Beginnen wir unsere Serie zum Thema Mobile Working mit einem Blick auf die angebotenen Geräte. Wer heute durch einen Elektronikmarkt schlendert oder durch das Angebot eines Online-Shops surft, merkt schnell, dass es eine Vielzahl unterschiedlicher Geräte gibt – Notebooks, Tablets, und Convertibles buhlen um die Gunst der Kunden. Dazu kommen die verschiedenen Betriebssysteme und die jeweiligen Cloud-Dienste, mit denen sie verknüpft sind.
Doch bei aller Vielfalt gibt es auch Gemeinsamkeiten. Ein Trend ist schon von aussen zu erkennen, ohne dass man eines der Geräte einschaltet – die flache und kompakte Bauweise.
Trends
Miniaturisierung
Was noch vor ein paar Jahren Science-Fiction war, ist heute im Alltag angekommen. Die Geräte sind kompakt, flach und leicht gebaut und verfügen trotzdem über jede Menge Rechenpower. Vorgespurt hat diese Entwicklung das Smartphone, oder genauer gesagt das erste iPhone aus dem Jahre 2007. Mit der Kombination aus Finger und Touchdisplay hat es die Art und Weise wie wir mit Geräten interagieren, nachhaltig verändert. Das gilt auch für das Konzept für jede Aufgabe eine separate App zu benötigen, die Vernetzung mit Clouddiensten oder den Erwerb von Programmen via zentrale Download-Stores. Generell ist mit den Smartphones – und noch deutlicher mit Tablets – ein Typ von Computer eingeführt worden, der einfach zu handhabend ist. Um Dinge wie separate Installation von Treibern oder interne Hardwarekonflikte muss sich der Benutzer keine Gedanken machen.
Die Miniaturisierung und die integrierte Bauweise, wie sie bei Smartphones von Anfang an zum Konzept gehörte, wird unterdessen von Herstellern auch bei Geräte wie Laptops und Konvertibles angewendet. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Möglichkeit, ein Upgrade zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen. Man muss sich also beim Kauf entscheiden, welche Speichergrösse oder welchen Grafikchip man möchte. Zudem gilt, kompakt gebaute Geräte sind viel schwieriger zu Reparieren. Die einzelnen Komponenten sind meistens fest auf dem Mainboard verlötet und können nicht einzeln ausgetauscht werden.
Die Rechenleistung des Prozessors – und je nach Gerät auch des Grafikchips – hat wiederum Auswirkungen auf den Stromverbrauch und die Wärmeentwicklung innerhalb des Geräts. Die extrem flache und kompakte Bauweise stellt hohe Anforderungen an die Wärmeableitung, da bei vielen Geräten keine aktive Lüftung mehr verbaut wird. Da Geräte fürs Mobile Working oft in den Händen gehalten oder mittels Touch bedient werden, dürfen sie nicht zu warm werden, da es sonst schnell unangenehm wird.
Gesamtpaket
Wer heute ein neues Tablet oder einen neuen Laptop kauft, erwirbt nicht einfach nur ein neues Stück Hardware. Das Gerät selbst ist nur ein Baustein im gesamten Paket für den Kunden, welches aus insgesamt drei Elementen besteht:
Gerät
Betriebssystem
cloudbasierte Dienste
Apple hat es schon früh verstanden, dem Kunden ein Gesamterlebnis zu verkaufen: Auf einem Mac-Computer ist das Betriebssystem vorinstalliert. Dazu erhält man heute Zugriff auf das gesamte Öko-System von Apple, welches aus Services wie dem App Store und der iCloud besteht.
Im Windows-Segment ist dieser Trend von Hardware und Betriebssystem "aus einer Hand" noch relativ neu: Die Surface-Linie gibt es von Microsoft seit 2012. Der allergrösste Teil der Windows-basierten Geräte wird allerdings von OEM-Partnern wie Acer, Dell, HP und anderen verkauft. Als Betriebssystem hat Windows 10 ebenfalls cloudbasierte Dienste integriert.
Und in der Welt von Google sind wenigstens zwei der drei Elemente – nämlich Betriebssystem und Services – miteinander verknüpft. Android-Geräte und Chromebooks mit Chrome OS haben immer die Google-eigenen Services wie die Suche oder Google Drive vorinstalliert. Bei den Geräten führt Google die "Pixel-Linie", welche aktuell Smartphones und das Tablet Pixel C umfasst. Wie oben bereits bei Windows erwähnt, sind es auch hier die OEM-Hersteller wie Acer, Samsung oder HTC, welche einen Grossteil der Geräte verkaufen und ihre eigenen Services und Zubehör anbieten.
Diversität
So gibt es nicht nur bei den Geräten eine grosse Diversität, auch die verschiedenen Betriebssysteme unterscheiden sich nicht nur in der Form der Programmicons oder dem optischen Erscheinungsbild. Im Gegenteil, sie verfolgen sehr unterschiedliche Konzepte.
Betriebssysteme
Das universellste Konzept bietet Windows 10, weil es auf Tablets und Convertibles genauso läuft wie auf Notebooks und Desktop-Rechnern. Microsoft hat sein Betriebssystem über mehrere Versionen hinweg für die Nutzung auf Geräten mit Touchscreen ausgerichtet, wobei dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen ist. Insbesondere die meisten Anwendungen sind überhaupt nicht speziell auf die Bedienung per Finger oder Pen ausgelegt – im Kapitel Ergonomie werden wir näher auf dieses Thema eingehen.
Der grösste Gegensatz dazu ist macOS von Apple. Geschichtlich gesehen ist es genau so ein reines Desktop-Betriebssystem wie Windows. Nur ist Apple im Gegensatz zu Microsoft, diesem Ansatz treu geblieben hat sein macOS nie für die Bedienung via Touchscreen angefangen zu erweitern.
Für leichte Geräte mit Touchbedienung hat Apple mit iOS ein eigenes Betriebssystem entwickelt, welches zusammen mit dem ersten iPhone 2007 vorgestellt und später für die iPads übernommen wurde. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Google mit Android, welches ebenfalls primär für Tablets und Smartphones mit Touchscreen gedacht ist. Mit Chrome OS hat Google ein zweites Betriebssystem im Portfolio, das für portable Geräte wie Notebooks – so genannte "Chromebooks" konzipiert und konsequent auf das Arbeiten in Verbindung mit der Cloud ausgerichtet ist. Es gibt nur wenige Anwendungen, welche auf dem Gerät installiert werden, die meisten Applikationen laufen direkt im Browser.
Geräte
Um diesen Artikel schreiben zu können, war es uns deshalb wichtig, die verschiedenen Plattformen und Konzepte abdecken zu können. Dies ist unsere Auswahl an Geräten, die wir in separaten Beiträgen schon vorgestellt haben: