Review - Hammer Gaming-Spass mit dem Odyssey Neo G8

Review

Hammer Gaming-Spass mit dem Odyssey Neo G8

Von Hitzestau - 23.11.2022

Beim Gaming zählen nicht nur die Rechen-Leistung der Grafikkarte oder der Konsole, sondern auch der Monitor. Mit dem Odyssey Neo G8 hat Samsung einen besonderen Leckerbissen im Angebot.

In den vergangenen Wochen haben wir das “Monster” getestet, wobei das durchaus positiv zu verstehen ist. Farben, Helligkeit, Kontrast, Grösse - alles ist beim Odyssey Neo G8 auf maximales Erlebnis getrimmt.

Quelle: Samsung

Samsung positioniert ihn als Gaming-Monitor und dafür ist er ohne Frage am besten geeignet. Getestet haben wir ihn mit einer RX 6800 XT unter Windows 10 und mit der Xbox Series X.

In unserem Review stehen nicht ausführliche Tabellen mit Messwerten im Vordergrund, sondern es geht um das Erlebnis mit so einem Monitor im eigenen Alltag zu gamen.

Erlebnis Gaming

Als wir den Odyssey Neo G8 zum ersten Mal eingeschaltet haben, waren wir schlicht überwältigt. Das Display hat eine matte Oberfläche, aber es besitzt eine unheimlich intensive Leuchtkraft mit satten Farben und vor allem jeder Menge Licht, die auf einen einstrahlt.

Mit seiner Grösse und Leuchtkraft ist der Odyssey Neo G8 sehr bildgewaltig, aber für den Benutzer auch sehr fordernd.
Monk-Trader

Das ist keineswegs negativ gemeint. Wer wie wir vorher einen 27 Zoll-Monitor mit IPS-Panel, WQHD-Auflösung und ohne HDR genutzt hat, muss seine Sehgewohnheiten anpassen. Und es lohnt sich, im OSD des Odyssey Neo G8 die Bildeinstellungen nach den eigenen Präferenzen anzupassen - wir werden später nochmal darauf eingehen.

Für uns im Test bedeutete das, Spiele die wir schon kannten, sozusagen “neu zu erleben”. Gespielt haben wir unter anderem Star Trek Online, Mass Effect Legendary Edition, Shadow of the Tomb Raider und Star Wars Jedi: Fallen Order. Auf der Xbox Series X haben wir mit Forza Horizon 4 und Forza Horizon 5 Schottland und Mexiko unsicher gemacht.

Forza Horizon 5
Quelle: xbox.com
Forza Horizon 5
Quelle: xbox.com

Den Effekt HDR versus nicht-HDR kannten wir schon vom Fernseher, wenn es um Filme und Serien geht. Aber auch bei Games verändert HDR das Spielerlebnis nachhaltig, der Odyssey Neo G8 zaubert hier Bilder mit viel Kontrast und sehr guten Schwarzwerten aufs Display und verstärkt dadurch die Immersion.

Mass Effect Legendary Edition
Quelle: EA
Mass Effect Legendary Edition
Quelle: EA

Die Darstellung von Landschaften, Lichtstimmungen, das Spiel mit Licht und Schatten bei wechselndem Wetter und Tageszeiten hat uns auf dem Odyssey Neo G8 sehr beeindruckt.

Shadow of the Tomb Raider
Quelle: Square Enix
Shadow of the Tomb Raider
Quelle: Square Enix
Rein visuell schafft es das Display, Atmosphäre und Stimmung zu erzeugen und versetzt den Spieler mitten in die Action.
Archangel

Technik und Display-Typ

Schalten wir nun einen Gang zurück, schliesslich muss den Monitor zuerst aufstellen und anschliessen, bevor man anfangen kann zu gamen. Auch ein paar Bemerkungen zur Display-Technik wollen wir hier an den Anfang stellen und schauen welche Technologien uns und Euch das Gaming-Erlebnis auf die Leinwand zaubern. Sortieren wir uns also zuerst durch das Technik-Marketing von Samsung mit Begriffen wie “Quantum-Matrix-Technologie” oder “Quantum HDR 2000”, damit wir wissen womit wir es zu tun haben. Für was die Begriffe stehen, erklären wir dann am Ende dieses Kapitels.

Beim Display handelt es sich um ein LCD VA-Panel mit Mini-LED als Backlight. Es ist matt und nicht glossy. Er verfügt über 1196 so genannte Dimm-Zonen und kann für HDR laut den technischen Spezifikationen von Samsung eine maximale Helligkeit von 2000 Nits erreichen. Die Bildschirm-Diagonale beträgt 32 Zoll im Seitenverhältnis 16:9 bei einer Auflösung von 4K (3840 x 2160). Beim Odyssey Neo G8 handelt es sich um ein Curved Display mit 1000R Krümmung. Die Reaktionszeit liegt bei einer 1 ms und die maximale Refreshrate beträgt 240 Hz. Er unterstützt AMD FreeSync Premium Pro und ist G-Sync kompatibel.

Mit “Quantum HDR 2000” gibt Samsung an, dass das Display wie oben beschrieben eine maximale Helligkeit von 2000 Nits erreichen kann. “Quantum Matrix Technology” bringt zum Ausdruck, dass es mit dem Backlight aus Mini-LED möglich ist, die Helligkeit sehr fein abgestuft über das Bild zu verteilen. Mit den 1196 einzelnen Zonen ist es möglich, hell und dunkel sehr punktgenau anzusteuern. Dadurch sollen so genannte Überstrahlungseffekte vermieden werden.

Aufstellen und Platzbedarf

Der Odyssey Neo G8 ist für den Transport gut verpackt. Um ihn aufzustellen muss man den Standfuss zusammenschrauben und ihn anschliessend in der Rückseite des Monitors verschrauben. Am besten ist es, wenn man diese Arbeiten zu zweit erledigt.

Quelle: Samsung
Quelle: Samsung

Mit rund 7 kg Gewicht ohne den Standfuss ist der Odyssey Neo G8 kein Leichtgewicht. Mit Fuss kommt man auf ein Gesamtgewicht von 8.9 kg.

Der gebogene Standfuss ragt vorne über das Display hinaus, damit der Monitor nach vorne kein Übergewicht bekommen kann.

Quelle: Samsung

Um ihn aufzustellen, benötigt man eine Mindestfläche von rund 71 x 31 cm Fläche. Darin sind der Augenabstand bzw. die ideale Sitzposition natürlich noch nicht mit eingerechnet, darauf gehen wir später ein. Der Monitor ist 71 cm breit, der Fuss hat eine Gesamttiefe von über 31 cm.

Der Fuss ist höhenverstellbar, bietet eine Schwenk- und Neigefunktionen und erlaubt es den Monitor in den Porträt-Modus (Pivot) zu drehen - und das in beide Richtungen. Auf der Rückseite befindet sich zudem eine Lasche für die Kabelführung.

Der Standfuss wird mit seiner Konstruktion der Grösse und gekrümmten Bauweise des Odyssey Neo G8 nicht ganz gerecht, er wirkt als sei er eine Nummer zu klein geraten. Der Monitor ist zu viel in Bewegung - im Klartext: er ist zu wackelig - wenn man sich durch das OSD-Menü klickt oder mal gegen den Tisch stösst.

Diese Probleme kann man vermeiden, indem man ihn auf einen Schwenkarm montiert. Das ist sehr leicht möglich, da im Lieferumfang ein VESA-Adapter mit dabei ist. Bei der Auswahl eines Schwenkarms solltet Ihr darauf achten, dass er explizit auch für curved Monitore geeignet ist, da diese einen anderen Schwerpunkt haben als flache Displays. Dies hat Auswirkungen auf das Gelenk, um ihn nach oben und unten zu neigen (Tilt). Man sollte sich also nicht nur am reinen Gewicht orientieren, im Falle vom Odyssey Neo G8 den oben genannten 7 kg.

Sitzposition und Abstand

Doch bevor man sich auf die ersten Games einlässt, sollte man die am besten geeignete Sitzposition finden. Nach unserer Erfahrung ist es am besten, wenn man mit rund 50 bis 55 cm Augenabstand in der Mitte gerade vor dem Monitor sitzt, denn der Blickwinkel von der Seite ist nicht ganz so gut, da es sich um ein VA-Panel handelt. Dann taucht man am besten ins Game ein. Das curved Display füllt dann einen Grossteil des Gesichtsfeld aus und verstärkt damit das Gefühl mitten drin zu sein. Je dichter man dran sitzt, desto grösser ist natürlich dieser Effekt.

Wenn man dicht dran sitzt, spürt man aber auch die Wärmeabstrahlung die vom Display ausgeht. Wer schnell trockene Augen bekommt, sollte hier ein bisschen aufpassen.

Gehäuse & Design

Von vorne gesehen ist der Odyssey Neo G8 sehr schlicht - das ist auch gut so, denn hier kommt es primär auf das Display selbst an.

Quelle: Samsung

Es wird von einem dünnen schwarzen Rahmen umgeben. Die senkrechten Kanten sind seitlich angewinkelt, was sehr praktisch ist, wenn man ein Multi-Monitor Setup mit mehreren Bildschirmen nebeneinander aufstellen möchte. Der Abstand zwischen zwei Displays wird dadurch auf ein Minimum reduziert.

Quelle: Samsung

Die untere Kante ist etwas breiter, dort befinden sich in der Mitte das Samsung Logo und die 5-Wege-Taste für das Menü. An den Ecken sind zwei Lichtquellen zur Zierde angebracht. Auch der Standfuss ist dunkel, so das er für die Augen keine Ablenkung darstellt.

Die Rückseite fügt sich design-mässig in die Modell-Reihe der Odyssey-Monitore von Samsung ein.

Quelle: Samsung
Quelle: Samsung
Mit weiss statt schwarz und den RGB-LED sieht er spacig aus… man sieht sofort, dass man es mit einem Gaming-Monitor zu tun hat.
Archangel

Das gute Aussehen hat allerdings seinen Preis: die Oberfläche mit dem weissen Klavierlack ist sehr empfänglich für Fingerabdrücke und zieht Staub förmlich an. Die Farbe der RGB-Beleuchtung auf der Rückseite kann sich automatisch an die jeweilige Szene in einem Game anpassen, um auch die Umgebung passend zu erleuchten. Samsung nennt dies CoreSync-Technologie. Die Funktion lässt sich aber auch komplett ausschalten.

Durch die curved-Bauweise wirkt er ziemlich wuchtig und voluminös. Daher ist es etwas überraschend, dass das Netzteil ein recht grosses separates Brick ist und nicht im Gehäuse integriert ist. Andererseits bleibt damit das Netzteil als Wärmequelle ausserhalb des eigentlichen Monitorgehäuses, was sicher auch ein Vorteil ist.

Konnektivität

Alle Anschlüsse befinden sich beim Odyssey Neo G8 auf der Rückseite. Sie verschwinden hinter einer Abdeckung.

Quelle: Samsung

Der Monitor ist punkto Standard der Schnittstellen auf dem aktuellen Stand. Er unterstützt DisplayPort 1.4 und HDMI 2.1. Damit lassen sich Features wie hohe Bildwiederholraten von aktuellen Spielkonsolen oder Variable Refresh Rate (VRR) nutzen.

Die Auto Source Switch-Funktion ist sehr praktisch. Sie macht es einfach, wenn man mehrere Zuspieler (PC, Gaming Konsole…) angeschlossen hat. Wenn am zum Beispiel den PC aus- und dann die Konsole einschaltet, erkennt der Monitor dies automatisch, man muss nicht extra im Menü die neue Eingabequelle auswählen. Die Funktion muss in den Settings aktiviert werden.

Der 3.5 mm-Kopfhöreranschluss mag auf den ersten Blick wie Anachronismus wirken. Er ist im Gegenteil jedoch sehr wichtig, denn der Odyssey Neo G8 verfügt nicht über eingebaute Lautsprecher. Im Zusammenspiel mit einer Game-Konsole ist der Kopfhöreranschluss die einfachste Möglichkeit den Ton abzuspielen, da Konsolen wie beispielsweise die Xbox nur zertifizierte kabellose Headsets erlauben.

Bei uns im Test haben wir ein leichtes Brummen auf dem Kopfhörer gehabt, wenn wir diesen via Kabel angeschlossen haben. Konkret betraf dies ein Bluetooth-Headset von Sony, welches wir via Kabel angeschlossen haben. Ein klassischer Stereo-Kopfhörer (also ohne Bluetooth) hat keine Nebengeräusche produziert.

Noch praktischer wäre es allerdings, wenn Samsung ein Bluetooth-Modul verbauen würde: Dann könnte man direkt ein Bluetooth-Headset verbinden, wie man es sonst auch am PC oder Laptop verwendet. Der Vorteil gegenüber dem Klinkenanschluss wäre, dass man dann - natürlich je nach Modell - das komplette Feature-Set des Headsets wie zum Beispiel Noise Cancelling benutzen könnte.

Bedienung & Menü

Zur Bedienung des OSD-Menü befindet sich eine 5-Wege-Taste an der Unterkante in der Mitte des Monitors. Wenn man vor dem Monitor sitzt, kann man sie nur mit den Fingern ertasten, man sieht sie aber nicht. Das Bild hier zeigt sie direkt von unten.

Quelle: Samsung

Da die Tasten sehr dicht beieinander angeordnet sind, ist es nicht so einfach, sie sozusagen “blind” treffsicher zu ertasten, was immer wieder zu ungewollten Fehlbedienungen führt. Zudem braucht es überraschend viel Kraft, die einzelnen Tasten überhaupt zu drücken. Hierbei merkt man dann, dass der Monitor auf dem mitgelieferten Standfuss zu schnell in störende Bewegung geraten kann beziehungsweise anfängt zu wackeln.

Als wir den Monitor neu in Betrieb genommen hatten, haben wir uns mit den Tasten sehr oft durch alle Bild-Einstellungen geklickt, bis wir für uns alles optimal eingestellt hatten.

In solchen Momenten habe ich mir ein paar dedizierte Tasten gewünscht, um mich nicht ständig durch alle Menüpunkte durchklicken zu müssen.
Monk-Trader

Das Menü selber ist sehr sauber aufgebaut, aber auch sehr komplex. Manche Einstellungen lassen sich nur aktivieren, wenn bereits eine andere Funktion aktiv ist oder explizit deaktiviert ist. Hier ist es am einfachsten, einen Blick ins Handbuch zu werfen.

OSD vom Odyssey Neo G8

Display Settings

Genauso wichtig wie eine gute und selbstverständlich auch bequeme Sitzposition ist es nach unserer Erfahrung, die Bild-Einstellungen nach den persönlichen Präferenzen anpassen. Nach unserem Empfinden liefern die Standard-Werte für Farben, Farbsättigung, Kontrast und Helligkeit eine viel zu “überdrehte” Darstellung, die der Qualität und dem Leistungspotential des Display nicht gerecht wird.

Es lohnt sich auf jeden Fall, sich die Mühe zu machen und durch die Settings durch zu klicken bis man die optimalen Einstellungen gefunden hat.
Monk-Trader

Im OSD bietet der Odyssey Neo G8 eine ganze Reihe von verschiedenen Bild-Modi, wir haben es jedoch vorgezogen, immer unsere eigenen benutzerdefinierten Settings zu verwenden. Damit kann man auch der Tendenz des Displays zum Überstrahlen gegensteuern. Insbesondere der Cursor oder einzelne Menüpunkte können von einem Lichthalo umgeben sein, wenn man es mit den Einstellungen übertreibt.

Auflösung

Wir haben alle Games mit 4K-Auflösung gespielt, denn das Display mit seinen 3840 x 2160 Pixeln ist für die 1:1-Darstellung von 4K optimiert. Wenn man die Auflösung auf 1440p reduziert, werden Schriften und Icons nicht mehr ganz sauber dargestellt.

Mit 4K liefert der Monitor ein extrem knackiges Bild, die bei niedriger Auflösung leider verloren geht. Das liegt an der Display-Technik.
Monk-Trader

Aber auch unabhängig von der Auflösung können grafische Elemente wie Buttons, die eigentlich flach und ohne Struktur sein sollten, leicht geriffelt wirken und man erkennt feine Linien.

Als zusätzliches Feature bietet der Odyssey Neo G8 eine sogenannte “Ultrawide Game View”. Damit wird die aktiv genutzte Bildfläche auf ein Seitenverhältnis von 21:9 umgestellt, was bedeutet, dass oben und unten schwarze Balken eingezogen werden. Die Bildqualität ist davon nicht betroffen, da auch diese Darstellung 1:1 in 4K umgesetzt wird. Nach unserer Erfahrung bringt das jedoch keinen Vorteil beim Gaming und ist auch kein Ersatz für einen Monitor im Seitenverhältnis 21:9. Was man allerdings hier sozusagen als Nebeneffekt gut erkennt ist, dass das Display schwarz sehr gut darstellen kann.

FreeSync und Framerates

Der Odyssey Neo G8 ist für FreeSync Premium Pro zertifiziert und unterstützt zudem auch G-Sync von NVIDIA, für das aber kein aktives Modul verbaut ist. Im Zusammenspiel mit unserer AMD-Grafikkarte haben wir nie Probleme wie Tearing, Ghosting oder Artefakte beobachtet. Schnelle Action-Sequenzen und komplexe Szenerien mit vielen Details meistert der Monitor genau so gut wie langsame und ruhige Sequenzen, jeder einzelne Frame wird immer komplett sauber dargestellt.

Die maximale Framerate des Odyssey Neo G8 liegt bei 240 Hz. Der Hersteller Samsung hebt diese 240 Hz in der gesamten Produktpräsentation auch stark hervor.

Unterstützte Framerates

Konkret verantwortlich für das “liefern” der einzelnen Frames und damit der Framerate ist natürlich die im System verbaute Grafikkarte, was auch wiederum von den Settings im jeweiligen Game abhängig ist. In unserem Test haben wir das Maximum von 240 Frames nie ausgereizt.

Das Gaming-Erlebnis war für mich bei 4K-Auflösung immer flüssig. Es ist gut zu wissen, dass der Monitor bezüglich Framerate über eine Leistungsreserve verfügt.
Monk-Trader

Um die 240 Hz zu erreichen, müsste man die Auflösung reduzieren und sehr wahrscheinlich auch in den Games die Settings anpassen.

Doch dann bekommt man genau das Gegenteil von dem, was man will: Man hat zwar eine extrem hohe Framerate, aber man killt die Bildqualität und damit auch einen Grossteil der Immersion - und das kann ja auch nicht das Ziel sein. 240 Hz bei 4K inklusive HDR und optimalen Settings setzt eine Kombination von GPU, Schnittstellen, CPU und Monitor voraus, die man heute auf dem Markt so noch nicht findet. Und natürlich müssen auch die Spiele in der Lage, diesen Output überhaupt zu liefern.

Der Monitor unterstützt auch eine Variable Refresh Rate (VRR), was ebenfalls für eine saubere Bilddarstellung und ein angenehmeres Game-Erlebnis sorgt. Wer über eine Grafikkarte oder eine Spielkonsole verfügt, die VRR unterstützen, kann davon profitieren.

High Dynamic Range

Die HDR-Darstellung in Games ist ohne Zweifel eines der Features, bei denen der Odyssey Neo G8 voll punkten kann.

Die HDR-Darstellung gehört für uns zu den eindrücklichsten Erlebnissen mit dem Monitor.
Archangel

Technisch möglich wird das Erlebnis dank einem Backlight aus Mini-LED, welche in 1192 einzeln ansteuerbare Zonen aufgeteilt sind. Wie sehr HDR die Bilddarstellung und damit die Immersion beeinflusst, haben wir ja schon beschrieben. Im Folgenden wollen wir noch kurz auf die HRD-Einstellungen unter Windows 10 eingehen.

Ein- und ausschalten muss man die HDR-Funktion etwas umständlich in den Display-Setting von Windows.

Wer die Xbox Game Bar aktiv hat, kann dort einen Tastatur-Shortcut einrichten, was die Sache schon vereinfacht.

Je nach Spiel kommt es für HRD auch darauf an, ob man im Vollbild- oder im Fenstermodus unterwegs ist. Das ist natürlich ein Thema, dass man nicht dem Monitor anlasten kann. Der Umgang von HDR unter Windows ist nicht ganz so trivial und zeigt wieder einmal, dass jede neue Technologie für den Anwender auch mehr Komplexität mit sich bringt. In den Games kommt es natürlich immer darauf an, wie das HDR von den Entwicklern implementiert ist.

Coating

Die Oberfläche des Displays ist matt und reduziert damit Reflexionen auf ein Minimum. Das Coating scheint uns jedoch sehr diffizil zu sein. Wir haben die Beobachtung gemacht, dass schon ein paar wenige Staubkörnchen oder feine Tröpfen vom Niesen oder Husten das Licht brechen, was sehr schnell für Irritationen sorgen kann. Zudem kann sich Staub in den Kanten der Displayumrandung sammeln, das fällt vor allem auf, wenn man ihn reinigt.

Bei ruhigeren Inhalten wie Webseiten, einer Entwicklungsumgebung oder MS Office haben wir eine feine kristalline Struktur über die gesamte Display-Fläche beobachtet. Wir vermuten, dass diese mit dem Aufbau des Panels oder dem Coating selbst zu tun hat.

Beim Gaming nimmt man diese kaum wahr, sonst kann sie irritierend wirken.
Monk-Trader

Natürlich kann dieses Empfinden auch sehr individuell sein, es ist für unserer Erfahrungsbericht aber auch der Aufhänger noch Themen anzusprechen, bei denen nicht Gaming im Vordergrund steht.

“Office”-Arbeiten

Inhalte wie Fotos oder Videos von YouTube sehen auf dem Odyssey Neo G8 natürlich auch sehr bildgewaltig aus. Wenn man allerdings mit aktiviertem HDR beispielsweise auf Inhalte wie Webseiten geht, fällt auf, dass die Farben zu blass wirken. Mit ausgeschaltetem HDR sind sie dann wiederum sehr satt.

Bringt man den Monitor in die Pivot-Position eröffnen sich mit seiner curved Bauweise noch ganz neue Perspektiven: ein Code-Editor in der unteren Bildschirmhälfte und oben ein Browser kann für produktive Anwendungen sehr interessant sein - hängt natürlich auch vom persönlichen Workflow. Setzt man den Monitor dann noch zusätzlich auf einen Schwenkarm, kann man ihn in der Pivot-Position sehr dicht zu sich heranziehen und sich so einen sehr speziellen Arbeitsplatz einrichten.

Das Schriftbild ist gestochen scharf, solange man bei einer 4K-Auflösung bliebt. Unter Windows hat sich für eine Vergrösserung von 125 Prozent als ideal erwiesen. Unter macOS empfehlen wir die 4K-Auflösung 1:1 zu verwenden, da sonst das Upscaling die Leistung der GPU und des gesamten Systems zu stark beansprucht. Das ist ein bekanntes Phänomen unter macOS, da Apple bei der Darstellung der Vergrösserungsschritte mit einer anderen Abstufung rechnet als Windows. Zudem liefert der Odyssey Neo G8 nur maximal 60 Hz, wenn er an einen Mac-Rechner angeschlossen wird.

Und so gut der Effekt von curved beim auch Gaming ist, bei Office- oder Grafikarbeiten ist war es für uns eher störend. So wirken gerade Linien in Grafik-Programmen nicht wirklich gerade, auch wenn es sich dabei klar nur um eine optische Täuschung handelt.

Für Gaming finde ich einen curved Monitor sehr gut, für andere Anwendungen ist diese Bauform nicht so gut geeignet. Sicher ist das auch anhängig davon, wie stark gecurved das Display ist.
Monk-Trader

Und auch die im vergangenen Kapitel schon angesprochene feine kristalline Struktur macht das Display aus unserer Erfahrung nicht so gut geeignet für längere Office-Arbeiten, da man hier mit eher statischen Programm-Interfaces arbeitet.

Fazit

Im Einstieg zu unserem Review haben wir den Odyssey Neo G8 von Samsung als “Monster” bezeichnet - und das ist er auch, und zwar im Sinne von seinem Hunger nach Grafikpower beim Gaming. Denn dort liegen ohne Zweifel seine Stärken und sein primärer Anwendungsbereich. Die Immersion und das Gesamterlebnis mit ihm sind gerade zu “overwhelming”. Sein Gesamtpaket aus der Displaygrösse von 32 Zoll, der 4K-Auflösung, dem HDR, der hohen Framerate und der relativ starken Krümmung sorgt für eine unheimliche Immersion. Es bedeutet grossen Spielspass und ein sehr intensives Erleben - also genauso wie man es sich wünscht.

Wer Wert auf ein gutes HDR legt, wird am Odyssey Neo G8 seine helle Freude haben. Monitore mit IPS-Display, die zwar damit über eine höhere Blickwinkel-Stabilität als VA verfügen, kosten mit einem vergleichbaren HDR rund dreimal so viel wie der Odyssey Neo G8 von Samsung. Und nicht zu vergessen liegt bei ihnen die Responsetime deutlich höher.

Die maximale Framerate von 240 Hz mag in den technischen Spezifikationen gut aussehen - wir haben mit etwas mehr als der Hälfte der 240 Hz ein absolut flüssiges Gaming-Erlebnis gehabt und gleichzeitig von seiner optimalen Qualität unter 4K-Auflösung profitiert. Wer sich für den Odyssey Neo G8 entscheidet, sollte nicht die 240 Frames zum Entscheidungs-Kriterium machen, sondern seine Stärken bei Kontrast, Farben, Leuchtkraft und Reaktionszeit. Probleme wie Tearing, Artefakte oder Ghosting waren bei uns im Test nie ein Thema. Dasselbe gilt auch für Überstrahl-Effekte wenn man die Bild-Einstellungen entsprechend anpasst. Da es sich um ein VA-Panel handelt, ist die Bildqualität am besten, wenn man gerade davor sitzt und nicht seitlich draufschaut. Das gilt beim Gaming genauso wie für die gelegentlichen Office-Arbeiten.

Mit seinem Design ist er auch von hinten ein echter Blickfang, wobei man beim Gamen natürlich hauptsächlich an der Qualität der Vorderseite - also dem Display - interessiert ist. Der mitgelieferte Standfuss entpuppt sich als seine Achillesferse, da er dem voluminösen Gehäuse zu wenig Standfestigkeit liefert. Mit einem Schwenkarm lässt sich dies jedoch gut in den Griff bekommen. Auch die 5-Wege-Taste an der Unterkante zur Bedienung des OSD-Menü sollte Samsung mit leichtgängigeren Tasten ausstatten, die sich besser mit dem Finger erfühlen lassen oder gleich ein paar dedizierte Tasten verbauen.

Wenn man sich für den Odyssey Neo G8 entscheidet, braucht man zwei Dinge: erstens den Platz um ihn aufstellen und so davor zu können sitzen, dass Bildqualität und Immersion optimal sind. Zweitens verlangt der Monitor einen potenten Zuspieler wie eine leistungsstarke Grafikkarte oder eine aktuelle Game-Konsole, sonst wird er sich “unterfordert fühlen”.

Unser abschliessendes Gesamtfazit lässt sich in drei Buchstaben zusammenfassen: “wow”

Auf der Produkt-Webseite von Samsung findet Ihr alle technischen Spezifikationen zum Odyssey Neo G8.