flüssigkeit haben wir in einen Auffangbehälter laufen lassen, da sie giftige Stoffe enthält, die man zum Entsorgen bringen und nicht in den Abfluss leeren sollte!

Demontage "hitzestau one"

Danach haben wir Schritt für Schritt alle WaKü- und Hardware-Komponenten ausgebaut.

Abbau und Reinigung: Demontage 'hitzestau one'
Abbau und Reinigung: Demontage 'hitzestau one'

Reinigung der WaKü-Komponenten

Und dann ging es schon an die Reinigung. Der Plan war den CPU-Block, die GPU samt Waterblock und den MORA für den Benchtable weiter zu verwenden. Die anderen Sachen haben wir gereinigt und eingelagert. Auch die neuen Komponenten mussten natürlich gut vor dem Verbauen auf dem Benchtable gereinigt werden.

Aus unserer Erfahrung ist die Reinigung aller Komponenten etwas vom wichtigsten, wenn man ein WaKü-System aufbaut. Aus der Produktion können Fett- und Metallrückstände in den Komponenten sein, diese müssen zuerst entfernt werden. Gelangen diese in den Kreislauf, kann man sich schon nach kurzer Betriebszeit einen Waterblock oder ein anderes Teil beschädigen. Zudem können sie auch den Durchfluss bremsen. Auch auf unserer Facebook-Seite haben verschiedene User darauf hingewiesen, wie wichtig die Reinigung ist.

Bei der Reinigung kann man es aber auch übertreiben, vor allem wenn zu aggressive Mittel verwendet. Diese bittere Erfahrung haben wir auch schon gemacht. Letztes Jahr haben wir einen GPU-Block mit Putzessig und Zitronensäure gereinigt. Das Resultat waren rostige Schrauben und von innen sah der Block so aus:

Abbau und Reinigung: Beschädigter Waterblock vom vergangenen Jahr

Deshalb haben wir es jetzt relativ einfach gehalten: Die Radiatoren haben wir mit einer Mischung aus Wasser und Cillit Bang durchgespült, für alle andere Komponenten haben wir einfaches Geschirrspülmittel verwendet.

Wie sind wir konkret vorgegangen?

1. Durchspülen mit klarem Leitungswasser. Mit einem Gardena-Kupplungsstück schliessen wir einen Schlauch direkt an den Wasserhahn der Badewanne an. Mit einem Wechselspiel aus warm / kalt und hohem / niedrigem Druck wird ein Waterblock oder ein Radiator für mehrere Minuten durchgespült. Im Falle der Grafikkarte, die wir zur Reinigung nicht auseinander genommen haben und deshalb zum Schutz vor Spritzwasser gut eingepackt hatten, sieht dies so aus:

Abbau und Reinigung: Eingepackte GPU

Es ging uns nicht nur darum die Elektronik zu schützen, auch der Waterblock sollte von aussen nicht nass werden, da wir letztes Jahr auch mit rostenden Schrauben schlechte Erfahrungen gemacht hatten.

Abbau und Reinigung: Beschädigter Waterblock vom vergangenen Jahr

Auch sahen wir keinen Grund, den versiegelten Block zu öffnen, da der geöffnete CPU-Block sehr sauber ausgesehen hatte, wie Ihr weiter unten sehen könnt. Zudem hätte das bedeutet, den Waterblock von der Grafikkarte abzunehmen und danach neu zu montieren.

Auch die neuen Radiatoren von Alphacool haben wir so durchgespült. Der zweite Schlauch leitet dabei das Wasser zurück in die Wanne.

Abbau und Reinigung: Durchspülen der Radiatoren von Alphacool

2. Reinigungsmittel. Um ein Gemisch aus Reinigungsmittel und Wasser in einen Radiator oder einen Waterblock zu drücken, haben wir eine bewährte Methode vom letzten Jahr wieder aufgegriffen. Mit einer Druckspritzflasche, wie man sie für Insektenschutzmittel verwendet, spülen wir unter Druck die Komponenten durch und lassen die Mittel für ein paar Minuten einwirken. Hier seht Ihr unseren Aufbau am Beispiel mit dem MORA:

Abbau und Reinigung: Durchspülen MORA mit Spritzdruckflasche

3. Durchspülen mit Leitungswasser. Danach folgt ein zweiter Spülgang mit Leitungswasser vom Wasserhahn der Badewanne, um das Spülmittel möglichst gut zu entfernen. Dazu sollte man das Wasser in beide Richtungen ein paar Minuten laufen lassen, damit sich alle Rückstände lösen.

4. Spülen mit destilliertem Wasser: Damit kein kalkhaltiges Wasser in den Komponenten verbleibt, haben wir den Reinigungsvorgang immer mit destilliertem Wasser beendet. Auch dafür haben wir eine Spritzflasche verwendet, damit das Wasser mit einem gewissen Druck durchfliesst. Für Reinigungsmittel und destilliertes Wasser haben wir zwei getrennte Spritzflaschen verwendet.

Komponenten wie Tüllen oder Pumpentop haben wir in einem kleinen Plastikbecken mit Spülmittel kurz gereinigt, dann mit destilliertem Wasser abgespült und schlussendlich abgetrocknet.

Nur wenige Rückstände

An den alten Komponenten haben wir nur wenige Rückstände feststellen können. Den GPU-Block haben wir wie gesagt nicht geöffnet, den CPU-Block von Watercool hingegen schon. So sah der Block nach 15 Monaten Betriebsdauer aus:

Abbau und Reinigung: Offener CPU Block Heatkiller von Watercool
Abbau und Reinigung: Offener CPU Block Heatkiller von Watercool

Auch in den Lamellen der Kupferplatte hatte es erfreulich wenige Rückstände:

Abbau und Reinigung: Offener CPU Block Heatkiller von Watercool

Die Kupferplatte hat Monk-Trader mit Kupferpolitur wieder auf Hochglanz poliert. Danach haben wir die Platte mit einer Bürste und Spülmittel gereinigt, um die Rückstände der Politur zu entfernen. Anschliessend haben wir den Block wieder zusammengebaut und ihn unserem oben beschriebenen Reinigungsprozedere unterzogen. Dabei musste er auch seine Qualitäten als Springbrunnen unter Beweis stellen.

Abbau und Reinigung: CPU Heatkiller von Watercool bei der Reinigung

Der MORA und die Lüfter mussten natürlich zusätzlich auch vom Staub befreit werden. Im Gegensatz zu früher haben wir dazu zum ersten Mal unseren Kompressor verwendet, was die Arbeit unheimlich erleichtert hat.

Die Reinigung sämtlicher Komponenten eines Kreislaufs nimmt vor dem eigentlichen Zusammenbau sehr viel Zeit in Anspruch. Eine gute Reinigung kann mögliche spätere Probleme verhindern, darum unsere Empfehlung: Nehmt Euch die Zeit alles gut zu reinigen, bevor ihr ein System zusammenbaut.

Als dann alle Komponenten gereinigt und getrocknet waren, konnte es mit dem Zusammenbau des Benchtables losgehen. Dies zeigen wir Euch im folgenden Beitrag.