Review - iPad - unser täglicher digitaler Begleiter

Review

iPad - unser täglicher digitaler Begleiter

Von Hitzestau - 18.10.2020

Das Jahr 2020 ist das Jahr des iPad: Es feiert seinen zehnten Geburtstag. Mit den aktuellen Modellen und der Weiterentwicklung des Betriebssystems ist das iPad so vielseitig und flexibel wie noch nie.

Dieses Jahr hat Apple viel für seine Tablet-Plattform getan: Zusammen mit dem Refresh der iPad Pro-Linie lancierte Apple im Frühjahr das Magic Keyboard als neues Zubehör. Mitte September wurden das iPad 8 und ein rundum erneuertes iPad Air vorgestellt. Mit iPadOS 14 wurde zudem die neuste Version des Betriebssystems veröffentlicht. Es bringt in vielen Bereichen echte Verbesserungen und Vorteile - wir werden im Laufe des Artikels näher auf die neuste Version des Betriebssystems eingehen.

Quelle: Apple

Seit der iPad-Premiere im Frühjahr 2010 ist zwar viel Zeit vergangen und vieles hat sich seitdem verändert und weiterentwickelt. Geblieben ist jedoch eins: Ein iPad ist ein Computer zum Berühren und in die Hand nehmen. Das geniale Konzept der Bedienung mit dem Finger steht immer noch im Zentrum und macht bis heute einen Teil der Faszination aus.

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Unser iPad Pro 11 als Testgerät nehmen wir zum Anlass nicht einfach ein Hardware-basiertes Review zu schreiben, sondern uns als Anwender mit Stärken und Schwächen der iPad-Plattform auseinanderzusetzen. Wir wissen, dass dies ein sehr hoch gestecktes Unterfangen ist, denn ein iPad ist wie eine Schachtel Pralinen, aus der sich jeder Anwender genau das herausnehmen kann, was er braucht.

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Die Tablets haben sich zu extrem vielseitigen Werkzeugen für alle Lebenslagen und Situation entwickelt. Es ist schon viel über verschiedene Berufsgruppen oder was man mit dem iPad alles machen kann, geschrieben und erzählt worden - wir wollen all dies hier gar nicht erst anfangen zu wiederholen.

Wir selber nutzen nur einen Bruchteil von dem gesamten Potential, was in einem iPad steckt - aber so geht es sicher jedem anderen Benutzer auch. Unsere persönlichen Erfahrungen als Anwender sind so gesehen nur ein einzelnes Mosaiksteinchen in einem grossen Gesamtbild.

Meilensteine über 10 Jahre

Um die Stärken und Schwächen der iPad-Plattform besser einordnen zu können, lohnt sich ein kurzer Blick zurück auf die vergangenen zehn Jahre, wobei wir keine Geschichte der einzelnen iPad-Modelle nacherzählen wollen.

Drei wesentliche Entwicklungen spielen aus unserer Sicht eine wichtige Rolle und haben sich auch gegenseitig beeinflusst.

  1. Weiterentwicklung von Hardware und Zubehör
  2. Weiterentwicklung der ganzen Plattform mit Betriebssystem, iCloud und Apps
  3. Ausbau der Nutzungs-Möglichkeiten

Abgesehen davon, dass technische Weiterentwicklung und Leistungssteigerung von Generation zu Generation sowieso Hand in Hand gehen, gibt es in der Geschichte des iPad’s ein paar Meilensteine, die wir speziell hervorheben wollen.

Die Einführung des Retina Display im März 2012 beim iPad 3 sorgte für eine höhere Auflösung, mehr Schärfe und ein besseres Schriftbild. Über die Jahre hat Apple die Displays kontinuierlich weiter verbessert und - je nach Modell - Techniken wie True Tone, Unterstützung für den P3 Farbraum und ProMotion (bis zu 120 Frames pro Sekunde) eingeführt. Die Liquid Retina-Displays beim aktuellen iPad Pro sorgen für ein gestochen scharfes Schriftbild und hervorragende Farbwiedergabe.

Im Oktober 2012 fing Apple an, die Produkt-Familie zu vergrössern und stellte das iPad Mini vor. Ein Jahr später folgte das iPad Air. Der Herbst 2015 markierte einen grossen Schritt nach vorne: Apple lancierte die iPad Pro-Reihe und ergänzte die reine Bedienung mit dem Finger mit dem Apple Pencil. Bis dahin hatten nur Dritt-Hersteller Stifte angeboten, die allerdings ausschliesslich auf kapazitiver Basis funktionierten. Mit dem Smart Keyboard nahm Apple auch eigene Tastaturen ins Zubehör auf, die gleichzeitig als Schutzabdeckung für das Display dienten. Via Bluetooth konnten externe Tastaturen allerdings schon vorher verbunden werden.

Mit dem eigenen A12X-Prozessor für die überarbeitete iPad-Pro-Linie brachte Apple im Oktober 2018 zum ersten Mal die Neural Engine auf die iPad-Plattform. Sie kann dem Prozessor Rechenlast abnehmen und kommt bei Anwendungen mit maschinellem Lernen zum Einsatz. Dazu gehören unter anderem Funktionen im Zusammenhang mit Handschrifterkennung, Augmented Reality oder Bildbearbeitung. Der bisher letzte grosse Entwicklungsschritt war die Einführung der Unterstützung von Trackpad und Maus als Eingabegeräte im Frühjahr 2020. Mit dem Magic Keyboard lieferte Apple auch gleich das passende Zubehör dafür.

Quelle: Apple
Quelle: Apple

Mit den aktuellen iPad Pro-Modellen hat Apple zweifellos ein hohes Niveau bei der Display-Qualität oder der Performance seiner Tablets erreicht. Sie stehen aber auch für einen anderen Trend, nämlich immer mehr spezialisierte Hardware wie ein Dual-Kamera-System oder einen LiDAR-Scanner zur Messung von Tiefeninformationen im Raum einzubauen.

Aber es ist nicht nur die Hardware, der Entscheid ein eigenständiges Betriebssystem unter dem Namen iPadOS zu führen, markierte im Herbst 2019 einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des iPads. Das Betriebssystem und die gesamte Plattform mit iCloud und Apps haben einen grossen Anteil am ”Gesamterlebnis iPad”. So wurde beispielsweise der Umgang mit Dateien stark verbessert. Aber auch von den anderen Ökosystem-Anbietern wie Google oder Microsoft sind heute alle wichtigen Apps für Office-Anwendungen und Datenspeicherung in der Cloud verfügbar. Dasselbe gilt auch für viele der wichtigsten Kreativ-Apps für Zeichnen, Skizzieren, Grafikerstellung und Bildbearbeitung.

Die oben skizzierten Entwicklungen bei der Hardware, dem Zubehör und dem Betriebssystem haben es auch erleichtert - oder überhaupt erst ermöglicht - neue Anwendungs-Szenarien für die iPad-Plattform zu erschliessen. Denn als vierten Punkt in unserer Liste oben könnte man die Lernkurve der iPad-Anwender und der Entwickler hinzufügen: Sich vertraut machen mit den Eigenheiten eines Tablet-Computers und das Entdecken seiner Stärken und Schwächen.

Heute steht diesbezüglich für viele das Schlagwort “Produktivität” im Vordergrund. Aber damit verhält es sich aus unserer Sicht ein bisschen wie mit der Henne-Ei-Frage: Wollen die Anwender mehr machen mit ihren Tablets als nur surfen und Videos schauen, oder ist es die Vermarktung von Apple, die es uns schmackhaft machen will, auf dem iPad auch “produktiv” zu sein?

Das iPad und wir

Seit der Einführung des iPad 2 im Frühjahr 2011 gehört ein Tablet von Apple auch bei uns zum Alltag. In dieser Zeit haben sich iPads bei uns zu einer Art digitalen Schaltzentrale im Alltag entwickelt. Wir trennen dabei nicht zwanghaft zwischen “produktiv” und “nicht produktiv”. Wir benutzen es für Aufgaben, bei denen es sinnvoll und nützlich ist - und wo das nicht der Fall ist, eben nicht.

Es ist gar nicht so einfach zu beschreiben, wie man einen Alltags-Gegenstand nutzt, aber versuchen wir es mal: Für uns geht es um ganz banale Tätigkeiten wie Fotos und Videos anschauen, Kochrezepte lesen oder um täglich über die Newsseiten zu surfen. Beliebt ist es bei uns auch als “Second Screen” parallel zu Amazon Prime oder Apple TV+ um nachzuschauen, welche Schauspieler in der aktuellen Episode einer Serie mitspielen.

Besonders beliebt bei uns ist die Funktion den iPad-Bildschirm zu spiegeln. Wenn man etwas zu zweit anschauen oder besprechen will, sei es eine Webseite, ein Video oder der Inhalt von irgendeiner App, gibt es nichts einfacheres als mittels Apple TV das Display des iPad auf den Fernseher zu spiegeln. Das geht mit wenigen Touch-Befehlen via das Control Center - noch einfacher wäre dann wirklich nur noch die berühmte Wisch-Geste aus dem Film Avatar von James Cameron aus dem Jahre 2009. Aber auch der direkte Austausch von Dateien zwischen zwei iPads ist dank AirDrop spielend einfach geworden.

Darüber hinaus ist ein iPad für uns wichtig, wenn es im weitesten Sinne darum geht, unsere Tätigkeiten am Desktop zu unterstützen: Es dient uns als Recherche-Werkzeug, um E-Books zu lesen, E-Learning Inhalte zu verfolgen oder um Notizen zu machen bei Brainstormings und wenn wir Blog-Texte besprechen. Generell ist die gute Integration ins Öko-System von Apple mit Continuity und Handoff eine der ganz grossen Stärken des iPads.

Eine grosse Rolle spielt dabei auch, dass man ein iPad schnell zur Hand nehmen und spontan etwas nachschauen oder neu erfassen kann. Es ist immer betriebsbereit und dank Touch- oder Face ID hat man auch sehr schnellen Zugang.

Wo das iPad seine Stärken ausspielt

Damit sind wir jetzt definitiv beim Thema Produktivität angekommen, das wir nicht nicht mehr länger wie eine heisse Kartoffel vor uns herschieben können. Bei uns spielt wie wir eben geschildert haben das iPad eine wichtige Rolle als Unterstützer bei produktiven Arbeiten. Allerdings verwenden wir lieber den Begriff “produzieren” im Sinne von “Inhalte erstellen” als einfach “produktiv sein” zu sagen. Für uns ist wichtig, “Produktivität” nicht um jeden Preis zu erzwingen, sondern das iPad so zu nutzen wie es für am sinnvollsten ist und wir von seinen Stärken am meisten profitieren können.

Direkter intuitiver Touch-Input

Sozusagen die Königsdisziplinen für ein iPad sind skizzieren, zeichnen, malen, Notizen machen oder Dokumente mit Anmerkungen versehen. Es ist daher sicher nicht verkehrt, das iPad als ein Werkzeug für “Creators” oder kreativ Tätige zu bezeichnen. Neben den angesprochenen Tätigkeiten darf man dann natürlich auch Schreiben, Bilder bearbeiten oder das Erstellen von Audio-, Video- und Augmented Reality-Inhalte nicht vergessen.

Bei all diesen Arbeiten kommt die intuitive und direkte Tablet-Nutzung mittels Touch-Display voll zum Tragen - am besten in Kombination mit dem Apple Pencil. Damit lassen sich Illustrationen anfertigen oder Notizen schreiben ähnlich wie man es von Bleistift und Papier gewohnt ist, auch wenn der Untergrund auf dem man schreibt ein anderer ist und sich anders anfühlt.

Was den Apple Pencil angeht, ist das neu veröffentlichte iPadOS 14 ein echter “Gamechanger”. Es schafft neue Möglichkeiten, was man mit dem iPad machen kann oder wie man als Anwender mit dem Tablet interagiert. Denn die neuste Version des Betriebssystems integriert den Apple Pencil tiefer in das iPad Erlebnis als bisher. Das betrifft die Arbeit mit handschriftlichen Notizen, Anmerkungen in Dokumenten, Skizzen mit geometrischen Formen und einfache Texteingaben in nahezu jedem Eingabefeld. Neu auf dem iPad funktioniert jetzt auch “Scribble”, das man ja schon von der Apple Watch her kennt. Text muss also für Apps wie Notizen und andere von Drittanbietern nicht mehr zwingend via Tastatur eingegeben werden. Das alles schafft einen viel natürlicheren Umgang mit dem iPad. Die Erkennung von handschriftlichem Text und geometrischen Formen funktioniert auch auf iPad-Modellen wie dem iPad 7, dessen A10-Prozessor nicht über eine Neural Engine verfügt.

Magie mit dem Keyboard

Schon mit iPadOS 13.4 wurde die Unterstützung von Trackpad und Maus als weitere Eingabe-Geräte eingeführt. Für Besitzer eines iPad Pro oder iPad Air hat Apple dieses Jahr noch eine Schippe obendrauf gelegt und mit dem Magic Keyboard auch gleich das passende Zubehör für diese Weiterentwicklung geliefert.

Nicht nur für die klassischen Office-Anwendungen sondern vor allem für das kreative Schreiben mit Apps wie Ulysses wird das iPad damit definitiv zur “Schreib-Maschine”.

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Das Keyboard bietet ein sehr gutes Schreibgefühl und ist kein Vergleich zu den Tastaturen, wie man sie bisher vom Smart Cover kannte. Das gilt für die Mechanik der Tasten genauso wie für die Hintergrundbeleuchtung. Wir haben früher unsere iPads nur selten mit externen Tastaturen verwendet, mit dem Magic Keyboard hat sich das definitiv geändert.

Quelle: Apple
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Das Trackpad macht natürlich dem Touch-Display Konkurrenz. Für uns ist es eher etwas zu klein geraten, vor allem in der Höhe ist es aus unserer Sicht definitiv zu schmal, so dass man nicht sehr viel Platz hat um mit den Fingern zu agieren. Mit den Magic Trackpads in den Notebooks oder als Zubehör hat Apple selbst einen gewissen Standard etabliert, den das Trackpad im Magic Keyboard bei weitem nicht erfüllt. Es unterstützt zwar Multi-Gesten, ist aber wie gesagt eher klein, es ist nicht sehr präzise wenn man etwas markieren will und der helle laute Klick fängt schnell an zu nerven. Das mag daran liegen, dass es über eine komplett andere Mechanik verfügt und auch keine Taptic Engine kennt, wie sie in den anderen Trackpads verbaut ist. All das bedeutete für uns, dass wir dann doch wieder mit den Fingern wie gewohnt auf dem iPad-Display unterwegs waren und das Trackpad her unbenutzt liegen liessen.

Das Magic Keyboard eignet sich aber nicht nur gut zum Schreiben: Da es sehr stabil ist, kann man mit ihm das iPad Pro auch gut aufstellen, um beispielsweise ein Video zu schauen. Da das Tablet nur von Magneten gehalten wird, lässt es sich sehr einfach und schnell aus der Halterung vom Magic Keyboard herausnehmen. Es bringt jedoch ein recht hohes Eigengewicht mit. Das Magic Keyboard für unser iPad Pro 11 wiegt knapp 600 Gramm, im Vergleich liegt das iPad Pro 11 gerade mal bei 473 Gramm.

Umgang mit Dateien

Den Umgang mit Dateien hätten wir vor drei Jahren in unserer Serie Mobile Working sicher nicht unter “Stärken” verbucht. Lange war dies aus unserer Sicht eine absolute Achilles-Verse der iPad-Plattform gewesen. Er hat sich jedoch in den letzten beiden Jahren massiv verbessert, auch wenn die Arbeit mit einzelnen Dateien auch heute nicht auf dem Niveau eines Desktop-Betriebssystems angekommen ist, da gewisse Grundfunktionen immer noch fehlen. Machen wir zwei einfache Beispiele: In der vorinstallierten Dateien-App kann man nach wie vor nicht auswählen, mit welcher Anwendung man eine Datei öffnen will, auch der Datei-Typ lässt sich nicht über eine Anpassung der Datei-Endung anpassen. Für solche eigentlich grundlegenden Funktionen muss man als Anwender nach wie vor auf Apps von Dritt-Anbietern ausweichen.

Quelle: Apple

Positiv ist hingegen, dass sich unter iPadOs 14 mit der Dateien App jetzt alle Dateien aufrufen lassen, die in iCloud Drive, auf externen Speichergeräten oder auf Cloud-Diensten anderer Anbieter gespeichert sind. Auch Netzwerk-Shares (SMB) können neu direkt eingebunden werden.

Pro?

Von Produktivität und dem Produzieren von Inhalten ist es gedanklich nur ein kurzer Sprung zur Silbe “Pro”, die Apple so gerne in seinen Produktbezeichnungen verwendet. Wir wollen dies nutzen, um in diesem Kapitel etwas näher auf unser Testgerät iPad Pro 11 einzugehen.

Das macht es zum Pro

Zusammen mit dem grösseren iPad Pro 12.9 zeigt Apple, was bezüglich Hardware in der Produkte-Kategorie Tablet möglich und machbar ist. Wenn es hingegen um die praktische Nutzung im Alltag geht, sieht es etwas anders aus. Wir wollen nicht verschweigen, dass man vieles auch gut mit einem iPad 7 oder 8 machen kann. Gewisse Dinge können einem allerdings da aus unserer Erfahrung einen Strich durch die Rechnung machen - das kann das Fehlen eines Lightning-Adapters sein oder dass man eine App benutzen möchte, bei der gewisse Funktionen deaktiviert sind, da sie den iPad Pro-Modellen vorbehalten sind.

Oder etwas platt könnte man sagen: Das iPad Pro 11 ist ein iPad wie jedes andere auch - aber einfach mit schönerem Display, mehr Performance und besserem Zubehör. Pflegt man hingegen einen etwas ernsthafteren Denkansatz, macht das “Pro” in vielerlei Hinsicht eben doch einen Unterschied. Was die Hardware angeht, packt es in vielen Belangen im Vergleich zu den anderen iPad-Linien eine Schippe obendrauf:

  • Der USB-C-Anschluss macht das iPad Pro sozusagen “alltagstauglicher”. Er sorgt für eine beachtliche Datentransfer-Rate sowie eine hohe Flexibilität, was das Anschliessen von anderen Geräten betrifft.
  • Im A12Z-Chip stecken mehr als genug Rechenleistung und Grafik-Power. Zudem verfügt er über die so genannte Neural Engine. Diese ist gerade mit der Handschrift-Erkennung von iPadOS 14 noch wichtiger geworden und wird sicher auch eine wichtige Hardware-Voraussetzung für zukünftige Weiterentwicklungen sein.
  • Das “Liquid Retina Display” beeindruckt mit einem gestochen scharfen Schriftbild, brillanter Farbwiedergabe und ausreichend Helligkeits-Reserve. Mit der so genannten ProMotion-Technologie, welche bis zu 120 Frames pro Sekunde darstellen kann, bleibt sogar Text beim Scrollen gestochen scharf und ruhig, was gerade beim Lesen von E-Books sehr angenehm ist.
  • Beim iPad Pro kommt statt dem Home-Button neu Face ID zum Einsatz für die Benutzer-Identifikation. In unserer Erfahrung verändert dies den Umgang mit dem iPad durchaus positiv - einfach anheben, anschauen und schon ist es entsperrt. Je nach Lichtverhältnissen oder Winkel kann es natürlich auch mal einen Tick länge dauern. Aber Face ID baut Barrieren ab, da es den Zugang zum Gerät und den Inhalten die man darauf nutzen will, beschleunigt und vereinfacht. Auch der Zugang zu Apps wie 1Password wird so viel unkomplizierter und ist smart.
  • Bei unserer Nutzung hat der Akku generell gesehen einen ganzen Tag durchgehalten. Fordert man jedoch erhöhte Leistung vom Prozessor, von der Display-Helligkeit und dem WLAN-Modul wie beispielsweise beim Video-Streaming verkürzt sich die Restlaufzeit des Akku recht rapide.
  • Dank dem USB-C-Anschluss ist es einfacher geworden auch andere Netzteile zu verwenden, die mehr Leistung haben als das mitgelieferte. Wir benutzen ein 65 Watt-Netzteil, und dann geht es mit rund 2 Stunden sehr schnell, das iPad Pro 11 wieder komplett aufzuladen. Das ist sehr positiv, da der Lagevorgang bei früheren iPad-Modellen oft über mehrere Stunden dauerte.
  • Das Soundsystem ist mit vier Lautsprechern sehr gut ausgestattet. Wenn man Videos schaut, hat man den Eindruck, dass der Ton wirklich aus der Mitte kommt und nicht einfach auf einer Seite abgestrahlt wird. Für so ein flaches Gerät wie das iPad Pro ist die Klangqualität echt beeindruckend. Das gilt für Videos, aber auch für Anwendungen wie FaceTime-Anrufe.
  • Das iPad Pro unterstützt Zubehör wie das schon erwähnte Magic Keyboard mit einer hintergrundbeleuchteten Tastatur und einem deutlich verbesserten Schreibgefühl sowie den verbesserten Apple Pencil der zweiten Generation. Er verfügt über eine angenehmere Haptik als sein Vorgänger und eine integrierte Touch-Fläche für den Finger, die je nach Programm unterschiedliche Funktionen auslösen kann. Zudem ist das Nachladen besser gelöst: Der Pencil wird magnetisch an einer Kante des iPad Pro festgehalten und wird dort kabellos aufgeladen.
  • Das iPad Pro unterstützt Zubehör wie das schon erwähnte Magic Keyboard mit einer hintergrundbeleuchteten Tastatur und einem deutlich verbesserten Schreibgefühl sowie den verbesserten Apple Pencil der zweiten Generation. Er verfügt über eine angenehmere Haptik als sein Vorgänger und eine integrierte Touch-Fläche für den Finger, die je nach Programm unterschiedliche Funktionen auslösen kann. Zudem ist das Nachladen besser gelöst: Der Pencil wird magnetisch an einer Kante des iPad Pro festgehalten und wird dort kabellos aufgeladen.
  • Mit dem LiDAR-Scanner um Tiefeninformationen im Raum zu erfassen und der dem Dual-Kamera-System auf der Rückseite mit Weitwinkel- und Ultraweitwinkellinse ist es für vielseitige Video-Anwendungen hardwaremässig sehr gut vorbereitet. Die TrueDepth Kamera auf der Frontseite liefert mit 1080p eine Full-HD Auflösung. Bei Facetime ist es allerdings etwas problematisch, dass die Kamera seitlich im Rahmen sitzt, denn so wird das eigene Gesicht oft in einem ungünstigen Winkel gezeigt.

Viele der hier aufgezählten Eigenschaften gelten auch für das neue iPad Air, welches mit dem A14 sogar den neueren Prozessor besitzt.

Quelle: Apple

Das ist nicht so Pro

Was jedoch aus unserer Sicht definitiv nicht “Pro” ist, ist das relativ weiche Gehäuse. Diesbezüglich hat der YouTuber JerryRigEverything mit seinem Testvideo bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Wegen der mangelnden Verwindungssteifheit behandeln wir unser iPad Pro 11 wie ein rohes Ei. Schon beim iPad Pro 12.9 aus der ersten Generation hatten wir gemerkt, dass ein Tablet auf welches immer wieder Druck ausgeübt wird, mit der Zeit Probleme mit der Farbwiedergabe oder Berührungsempfindlichkeit der Touch-Oberfläche bekommen kann. Druck entsteht automatisch durch das Eigengewicht, wenn man es in der Hand hält, oder wenn man mit Fingern oder Pencil das Display berührt. Und je grösser das Display ist, desto schwieriger ist es sicher, eine Verwindungssteifheit zu gewährleisten.

Quelle: Apple

Zu diesem Thema gehört auch das hervorstehende Kamera-Modul auf der Rückseite der aktuelle iPad Pro-Modelle. Legt man ein iPad Pro auf den Tisch, kann es deshalb nie ganz plan aufliegen. Benutzt man dann den Pencil zum schreiben, wird dabei ungünstiger Druck auf das Gerät ausgeübt ohne dass man es verhindern kann. Für die MacBooks warnt Apple vor Schiebereglern als Kameraabdeckung, welche beim Zuklappen des Notebooks Druck auf das Display ausüben können. Beim iPad Pro scheint das Thema Druck auf Display und Gehäuse jedoch kein Thema zu sein.

Wir empfehlen deshalb dringend, für den Transport des iPad Pro eine Schutzhülle zu verwenden. Zugeklappt gibt dafür das Magic Keyboard dem iPad Pro die notwendige Stabilität, wenn man beispielsweise in den Rucksack stecken will. Solange das Tablet jedoch mit dem Magic Keyboard verbunden ist, lässt sich das iPad Pro nicht hinlegen um auf dem Display zu schreiben, da man die Tastatur nicht komplett umklappen kann. Um es flach hinlegen oder frei in der Hand zu halten, benötigt man eine reine Schutzhülle ohne Tastatur.

Quelle: Apple

Ein vielbenutztes Tablet, das man überall hin mitnimmt, sollte unserer Ansicht nach auch ein robustes Gehäuse aufweisen. Bei anderen Produkten wie beispielsweise Spiegelreflex-Kameras gilt ein robustes Gehäuse als Anforderung für einen professionellen Einsatz. Diesen Aspekt vermissen wir bei den aktuellen iPad Pro-Modellen und auch beim neuen iPad Air. Selbst das iPad 7 oder das neue iPad 8 sind wahre “Panzer” im Vergleich. Diese verwenden ein älteres Gehäuse-Konzept und punkto Stabilität sind die sie den anderen iPads überlegen.

Quelle: Apple

Spürbare Grenzen

Wir fühlen uns auf der iPad-Plattform sehr wohl - das merkt Ihr sicher auch beim Lesen unseres Beitrags. Trotzdem wollen wir in diesem Kapitel auch ein paar Aspekte ansprechen, die uns weniger gut gefallen oder mit den wir etwas Mühe haben. Uns geht es dabei nicht um die Hardware-Ausstattung der einzelnen iPad-Modelle, sondern um konzeptionelle und auch um ergonomische Fragen.

Ergonomie

Und damit wollen wir auch gleich beginnen, denn wir sprechen das Thema Ergonomie immer wieder in Erfahrungsberichten an, weil es uns ein grosses Anliegen ist.

Aber vielleicht ist es nicht ganz fair, das Thema Ergonomie unter dieser Überschrift im Artikel anzuschneiden. Denn so intuitiv und direkt das Bedienen mit dem Apple Pencil oder Finger direkt auf dem Display auch ist - es ist nach unserer Erfahrung nichts, was man stundenlang am Stück machen möchte. Das Bearbeiten von Fotos, wie wir es beispielsweise bei unseren Foto-Sessions unterwegs mit der Nikon D6 gemacht haben, ist gut für punktuelle Arbeiten oder um die Qualität einer Aufnahme zu kontrollieren.

Aber für die systematische Nachbearbeitung von Bildern vor der Publikation ist uns ein Desktop-Rechner immer noch lieber. Dort hat man auf jeden Fall die Anwendungssoftware mit dem kompletten Funktionsumfang und es ist auch von der Körperhaltung auf Dauer angenehmer.

Das Magic Keyboard haben wir Euch ja schon vorgestellt: Es hat eine hervorragende Tastatur, aber es übernimmt sozusagen auch die Probleme eines Notebooks, wenn man länger damit am Tisch sitzt. Als Anwender neigt man ständig den Kopf nach unten, auch wenn die Kante des Tablets dank der Konstruktion des Magic Keyboard nicht mehr direkt auf der Tischfläche aufliegt, sondern leicht erhöht ist. Das bringt auf jeden Fall eine Verbesserung. Man darf aber nicht vergessen, dass mit dem Magic Keyboard die Distanz zwischen Auge und Tablet grösser ist, als wenn man es direkt in den Händen hält. Die Darstellung auf dem Display ist aber nicht unbedingt auf diese vergrösserte Distanz optimiert.

Quelle: Apple
Quelle: Apple

Das bringt uns zur absoluten Display-Grösse. Das iPad Pro mit seinem 11 Zoll Display hat sich für uns als eine sehr gute Tabletgrösse erwiesen. Die äusseren Gehäuse-Abmessungen, Gewicht sowie Display-Grösse und -Auflösung sind hier sehr gut zu einander ausbalanciert. Ein Tablet darf nicht zu klobig oder sperrig sein, sonst ist es nicht mehr handlich. Beim iPad Pro 11 ist das jedoch definitiv nicht der Fall.

Trotzdem sollte man sich nicht der Illusion hingeben, hier im grösseren Umfang im Splitscreen mit zwei Apps nebeneinander arbeiten zu können. Das mag bei der Produktvorstellung cool aussehen, in der Praxis ist die Darstellung aber jeweils zu klein.

Attraktivität der Platform

Schon länger haben wir den Eindruck, dass Apple sich selber im Weg steht, wenn es um die Weiterentwicklung der iPad-Plattform geht.

Uns geht es dabei in erster Linie um die App Store-Richtlinien. Hiermit greifen wir ein sehr aktuelles und kontrovers diskutiertes Thema auf. Uns geht es jedoch nicht darum, in der Auseinandersetzung zwischen Apple und Epic Games Stellung für die eine oder andere Seite zu beziehen. Unsere Überlegungen sind grundsätzlicher Natur.

Es ist nun mal eine Tatsache, dass der App Store von Apple der einzige Weg ist, wie Apps aufs iPad - oder natürlich auch auf das iPhone, die Apple Watch oder Apple TV - gelangen. Es gibt weder einen Store von einem anderen Betreiber noch die Möglichkeit des so genannten Sideloadings, um Apps auf einem Gerät zu installieren. Damit verfügt Apple gegenüber den Entwicklern über die absolute Kontrolle bezüglich dem Zugang zur Plattform.

Die Kontrolle von Apps vor der Veröffentlichung hat sicher auch positive Sicherheits-Aspekte. Aber es gibt auch eine Schattenseite: Apps, die Apple etwas vereinfacht gesagt, “nicht in den Kram passen”, haben keine Chance in den App Store aufgenommen zu werden und ihren Weg zum Anwender und Käufer zu finden.

Dies zeigt sich gegenwärtig sehr gut wenn es ums Gaming auf dem iPad geht, einen Anwendungsbereich, denn wir bisher überhaupt nicht angesprochen haben. Mit Apple Arcade bietet Apple einen eigenen Dienst für Games. Ausgeführt werden diese jedoch alle lokal auf dem Gerät. Games, die auf neue Konzepte wie Streaming und Cloud-Gaming setzten, bleiben aussen vor. Eine innovative Entwicklung wird von Apple ausgesperrt, denn Apps für GeForce Now, Google Stadia, Shadow Cloud Gaming oder xCloud sucht man vergeblich. Dies bedeutet nicht nur weniger Kunden für die Anbieter von Cloud-Gaming, weil sie eine Plattform nicht bedienen können. Es kratzt auch an der Attraktivität der iPad-Plattform, denn wer solche Dienste nutzen möchte, muss sich gezwungenermassen nach einem anderen Gerät umsehen. Eine neue Xbox-App befindet sich hingegen in der Beta-Phase. Mit ihr kann man Games, welche auf der eigenen Konsole laufen, vom iPhone oder iPad aus spielen, mit Cloud-Gaming hat das allerdings nicht zu tun.

Gaming ist dabei natürlich nur ein Aspekt, aber er zeigt die unterliegende Problematik jedoch sehr gut. Es gibt aber auch immer wieder einzelne Ideen für Apps, die aus konzeptionellen Gründen nicht von Apple gutgeheissen werden. So gab es bei der Einführung von 3D Touch auf dem iPhone 6s eine App, welche die Fähigkeit des iPhone’s die Intensität des Druck erkennen zu können, als Waage nutzen wollte. Apple wollte jedoch nicht, das die 3D Touch Technologie auf diese Weise benutzt wird und sperrte deshalb die App.

Aus unserer Sicht riskiert Apple mit dieser Art von Behinderung von Innovationen und der absoluten Zugangs-Kontrolle eine Eigendynamik zu unterdrücken, auf die sie eigentlich angewiesen sind: die Attraktivität für Endanwender der iOS- und iPadOS-Plattform basiert auf kreativen Entwicklern - wenn diese Apple den Rücken zukehren, verliert die Plattform an Attraktivität für ihre Nutzer. Dies würde wiederum die Weiterentwicklung der iPad-Plattform als Ganzes in Frage stellen. Wir wollen diese Überlegungen im nächsten Kapitel nochmals aufgreifen.

Aber vorher noch ein weiterer Punkt, der uns nicht gefällt: Der Funktionsumfang einer App kann je nach iPad-Modell unterschiedlich sein, was aus unserer Sicht nicht gerade zur Attraktivität der Plattform beiträgt. Aus unserer eigenen Erfahrungen kennen wir die Adobe Photoshop-App, bei der gewisse Funktionen iPad Pro-Modellen vorbehalten sind.

Quelle: Apple

Entwicklen auf dem iPad

Wir haben bereits von “Creators”, also vom Erstellen von unter anderem Skizzen, Grafiken, Texten und Bildern gesprochen. Aber was ist, wenn es um Web-Entwicklung geht, also um schreiben bzw. “produzieren” von Sourcecode? Web-Entwicklung ist ein Thema, was uns nicht nur als Betreiber einer eigenen Webseite sowieso interessiert. Wir wollten auch wissen, ob man auch als Entwickler von der Spontanität und Einfachheit eines Tablets profitieren kann.

Doch gerade an diesem Anwendungsbereich zeigt sich jedoch besonders gut, dass die iPad-Plattform nicht für alle Aufgaben gleich gut geeignet ist. Und dabei geht es nicht um das Fehlen von Tastaturen oder um mangelnde Prozessoren-Leistung. Nein, es sind vor allem konzeptionelle oder produkt-politische Entscheidungen, die dazu führen, dass man sich als Entwickler auf dem iPad stark zurückgebunden fühlt.

Einerseits fehlt dem iPadOS ein bisschen der Unterboden, denn man als Web-Entwickler so braucht. Das gilt beispielsweise für eine Auswahl an verschiedenen Browser-Engines oder den Developer Tools im Browser generell. Beides fehlt auf dem iPad bis heute.

Generell ist das Fehlen von Entwickler-Werkzeugen eine grosse Hürde: Viele Dev-Umgebungen, die man vom Desktop her kennt, gibt es für die iPad-Plattform schlichtweg nicht: Die Apple-eigene Entwicklungsumgebung Xcode fehlt bis heute auf dem Tablet, die vom Funktionsumfang her sehr eingeschränkte Swift Playgrounds ist keine brauchbare Alternative. Auch Visual Studio Code aus dem Hause Microsoft ist ein prominenter Abwesender im App Store. Genauso fehlen weit verbreitete Tasker wie Gulp oder Webpack, auch einen einfachen Editor wie Sublime Text sucht man vergebens.

Bei den Apps, die man im App Store findet, ist man wiederum sehr abhängig von einzelnen App-Entwicklern. Denn viele Developer-Apps werden von Einzelpersonen oder kleinen Teams gepflegt, was wie immer die Frage aufwirft, was man tun soll, wenn die App nicht mehr weiterentwickelt wird oder ein Bug drinsteckt.

play.js gehört zu Apps, die wir selber ausprobiert haben. Sie kann den geschriebenen Code auch ausführen, aber dies geschieht nur innerhalb der App selbst - und das führt uns zu einem konzeptionellen Kern von iPadOS, der es insbesondere Entwicklern schwer macht, das iPad für ihre Aufgaben zu nutzen: Sandboxing kann für Editoren das Einbinden von externen Tools oder Libraries verhindern, so dass man als Entwickler dann wieder an Grenzen stösst. Dann bleibt einem nichts anderes übrig, als ein externes Gerät einzusetzen auf das man via Secure Shell zugreift, um den Code auszuführen. Das macht aber das Grund-Setup schon wieder komplizierter. Auch wer mit Virtual Machines arbeiten will, muss auf Dritt-Geräte ausweichen, da dies lokal auf dem iPad nicht möglich ist. Zudem ist auch die Nutzung von Git-Diensten wegen dem Sandboxing nicht so einfach möglich, wie man es aus der Desktop-Umgebung heraus gewohnt ist. Git-Dienste müssen in die jeweilige App integriert sein. Bei der Web-Entwicklung arbeitet man parallel mit verschiedenen Tools, welche miteinander Daten austauschen oder ineinander verzahnt arbeiten - und das verträgt sich mit dem Konzept des Sandboxing nicht.

Somit ist nach unserer Erfahrung die iPad-Plattform für Tätigkeiten wie Web-Entwicklung nicht gut geeignet, da würde ein Notebook mit einem Desktop-OS mehr Sinn machen. Das ist schlussendlich aber auch schade, weil man so aus der Spontanität, die ein Tablet mit sich bringt, keinen Nutzen ziehen kann.

Abschluss

Unsere Absicht war es, uns in diesem Artikel als Anwender mit Stärken und Schwächen der iPad-Plattform auseinanderzusetzen. “Der einzige Computer den Du brauchst” war ein Slogan, mit dem Apple das iPad Pro beworben hat. Soweit würden wir aktuell basierend auf unserer bald zehnjährigen Erfahrung mit der Plattform und den verschiedensten iPad-Modellen zwar nicht gehen, aber: Ein iPad ist zwar nicht der einzige Computer den ich brauche, aber ein essentiell wichtiger! Auf auf meiner “Daily Digital Journey” will ich nicht mehr auf ihn verzichten. Deshalb haben wir im Titel dieses Beitrags das iPad als unseren “täglichen digitalen Begleiter” bezeichnet - und man könnte “wichtigsten” ergänzen. Für andere mag dies das Smartphone sein, aber für uns ist es das iPad, weil es mehr Display-Fläche und Möglichkeiten bietet.

Nicht alles lässt sich mit einem Tablet gleich gut machen wie mit einem Desktop-Rechner oder Notebook. Aber manches geht sogar besser, besonders dort wo das iPad seine Stärken ausspielen kann: Touch-Eingabe direkt auf dem Display mit Finger oder Pencil, Zeichnen oder handschriftliche Notizen. Wenn um die Frage der “Produktivität” geht ist es unser Ansatz, ein iPad so zu nutzen wie es am sinnvollsten ist und wir uns seine Stärken am meisten zu Nutze machen können. Absolut unbestritten ist das iPad auf jeden Fall als reines “Konsum-Gerät”, es ist der ideale “Couch-Potato-Computer” zum surfen, Bilder und Videos anschauen, Podcasts hören oder Messages schreiben.

Und dabei hatten die iPad Pro-Modelle bei uns anfänglich einen schweren Stand: Bei unseren Besuchen im Apple Store haben es die beiden Tablet-Grössen mit 11 und 12.9 Zoll Displaydiagonale nie geschafft, uns zu überzeugen. Daher sind wir sehr froh, dass wir für diesen Erfahrungsbericht die Chance hatten, das iPad Pro 11 über einen längeren Zeitraum zu benutzen. Apple pflegt zu sagen “es ist das beste iPad, das wir je gebaut haben” - und damit haben sie unserer Erfahrung nach auch recht, denn das iPad Pro 11 ist das beste Tablet von Apple, welches wir bisher benutzt haben.

Der Preis für ein iPad Pro ist allerdings sehr hoch. Nimmt man Zubehör wie das Magic Keyboard und eine externe Dockingstation mit dazu, um mehr Geräte gleichzeitig anschliessen zu können, kommt man schnell in den Bereich eines MacBook Air. Der allergrösste Konkurrent des iPad Pro dürften allerdings innerhalb der iPad-Familie selbst zu finden sein. Für uns trifft das auf jeden Fall zu, denn so gut wie alles, was wir mit dem iPad Pro machen, kann man auch mit dem iPad 7 oder 8 oder dem neuen iPad Air machen.

Die Zukunft bleibt auf jeden Fall spannend: Ab Ende Jahr wird der Prozessoren-Typ, der bisher im iPad und im iPhone steckte, unter dem Namen Apple Sicilon auch in den Desktop-Geräten wie dem iMac und den MacBook-Linien zu finden sein. Er löst die Intel-Prozessoren komplett ab. Wie sich dieser Schritt langfristig auf Apple’s komplette Produktpalette oder die starke Verzahnung im Öko-System auswirken wird, bleibt abzuwarten. Aber eines ist klar: ein iPad bleibt immer eine andere Form von Personal Computer. Bedienung, Eingabe und Workflows sind anders als von der Desktop-Umgebung gewohnt. Und auch wenn es heute den Apple Pencil oder das Magic Keyboard mit integriertem Trackpad gibt: Die direkte Interaktion mit dem Finger auf dem Touchscreen ist und bleibt - auch wenn sie heute alltäglich geworden ist - unschlagbar intuitiv und hat nichts von ihrer Faszination eingebüsst.

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