Dies ist unser erster neuer Blogbeitrag seit längerer Zeit. Es ist eine Herausforderung wieder da anzuknüpfen, wo wir Anfangs April buchstäblich alles stehen und liegen gelassen hatten. Bevor wir mit neuen Beiträgen zu unseren Themen weitermachen, wollen wir ein paar persönliche Gedanken zu unseren Erfahrungen der letzten Wochen anbringen.
Als wir am Nachmittag des 2. April vom Todesfall in der Familie von Monk-Trader erfuhren, zog es uns buchstäblich den Boden den Füssen weg. Eine Welt brach zusammen – alles andere war auf einen Schlag unwichtig geworden. Alles was wir noch tun konnten, war eine Pause auf dem Blog bekannt zu geben – und zwar von unbestimmter Dauer.
Vor allem für Monk-Trader begann eine emotionale Achterbahnfahrt geprägt von Trauer und einem Wechselbad an Gefühlen, die man kaum beschreiben kann. Es war sein Vater, der nach einem zweiwöchigen Spitalaufenthalt unerwartet verstorben war. Im vorangegangenen Beitrag hatten wir noch versucht, den Wunsch von Monk-Traders Vater nach Anonymität zu wahren, da ihm diese zu Lebzeiten immer sehr wichtig gewesen war. Aber in den Wochen danach mussten wir schmerzlich lernen, dass solche Dinge nicht mehr gelten oder sich aus äusseren Umständen nicht mehr aufrecht erhalten lassen – auch wenn einem das eigentlich zuwiderläuft. Abgesehen von der Verarbeitung der Trauer waren wir in den folgenden Wochen mit zahlreichen administrativen Aufgaben rund um die Bestattung und behördlichen Bestimmungen konfrontiert. Wir mussten uns durch den sprichwörtlichen Paragrafen-Dschungel durchkämpfen, ohne dabei die Orientierung zu verlieren.
Neben der Trauer um den Verlust des Vaters von Monk-Trader gehören die Erfahrungen rund ums Thema "Familie" zu den intensivsten und schmerzlichsten, die wir gemacht haben.
Aus meinem Familien- und Verwandtenkreis väterlicherseits habe ich viel Ablehnung und Desinteresse erfahren. Dasselbe galt auch für die Menschen aus dem alltäglichen Umfeld meines Vaters. Ich wollte ein Treffen organisieren, wo wir uns gemeinsam von meinem Vater hätten verabschieden können. Doch damit stiess ich nur auf Ablehnung. Das waren sehr starke Gefühle in mir, die mir sehr weh tun. Meine eigentliche Trauer wurde von dem überschattet, wie sich diese Menschen mir gegenüber verhalten haben. Monk-Trader von hitzestau.com
Gerade ein Todesfall sollte doch ein Ereignis sein, das alte Streitigkeiten und persönliche Gräben innerhalb einer Familie bricht, also dass man zusammensteht und sich gegenseitig tröstet. So dachte ich jedenfalls bisher. Archangel von hitzestau.com
Das romantisierte Familienbild, welches auch gerne von Politik und Medien immer wieder bemüht wird, wo man füreinander da ist, wenn einer Probleme hat oder wo man zusammen steht, um eine Krise durchzustehen, erscheint uns beiden nach diesen Erfahrungen nicht der Realität zu entsprechen. Hier offenbart sich auch ein gesellschaftlicher Konflikt, in dem das "offizielle" Familienbild von Werten geprägt wird, die heute zum grössten Teil gar nicht mehr gelebt werden oder können. Heute, wo Mobilität und Flexibilität gefordert sind, wohnen die Familienmitglieder weit verstreut. Alte Strukturen, die früher über Generationen gewachsen sind, sind heute bedeutungslos. Enge Freunde ersetzen heute vielfach die Familie oder geben ein neues Familiengefühl, dass nicht auf Verwandtschaft beruht. Wir wollen hier niemanden vor den Kopf stossen, sicher reagieren wir im Moment auf das Thema Familie sehr sensibel.
Eine wichtige Erkenntnis für mich ist, dass ich mit meinem Vater im Reinen bin und meinen Frieden habe. Selbstverständlich vermisse ich ihn. Monk-Trader von hitzestau.com
Knapp zwei Wochen nachdem der Vater von Monk-Trader verstorben war, mussten wir bereits das nächste traurige Ereignis verarbeiten, was nicht gerade hilfreich für unsere Trauerbewältigung war. Im hohen Alter von knapp sieben Jahren ist ein sehr guter Freund gestorben, der seit seiner Geburt bei uns gewohnt hatte und uns beiden sehr ans Herz gewachsen war. Mumble gehörte zu unserer Meerschweinchen-Gruppe und war das aussergewöhnlichste Tier, das wir bis dahin gehabt hatten. Er war sehr neugierig und intelligent. Menschen gegenüber war er zutraulich und aufmerksam. Er strahlte viel Lebensfreude aus, darum konnte er uns auch immer sehr gut trösten, wenn es einem von uns schlecht ging. Nach sieben Jahren ein Haustier zu verlieren, ist ein harter Einschnitt und irgendwie ist es immer noch unfassbar, dass er jetzt nicht mehr da ist.
Trotz unserer Trauer haben wir in den vergangenen Wochen immer wieder versucht, uns mit hitzestau-Themen zu beschäftigen. Wir haben versucht, uns Termine für unsere Rückkehr zu setzen, aber wir waren noch nicht so weit. Unsere Trauer, aber auch die notwendigen administrativen Arbeiten und Kontakte mit Behörden haben uns davon abgehalten. Und es gibt immer wieder Dinge im Alltag, die einen an den Verstorbenen erinnern. Dann nehmen wir uns die Zeit und unterhalten uns darüber.
Der Verstand sagte "zieh weiter", aber unsere Herzen bluten noch. So waren die letzten Wochen keine Erholung. Wir haben versucht, verschiedene Dinge vorzubereiten, aber das ging nur in kleinen Schritten und wir mussten auch immer wieder Rückschläge einstecken, weil Erinnerungen und Gefühle wieder hochkamen. Mit der Zeit lernt man, damit umzugehen. Uns war es wichtig, dass wir uns diese Zeit nehmen, auch in der schnelllebigen Zeit von heute. Denn wir müssen uns wohlfühlen, bei dem was wir tun. Und wir müssen auch den Kopf bei der Sache haben und uns konzentrieren können.
Wir sind uns bewusst, dass sich das Rad der technischen Neuerungen und der Produkt-Launches unerbittlich weitergedreht hat. Themen wie das Löschen von Links in Google, die Vorstellung von Surface Pro 3 oder den geplanten Markteintritt von Netflix in der Schweiz haben wir mitverfolgt, auch wenn wir nichts dazu gebloggt haben.
Mit Themen rund um Server und NAS-Storage haben wir uns intern schon länger beschäftigt und einiges an Wissen zusammengetragen. Die vergangene Woche haben wir genutzt, unsere eigene Infrastruktur aus der Testphase in den "produktiven Einsatz" mit unseren Daten zu migrieren. Nun sind wir dabei, sie schrittweise in Betrieb zu nehmen. Es hat recht viel Zeit in Anspruch genommen, sich in den ganzen Themenkomplex einzuarbeiten, es gab einiges an Problemen zu lösen und es sind immer wieder neue Fragen aufgetaucht, die man noch gar nicht berücksichtig hatte. Auf jeden Fall ergeben sich aus dem Ganzen einige Themen für den Blog, die wir hier in den kommenden Wochen aufgreifen wollen.
Aber jetzt wollen wir erstmal dort anknüpfen, wo wir anfangs April so abrupt aufgehört haben.