Übers Wochenende habe ich eine weitreichende Entscheidung gefällt: Weg von Apple, zurück zu Windows. Ehrlich gesagt, wundere ich mich etwas über mich selber, liest man doch meistens von Leuten die hin zu Apple wechseln, weil dort alles einfacher und besser sei und froh sind, dem "bösen Windows" den Rücken zu kehren. Zudem hat ja Apple lange genug "Mac versus PC" auch in der eigenen Werbung ausgeschlachtet.
Machen wir eine kurze Rückblende: Aufgewachsen bin ich sozusagen mit Windows, mein erster PC lief mit 3.1. Von Windows XP habe ich vor fünfeinhalb Jahren zu Mac OS X gewechselt, da ich der Meinung war, dass für meine Arbeiten am Computer wie Fotobearbeitung und Bloggen ein Mac besser geeignet sei. Unter Leopard und Snow Leopard (10.5, 10.6) war dies auch der Fall, ich war ein begeisterter Mac-User, auch wenn mein MacBook Pro mehrmals wegen einem defekten DVD-Laufwerk in Reparatur musste. Features wie Exposé und Spaces machten das Arbeiten spielend leicht.
Mit Lion (Mac OS X, 10.7.) kehrte dann langsam die Ernüchterung ein. Apple hatte das Bedienkonzept stark verändert, also Exposé und Spaces abgeschafft – das neue Kind hiess Mission Control. Damit konnte ich mich nie so recht anfreunden. Aber dies allein gab nicht den Ausschlag für meine Entscheidung:
- Apple entwickelt sich immer schneller zu einem "closed system"
- Nutzung als Media-Center immer schwieriger (Video Codecs, Anschluss an TV)
- Wunsch nach einem homogenen internen Netzwerk auf Windows-Basis (Monk-Trader arbeitet mit Windows)
- Kaum noch Innovationen im Desktop- und Mobile-Bereich
- Wunsch zukünftige Hardware mit WaKü zu betreiben
Als engagierter Hobby-Fotograf arbeite ich seit Anfangs Jahr mit der Bildbearbeitungssoftware Aperture von Apple. Nach einer eigenen Evaluation hatte ich mich gegen Adobe Lightroom und für die Apple-eigene Lösung entschieden. Dies stellt sich nun als grosser Fehler heraus. Apple vernachlässigt den Profi-Bereich immer stärker, und das gilt ja nicht nur für die Aperture-Software. Wann und ob dort eine neue Version zu erwarten ist, bleibt Apple’s Geheimnis. Version 3 kam im Februar 2010 auf den Markt, aktuell ist 3.3.2. Abobe hat vor ein paar Monaten Lightroom 4 lanciert. In Blogs und Foren macht sich dementsprechend unter Fotografen ein grosser Unmut breit.
Somit steht für mich streng genommen eine "doppelte Migration" bevor: Der Wechsel des Betriebssystems und der Wechsel von Aperture zu Lightroom. Natürlich gibt es Lightroom auch für Mac, aber damit würde ich nur die Hälfte meiner Probleme lösen. Die grösste Herausforderung bei der ganzen Aktion ist in der Tat meine Bilderdatenbank, die immerhin rund 13’500 Fotos umfasst. Aperture und Lightroom sind nur beschränkt zueinander kompatibel, also wird es viel "Handarbeit" bei der Umstellung geben. Abgesehen von der Fotosoftware habe ich keine kritischen Applikationen, vieles wie gerade das Bloggen, erledige ich eh im Browser.
Wie gehe ich nun vor? Monk-Trader hat auf meinem MacBook Pro ein Windows 7 installiert.