Review - Erfahrungsbericht zum DELL 9315 XPS 13 2-in-1

Review

Erfahrungsbericht zum DELL 9315 XPS 13 2-in-1

Von Hitzestau - 07.05.2023

Hardware soll sich an die Bedürfnisse der Anwender anpassen und nicht umgekehrt. Der Dell XPS 13 2-in-1 tut genau das. Wir haben ihn in den letzten Wochen in unseren Alltag integriert und unter anderem auch diesen Blog-Post damit recherchiert und geschrieben.

Vor ein paar Wochen hat uns Dell Schweiz eine Auswahl von Laptops und Tablets für einen Erfahrungsbericht angeboten. Wir wollten jedoch kein Gerät mit einem "Standardkonzept" testen, daher haben wir uns für den DELL 9315 XPS 13 2-in-1 entschieden, da uns sein Konzept am meisten angesprochen hat.

Quelle: Dell

Dieser Typ von Gerät bietet eine hohe Flexibilität an Einsatzmöglichkeiten - dementsprechend enthusiastisch waren wir auch in Bezug auf unsere Test-Arbeit mit ihm. Und um es gleich vorweg zu nehmen: er hat uns viel Freude bereitet, auch wenn das der nüchterne Titel zu diesem Blogpost nicht unbedingt vermuten lässt.

Ebenfalls eine Rolle gespielt hat, dass unsere letzten Erfahrungen mit einem Gerät von diesem Typ auf dem Microsoft Surface Book aus dem Jahre 2016 basieren – und seitdem hat es auf Seiten Hardware und Betriebssystem viele Weiterentwicklungen gegeben. Zudem bot uns der Dell XPS 13 2-in-1 die Chance aus erster Hand zu erleben, was ausserhalb des eng verzahnten Ökosystems von Apple an Benutzererlebnis im Zusammenspiel von Smartphone und Laptop heute geboten wird.

Deshalb werden wir hier nicht nur den Dell XPS 13 2-in-1 mit seinen Hardware-Spezifikationen vorstellen, sondern auch auf verschiedene Einsatz-Szenarien eingehen, auf die ein Gerät dieser Bauart ausgelegt ist. Für uns stehen dabei folgende Fragen und Aspekte im Vordergrund: Welche Performance steckt in der schlanken und leichten Hardware? Welche Vorteile ergeben sich aus einem extrem mobilen Gerät mit einem Desktop- bzw. "vollwertigen"-Betriebssystem? Ist es rein ein Zweitgerät für unterwegs oder wie kann ein flexibel gestalteter Arbeitsplatz aussehen? Und wie funktioniert das Zusammenspiel von Windows 11 und Smartphones mit Android?

Konzept 2 in 1

Wie der Name schon verrät, handelt es sich beim "Dell XPS 13 2-in-1" weder um einen herkömmlichen Laptop noch um ein reines Tablet. Er verfügt über eine Folio-Tastatur mit integriertem Trackpad sowie ein touch-sensitives Display. Die gesamte Computer-Hardware und Akku stecken im Display-Teil. Damit kann er in verschiedenen Konfigurationen verwendet werden: Als Laptop und als Tablet. Und dank dem Touch-Display kann man jederzeit den eigenen Finger oder einen Pen für Eingaben benutzen. Das Setup lässt sich auch erweitern, indem man einen externen Monitor sowie Maus und Tastatur oder eine USB-C Dockingstation für weitere Peripherie-Geräte anschliesst.

Zum Konzept gehört aber auch der Software-Aspekt. Mit Windows 11 kommt ein Desktop-Betriebssystem oder ein "Voll-OS" auf Basis der x86-Architektur wie wir es nennen zum Einsatz. Wer auch sonst mit Windows arbeitet, muss seinen Workflow, das Handling von Dateien oder seine Software-Arbeitsumgebung nicht umstellen. Bezüglich Workflow bietet das 2-in-1-Konzept sogar neue Möglichkeiten, wie wir später sehen werden. Was die jeweilige Anwendungs-Software angeht, muss man weder eine eingeschränkte Auswahl an installierbaren Programmen noch einen beschnittenen Funktionsumfang in Kauf nehmen. Administratoren handhaben Aufgaben wie die Integration in Unternehmens-Umgebungen mit Active Directory und die Umsetzung von Gruppen-Richtlinien genau gleich wie bei einem "normalen" Desktop-Gerät oder Notebook.

Hardware-Vorstellung

Der DELL XPS 13 2-in-1 bietet ein sehr schlichtes und schlankes Design, dass uns sehr gut gefällt. Der nur 7.4 mm dicke Display-Teil besteht aus Aluminium und ist sehr sauber verarbeitet. Man spürt keine unangenehmen Kanten und die Übergänge zwischen Metall und dem Gorilla Glas sind sehr sauber.

Quelle: Dell

Es ist verwindungssteif und wenn man mit dem Finger über das Glas oder über die Rückseite fährt, spürt man keinerlei Unebenheiten. Einzig die Kamera auf der Rückseite steht leicht hervor. Die abnehmbare Folio-Tastatur ist aus Kunststoff gefertigt und bietet ein integriertes Trackpad.

Quelle: Dell
Quelle: Dell

An der unteren Kante sitzt der Konnektor für die Tastatur. In die Rückseite des Tablets sind Magnete integriert, so dass man es in drei verschiedenen Neigungswinkeln aufstellen kann. Wenn man das Gerät nicht benutzen will, kann man die Tastatur einfach hochklappen.

Die Tastatur ist im Lieferumfang enthalten, bei der Bestellung im Online-Shop von Dell wird sie automatisch in den Warenkorb hinzugefügt. Das Layout der Tastatur orientiert sich an den ausgewählten Landeseinstellungen. Ein Pen gehört nicht zum Lieferumfang, auch wenn die Produktbilder im Shop etwas anderes suggerieren. Er kann als Zubehör beim Bestellvorgang ausgewählt werden. Der XPS Stift passt am besten zum Gerät, er kann mittels Magnet an der Oberkante des Displays befestigt werden und wird dann via Induktion aufgeladen. Für unseren Test stand uns allerdings ein anderer Stift ohne Magnete zur Verfügung.

Beim Display handelt es sich um ein touchsensitives IPS-Panel mit einer Diagonale von 13 Zoll bei einem Seitenverhältnis von 3:2. Die Auflösung liegt bei 2880 x 1920, die Pixeldichte beträgt 266 PPI. Als Glas kommt Gorilla Glass 7 zum Einsatz, welches gegen Reflexionen und Fingerabdrücke beschichtet ist.

Den Dell XPS 13 2-in-1 gibt es mit zwei verschiedenen Intel-Prozessoren der zwölften Generation. Unser Testgerät ist mit dem Intel Core i7-1250U ausgestattet (andere Variante: Intel Core i5-1230U). Beide setzen auf die Intel Iris Xe Grafikkarte und 16 GB LPDDR4x Arbeitsspeicher. Bei der SSD (M.2-PCIe-NVMe SSD) kann man zwischen 512 GB und 1 TB wählen. Gekühlt wird der Dell XPS 13 2-in-1 rein passiv, im schlanken Tablet ist kein Lüfter verbaut.

Abmessungen:

  • Gewicht mit Folio-Tastatur: 1301 g
  • Gewicht Tablet: 757 g
  • Gewicht Folio-Tastatur: 544 g
  • Grösse: (H x B X T) 7.4 x 292.5 x 201.2 mm

Im Display-Rahmen sind folgende Anschlüsse und Bedienungselemente integriert:

  • Netzschalter mit integriertem Fingerdrucksensor
  • Magnet für kabelloses Laden des XPS-Stiftes
  • 2x Thunderbolt 4 (DisplayPort und Strom)
  • Lautstärkeregler
  • Lautsprecher
  • Kontakte für Verbindung Folio-Tastatur

Für die Netzwerk-Konnektivität setzt das Gerät auf WLAN mit dem Wi-Fi 6E-Standard. Ein klassischer LAN-Anschluss hat in dem schlanken Design keinen Platz. Der Dell XPS 13 2-in-1 verfügt über zwei Kameras. Die rückseitige bietet eine 4K-Auflösung mit einem 11 MP Chip. Die Frontkamera, die für Videokonferenzen zum Einsatz kommen kann, liefert 1080p.

Das externe Netzteil liefert 45 W über einen USB-C Stecker. An der Schnittstelle am Tablet, wo das Stromkabel eingesteckt wird, haben wir bei unserem Testgerät beim Aufladen manchmal ein leises knisterndes Geräusch gehört.

2-in-1 Erlebnis

Bei einem Gerät wie dem Dell XPS 13 2-in-1 steht das Display im Zentrum des Benutzererlebnisses. Mit seiner Pixeldichte von 266 PPI ist seine Darstellung von Text und Inhalten generell sehr scharf und für die Augen sehr angenehm. Auch in hellen Büros oder draussen liefert es ausreichend Helligkeit. Etwas schade ist nur, dass es keine 120 Frames darstellen kann.

Das Display ist HDR-tauglich, die Farben wirken lebendig und der Kontrast ist sehr gut. HDR ist allerdings nur aktiv, wenn das Gerät am Netzteil angeschlossen ist. Benutzt man den Dell XPS 13 2-in-1 unterwegs nur auf Akku-Basis, steht kein HDR zur Verfügung. Mit seiner guten Text-Darstellung lassen sich aber auch Webseiten, E-Books oder PDF-Dateien wie Studien oder Whitepaper sehr gut lesen. Und auch das UI von Anwendungsprogrammen wird sehr sauber dargestellt.

Das Display ist echt der Hammer. Und mit dem 3:2-Seitenverhältnis hat man ausreichend Arbeitsfläche.
Archangel

Mit seiner Display-Qualität eignet es sich auch hervorragend für was man heute unter "Content Consumption" versteht. Videos sehen auf dem Display ebenfalls hervorragend aus, auch wenn man wegen dem 3:2 Seitenverhältnis schwarze Balken oben und unten in Kauf nehmen muss. Dasselbe gilt bezüglich Bildqualität natürlich auch für Fotos. Der Dell XPS 13 2-in-1 verfügt zwar über interne Lautsprecher, aber wir empfehlen ein eigenes Headset via Bluetooth zu verbinden.

In unserer Testzeit haben wir einiges an aktiver Benutzer-Erfahrung unterwegs und zu Hause am Schreibtisch gesammelt. Wenn man das Gerät als Notebook mit Touch-Display oder als reines Tablet - also ohne externen Monitor und ohne zusätzliche Tastatur - verwendet, kommen sein Konzept und das darin steckende Potential am meisten zum Tragen.

Quelle: Dell
Quelle: Dell

Im Tablet-Modus steht die reine Touch-Interaktion mittels Finger oder Pen Vordergrund. Hält man es dabei im Hochformat in den Händen, macht sich aufgrund seines Eigenwichts die Hebelwirkung deutlich bemerkbar. Aber die Stärke des Dell XPS 13 2-in-1 ist es, schnell und unkompliziert zwischen den beiden Modi - also mit oder ohne Tastatur - hin- und her wechseln zu können. Man muss allerdings schon etwas Kraft aufwenden, um das Tablet von der Tastatur zu lösen.

Die Folio-Tastatur bietet ein sehr präzise Schreibgefühl und einen guten Auslösepunkt ohne viel Kraft aufwenden zu müssen. Man kann sehr gut und zügig auch längere Texte auf ihr schreiben.
Archangel

Da sie beleuchtet ist, ist man unabhängig von der Helligkeit der Umgebung. Leider geht die Beleuchtung etwas zu schnell aus, so dass man sich in einer dunklem Umgebung immer erst wieder auf der Tastatur zurecht finden muss. Das integrierte Trackpad ist von der Grösse her sehr angenehm und erlaubt präzises Agieren mit dem Cursor. Als Arbeitsunterlage braucht es einen Tisch oder zumindest einen Klapptisch im Zug wenn man unterwegs ist, die eigenen Knie sind nicht geeignet, da das Display dann immer nach hinten wegkippt.

Für unseren Test standen uns zwei Folio-Tastaturen mit unterschiedlichen Landes-Layouts (US / Deutsch) zur Verfügung. Das hat uns bewusst gemacht, wie einfach es ist, je nach Anwenderbedürfnis zwischen verschiedenen Tastatur-Layouts hin- und herzuwechseln - zum Bespiel Deutsch um Texte zu schreiben und das US-Layout für Coding.

An dieser Stelle wollen wir auf etwas hinweisen, was man nicht tun sollte: Das zusammengeklappte Folio-Keyboard bietet sich zwar als Unterlage für das Tablet an um es vor Kratzern zu schützen, aber die integrierten Magnete bringen alles durcheinander, so das sich das Display immer wieder unvermittelt ausschaltet.

Für alles, was man heute unter "paperless office" und "digital workflows" versteht, ist der Dell XPS 13 2-in-1 gerade zu prädestiniert: Auf dem hochwertigen Display lässt sich nicht nur gut lesen, mit dem Pen lassen sich beispielsweise handschriftliche Notizen im Microsoft OneNote machen, Anmerkungen in Dokumenten anbringen oder Zeichnungen und Skizzen erstellen. Natürlich sind solche Anwendungen auch immer abhängig von der jeweiligen Software, aber Dell stellt hier eine exzellente Hardware-Grundlage bereit. Dasselbe gilt auch für die Touch-Tauglichkeit von einzelnen Anwendungen, wobei generell gesagt die Windows-Welt in den letzten Jahren diesbezüglich grosse Fortschritte gemacht hat.

Quelle: Dell

Dank seiner Flexibilität zählt auch Kollaboration im Alltag zu seinen Stärken. Damit meinen wir explizit nicht die digitale Zusammenarbeit, sondern das Tablet ist auch sehr gut geeignet, etwas anderen Personen zu zeigen oder gemeinsam an etwas zu arbeiten.

Und natürlich müssen es nicht immer nur die klassischen Office-Aufgaben sein: Coding, Software-Entwicklung oder Server- und Netzwerk-Administration sind ebenfalls Bereiche, in denen wir den Dell XPS 13 2-in-1 gerne eingesetzt haben. Auch hier kommt zum Tragen, dass man mit ihm alle unter Windows notwendigen Admin-Tools installieren und nutzen kann.

Spontanität und schnelle Einsatzbereitschaft sind weitere Aspekt, die den Dell XPS 13 2-in-1 auszeichnen. Von einem schlanken und mobilen Gerät erwartet man zurecht auch, dass es schnell einsatzbereit ist, wenn man es zur Hand nimmt. Wir haben dafür Windows Hello eingerichtet, das Entsperren via die Gesichtserkennung geht fast immer blitzschnell. Als Ausweichmöglichkeit kann man auch den Fingerprint-Scanner verwenden, der im Einschalt-Knopf integriert ist.

Um es auf den Punkt zu bringen: Für uns bietet der Dell XPS 13 2-in-1 mit seiner Hardware und dem 2-in-1-Konzept mit Touch-Display und Pen ein ausgezeichnetes Benutzererlebnis. Abgerundet wird dies durch einen recht sparsamen Akku-Verbrauch, natürlich hängt dieser immer von der individuellen Nutzung ab. Als Richtwert aus unseren Tests können wir folgende Angaben machen: Nach 2.5 Stunden Nutzung bei voller Display-Helligkeit und ohne aktive Energiespar-Einstellungen im WLAN zu Hause hat der Akku etwa um einen Drittel abgebaut.

Mit ihm kann man sehr intuitiv agieren. Er ist sehr flexibel und ist damit ein wichtiger Baustein in der Digitalisierung von Abläufen, die man bisher auf Papier gewohnt war.
Archangel
So muss für mich ein mobiles Gerät sein: Für viele Aufgaben geeignet und sehr flexibel. Unabhängig davon welche Login-Art man wählt, der Dell XPS 13 2-in-1 ist schnell einsatzbereit, wenn man die Tastatur herunterklappt.
Monk-Trader

Mobile Konnektivität

In diesem Kapitel wollen wir der 2-in-1-Flexibilität, die wir soeben beschrieben haben, noch einen weiteren Aspekt hinzufügen. Mobilität und die Idee von "überall arbeiten" erfordern nicht nur ein flexibles Gerät sondern auch einen permanenten Internetzugang unterwegs, also Konnektivität.

Da der Dell XPS 13 2-in-1 nicht über einen SIM-Kartenslot oder eine eSIM verfügt, ist man auch unterwegs auf eine WLAN-Verbindung angewiesen. Wo kein WLAN verfügbar ist, kommt der Personal Hotspot via Bluetooth-Tethering oder USB-C zum Zuge. Als guter Begleiter für unterwegs hat sich für uns das Samsung Galaxy S23 Ultra erwiesen, welches wir ebenfalls noch in einem separaten Review vorstellen werden. Dank der Windows-App Phone Link können kompatible Android-basierte Smartphones mehr tun als nur via Tethering einen Online-Zugang bereitstellen.

Quelle: Samsung

Kurz zusammengefasst, ermöglicht diese Verbindung folgende Funktionen: Der gesamte Message-Verlauf wird auf dem Windows-Gerät gespiegelt, zudem können neue Messages empfangen und versendet werden. Über die Telefonnummer des Smartphones können am Windows-Gerät Anrufe gemacht und entgegengenommen werden. Fotos aus der Smartphone-Galerie könne direkt kopiert und in ein Dokument auf dem Windows-Gerät eingesetzt werden. Smartphone-Benachrichtigen werden ebenfalls innerhalb von Phone Link angezeigt.

Zudem können Apps vom Windows-Gerät aus auf dem Smartphone gestartet und benutzt werden. Der Bildschirm-Inhalt des Smartphones wird einem separaten Fenster dargestellt. Dieses kann auf die gesamte Höhe des Dell-Displays vergrössert werden. Die Smartphone App lässt sich in diesem Modus mit der Dell-Tastatur und -Trackpad und via Touch steuern.

Diese "Remote"-Lösung geht über das hinaus, was man aktuell vom Ökosystem von Apple kennt. Sie ist das Feature, das uns beim Testen am meisten beeindruckt hat.
Monk-Trader

Im Alltag eröffnen sich so sehr interessante Möglichkeiten, um beispielsweise auch auf dem Dell XPS 13 2-in-1 Zugang zu den Inhalten von Samsung Notes auf dem Smartphone zu haben. Unabhängig von Phone Link bringen auch bekannte Services wie OneDrive und Microsoft 365 die beiden Geräte näher zusammen.

Werfen wir auch für dieses Setup einen Blick auf den Akku-Verbrauch: Bei aktivem Energiespar-Modus baut der Akku des Dell XPS 13 2-in-1 rund 15 Prozent pro Arbeitsstunde ab. Das Smartphone, welches die Online-Konnektivität sicherstellt, verbraucht nur wenige Prozent Akku pro Stunde, sofern sein Display ausgeschaltet bleibt.

Desktop-Erlebnis

So gut das 13-Zoll Display auch ist, wir alle wissen, dass ein grösserer Bildschirm mit "mehr Fläche" immer zu bevorzugen ist. Via Thunderbolt lassen sich externe Displays anschliessen, um am Schreibtisch mehr Ergonomie zu erzielen. Via Bluetooth oder eine Docking-Station lassen sich auch externes Keyboard und Maus anschliessen – und fertig ist der "Desktop-Rechner". Windows 11 macht es zudem sehr einfach, zwischen den verschiedenen Bildschirmen hin- und her zu schalten oder gleich ein Dual-Screen-Setup zu nutzen.

Für unseren Test haben wir nicht einfach "nur" einen externen Bildschirm angeschlossen, sondern noch eine Schippe obendrauf gelegt: Das zweite Display haben wir via ein eGPU-Case mit einer AMD Radeon RX 6800 XT mit dem Dell XPS 13 2-in-1 verbunden, um die interne Grafikkarte zu entlasten bzw. für unser 28-Zoll Display mit 4K Auflösung mehr Rechenpower zur Verfügung zu stellen. Das eGPU-Case kann dabei gleichzeitig den Dell XPS 13 2-in-1 mit Strom versorgen, so dass man insgesamt mit einem eingesteckten Kabel auskommt.

Die Verbindung via die Thunderbolt 4-Schnittstelle zu etablieren, war jedoch nicht so "plug-and-play" wie gewünscht. Um einen schnellen Wechsel zwischen den verschiedenen Arbeits-Modi wirklich alltagstauglich zu machen, müsste dies für den Anwender ohne technische Hürden machbar sein.

Adobe Lightroom Classic gehört bei uns zu den Standard-Programmen, wenn es um verwalten und bearbeiten von Fotos geht. Um den Dell XPS 13 2-in-1 von der Performance her mehr zu fordern, haben wir einen Katalog mit rund 1000 Bildern mit RAW-Files von verschiedenen Kameras und Smartphones angelegt.

Aus unserer aktiven Nutzung von diesem Setup nehmen wir folgende Erkenntnisse mit: Das grosse Display mit hoher Auflösung ist für das komplexe Benutzerinterface ganz klar ein Gewinn. Während der Arbeit mit dem Programm haben wir immer auch den Taskmanager im Auge behalten. Ein einzelnes Bild in Lightroom zu bearbeiten ging noch recht flott, und das gilt auf für RAW-Bilder mit hoher Auflösung. Der Taskmanager zeigte allerdings eine konstant hohe RAM-Auslastung von rund 13 GB. Wechselt man in den Library-Modus von Lightroom und will durch alle Bilder durchscrollen, Previews generieren oder einzelne Bilder markieren und in andere Ordner verschieben, geht der Dell XPS 13 2-in-1 über seine Leistungsgrenzen hinaus und verlangt vom Benutzer entsprechende "Leidensfähigkeit". Im Taskmanager kann man beobachten, wie die CPU-Auslastung auf 90 % geht und von den 16 GB RAM dauerhaft rund 14 GB ausgelastet werden. Mit 60 Grad Celsius bleibt die CPU-Temperatur in einem problemlosen Bereich. Die interne Iris Xe-Grafikkarte wurde bei diesem Setup mit der eGPU kaum beansprucht.

Unser Arbeits-Test mit Adobe Lightroom hat uns gezeigt, dass ab einem gewissen Level an Last der Arbeitsspeicher und die CPU die limitierenden Faktoren darstellen. Office-Arbeiten mit den entsprechenden Programmen, surfen mit Microsoft Edge oder Coding mit Programmen wie Visual Studio Code oder Sublime sind im Setup mit einem externen Display mit dem Dell XPS 13 2-in-1 hingegen ein Hochgenuss, sie verlangen von RAM und CPU auch nicht so viel Leistung.

Recover und Restore

Ebenfalls zum Benutzererlebnis gehört der Fall, dass man ein Gerät komplett neu installieren muss oder will. Anhand der folgenden Screenshots wollen wir Euch einen kleinen Einblick geben, wie dies auf dem Dell XPS 13 2-in-1 abläuft.

Wenn man beim Starten des Geräts die F12-Taste drückt, gelangt man auf dieses Menü, wo man Zugang zu Diagnose-Tools, BIOS-Setup und zur Geräte-Konfiguration hat.

Für eine Neuinstallation muss man den SupportAssist OS Recovery  wählen und dann den Reset-Vorgang starten.

Um die aktuellste Windows-Version aus dem Netz zu laden, wird eine Online-Verbindung benötigt. Alternativ kann man auch die Windows-Version von der Recovery-Partition von der internen SSD verwenden. Sind beide Versionen identisch, wird das lokale Windows installiert.

Als weiteren Schritt kann man sich entscheiden, ein Backup der eigenen Daten zu erstellen. Dazu muss man die Benutzer-Accounts auswählen, deren Daten gesichert werden sollen. Active Directory-Benutzer können jedoch nicht ausgewählt werden.

Entscheidet man sich gegen ein Backup, werden alle Daten gelöscht. In diesem Fall ist man für eine vorher erstellte Datensicherung komplett selber verantwortlich. Dann folgt der eigentliche Prozess der Neuinstallation.

Abgeschlossen wird der Recovery-Vorgang mit diesem Status-Screen.

Anschliessend startet das neu installierte Betriebssystem. Es folgt ein weiterer Assistent um Dell-eigene Software und Treiber zu aktualisierten.

Dell hat den Recovery-Assistenten sehr leicht verständlich und selbsterklärend aufgebaut. Als Benutzer wird man Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess geführt und alle Entscheidungen, die man treffen muss, werden auch gut erklärt.

Es gefällt mir sehr gut, wie Dell das Thema Recovery gelöst hat. Das ist sehr vorbildlich.
Monk-Trader

Einordnen und Fazit

Das 2-in-1-Konzept in Kombination mit (relativ) leistungsstarker Hardware ermöglicht hohe Flexibilität, was die Gestaltung des Arbeitsplatzes angeht, denn der Dell XPS 13 2-in-1 ist Tablet und Notebook in einem. Der Wechsel zwischen den beiden Modi klappt fliessend und dank dem "Voll-OS" Windows 11 hat man seine gewohnte Software- und Arbeitsumgebung immer zur Verfügung - egal ob man mit der Tastatur oder via Touch und Pen mit dem Gerät interagiert.

Damit passt der Dell XPS 13 2-in-1 gut in die Arbeitswelt von heute, wo oft eine Mischung aus klassischer Schreibtischarbeit, Teamwork während einem Meeting, Mobilität und Home-Office gefragt ist. Zudem erleichtert er mit Pen und Touch-Display auch die intuitive Arbeit an digitalen Dokumenten und mit Programmen für Skizzen und Brainstorming. Und wenn man immer mit demselben Gerät arbeitet, hat man immer alle Zugriffsberechtigungen, Daten und Anwendungen "mit dabei" und muss nicht zwischen verschiedenen Arbeits-Umgebungen hin- und herwechseln. Unterwegs sein, ist auch vom Akku her kein Problem. Dieser hat uns nie unvermittelt im Stich gelassen.

Unsere Testzeit hat uns auch einen Einblick in die wachsende Verbindungen von Windows- und Android-Geräten gegeben. Das Ökosystem von Apple ist diesbezüglich die Messlatte, aber die Verzahnung von einzelnen Geräten macht im Alltag vieles einfacher, auch wenn es oft nur "kleine Dinge" wie Messages, Weiterleitung von Anrufen oder der direkte Zugriff auf in einer Smartphone-App abgelegte Informationen sind.

Von der Hardware her hinterlässt der Dell XPS 13 2-in-1 bei uns einen sehr guten Eindruck, vor allem mit seinem qualitativ hochwertigen Display. Unsere Tests mit Performance-hungrigen Anwendungen haben gezeigt, wo seine Grenzen liegen. Das soll keine Kritik sein, dass muss man als Anwender einfach wissen. Somit lässt sich auch die Frage, ob er ein reines Zweitgerät ist, nicht allgemeingültig beantworten. Das hängt von den genutzten Anwendungen - und ein Stückweit auch von der "Leidensbereitschaft" - ab.

Echte Kritik können wir nur an Kleinigkeiten anbringen: Die frontseitige Webcam liefert nur eine Auflösung von 1080p und das sehr gute Display beherrscht leider keine Wiederholungsrate von 120 Frames. Zudem ist das Anschliessen eines externen Displays via eGPU / Thunderbolt mit viel Aufwand und Ferhlersuche verbunden, bis es läuft.

Insgesamt liefert Dell mit dem XPS 13 2-in-1 eine sehr gute Umsetzung des 2-in-1-Konzepts, die uns sehr beeindruckt hat und auch viel Freunde gemacht hat, damit zu arbeiten. Der klassische Notebook kommt mit diesem Konzept stärker unter Druck, weil ein 2-in-1 als intuitives Tablet und Laptop in einem mehr Flexibilitöt vereint.