Ein Jahr Windows 10 – eine Zwischenbilanz

Ein Jahr Windows 10 – eine Zwischenbilanz

Von Hitzestau - 06.07.2016

Windows 10 ist seit fast einem Jahr auf dem Markt – und es wird auch nicht wieder verschwinden. Dies ist die schlechte Nachricht für alle Upgrade-Verweigerer. Die gute Nachricht ist, dass der Umstieg auf Windows 10 noch bis Ende Juli 2016 kostenlos ist und für den Sommer ein grosses Update ins Haus steht.

Quelle Microsoft Quelle:

Für uns ist dies ein guter Zeitpunkt, eine Zwischenbilanz über unsere bisherige Erfahrung mit Windows 10 zu ziehen. Wir schreiben explizit "Zwischenbilanz" und nicht "Fazit", da Windows als Betriebssystem kontinuierlich weiter entwickelt wird und wir selber auch weiterhin mit Windows 10 arbeiten. Unsere Serie zu Windows 10 umfasst bisher sechs Blogbeiträge: Unseren Einstieg haben wir mit einem Surface 3 Pro gemacht, weil uns die Touch- und Tablet-Tauglichkeit des neuen Betriebssystems interessierte. [Mehr dazu in unseren beiden Beiträgen lesen: Windows 10 mit Surface 3 Pro und Universal Apps / Windows 10 und hohe Auflösung]. Und diese ist auch zunehmend wichtig, denn Windows 10 hat eine Diversifizierung der Hardware ausgelöst, die Grenzen zwischen Tablet und dem klassischen Laptop oder Notebook sind am Verschwimmen.

Zudem möchten wir auch ein paar neue Aspekte aufgreifen, die wir in unserer Serie über Windows bisher noch nicht angeschnitten haben.

Smartphones

Beginnen wir unsere Zwischenbilanz mit den kleinsten Mobilgeräten, den Smartphones. Mit dem Vorgänger Windows Phone 8.1 hatten wir auf Basis des Lumia 930 mehrheitlich gute Erfahrungen gemacht. Auch wenn das Gerät an sich uns sehr überzeugt hatte, waren schon damals die fehlenden Apps ein grosses Problem. Der Umstieg auf Windows 10 Mobile brachte nicht den gewünschten und aus unserer Sicht auch notwenigen Sprung nach vorne. Auch die neu vorgestellten Smartphones Lumia 950 und 950 XL vermochten uns nicht zu überzeugen. [Mehr dazu im ursprünglichen Artikel lesen: Windows Phone ist tot, es lebe Windows 10]. Windows 10 Mobile machte auf uns einen sehr unfertigen Eindruck und was die Verfügbarkeit von Apps angeht, hat sich die Situation seit Windows Phone 8.1 nicht wirklich verbessert – im Gegenteil, durch Umstellungen bei den API’s hat Microsoft viele Entwickler vor den Kopf gestossen. Zudem wurde viele Alleinstellungen wie etwa HERE Maps verkauft. Laut Gartner lag der Marktanteil im ersten Quartal 2016 bei 0.7%.

Und wie mit Windows 10 Mobile und den Lumia-Geräten weitergehen wird, ist schon seit längerem Gegenstand von vielen Gerüchten. An der Microsoft-Entwicklerkonferenz Build im März 2016 bekannte man sich zwar grundsätzlich zum Betriebssystem Windows 10 Mobile, legte den Fokus für dieses Jahr aber auf die Weiterentwicklung des Desktops. Dafür scheinen sich jetzt nach einem aktuellen Bericht auf ZDNet die Chancen für das so genannte "Surface Phone" zu verdichten, über das schon länger spekuliert wird. [Mehr dazu im Artikel lesen: Grosse Erwartungen an ein Surface Phone]. Die Lumia-Linie könnte demnach komplett eingestellt werden. Microsoft scheint sich damit auf die so genannten Business-Kunden fokussieren zu wollen. Aber auch Business-Kunden erwarten eine breite Palette an Apps, die es bis heute unter Windows 10 Mobile nicht gibt. Mit aufwendiger Hardware wird sich diese Situation, die einer der Gründe für die verschwindend kleinen Marktanteile ist, nicht ändern. Treue Kunden würden von Microsoft mit dieser Strategie ein weiteres Mal in die Zukunft vertröstet, was symptomatisch gewesen ist für die letzten Jahre des Betriebssystems. Unter diesen Umständen ist es schwer vorstellbar, wie ein "Surface Phone" den Befreiungsschlag bringen und die Lage von Windows 10 Mobile zum Besseren wenden sollte.

Diversifizierung bei der Hardware

Windows 10 hat die Art und Weise verändert, wie wir mit Daten arbeiten können. Es ist damit Teil des grossflächigen Paradigmenwechsels, den wir in der Softwarebrache erleben [Mehr dazu in unserem Beitrag Windows 10 und der anhaltende Shitstorm lesen]. Dazu gehört auch die Diversifizierung bei der Hardware, die wir bereits im Einstieg erwähnt haben. So verschwimmen beispielsweise die Grenzen zwischen Tablet und dem klassischen Laptop oder Notebook. Multifunktionale Geräte gab es früher schon, aber jetzt mit Windows 10 haben die Hersteller begonnen, neue Konzepte massentauglich umzusetzen.

Acer Aspire R 13.
Quelle: ACER
ASUS Transformer Book T90 Chi. Quelle: ASUS

Bedienungskonzept

Kommen wir nun von der Hardware zum Betriebssystem selber. Beim Bedienungskonzept wartet Windows 10 mit einer paar Neuerungen auf. Dazu gehören nicht nur die neuen Features wie Windows Hello, Continuum und die virtuellen Desktops. [Mehr dazu in unserem Beitrag Windows 10 Features lesen].

Start-Button und Start-Menü sind seit über 20 Jahren ein fester Bestandteil einer jeden Windows-Version. Kein Wunder hagelte es massive Kritik, als Microsoft mit Windows 8 das etablierte Konzept über Bord warf.

Mit Windows 10 ist Microsoft zurückgerudert. Das Startmenü wirkt für uns überladen und wie ein Versuch, das Konzept von Windows 7 und Windows 8 miteinander zu kombinieren, was aber nicht wirklich gut gelungen ist. Alle Programme, die man nicht als Kachel angeheftet hat, findet man nur noch unter dem Punkt "Alle Apps". Die Liste ist zu klein und somit zu unübersichtlich dargestellt. Manche Programme sind in einem Ordner des Herstellers abgelegt, was es noch schwieriger macht sie zu finden. Auch kann es ungewollt passieren, dass man sich verklickt und ausversehen "Ein/Aus" anwählt.

Die Charmbars von Windows 8 hat Microsoft zum Glück nicht übernommen. Jedoch vermissen wir die aktiven Bildschirmecken für den Mauscursor, mit denen man zum Beispiel das Startmenü aus der Ecke links unten hervorholen konnte. Das ist vor allem relevant, wenn man wie wir die Taskleiste nicht standardmässig am unteren Bildschirmrand hat.

Die Organisation der Systemsteuerung hat Microsoft von Windows 8 mitgenommen und leider die Gelegenheit verpasst, hier mal "aufzuräumen". So gibt es immer noch die Systemsteuerung im klassischen Windows-Look und die Einstellungen im Modern UI-Design. Zum Teil gibt es Überlappungen zwischen der Systemsteuerung und den Einstellungen, was aus Anwendersicht nur verwirrend ist. Aktuell führen verschiedene Wege ans Ziel, hier ist Microsoft gefordert, Systemsteuerung und Einstellungen zusammenzufassen, um es für den Anwender logischer und übersichtlicher zu machen.

Zum Bedienungskonzept gehören aber auch die Gesten, die auf einem Trackpad möglich sind. Wie wir in unserem Review zum Surface Book geschrieben haben, gibt es hier ein paar Gesten, die wir vermissen. [Mehr dazu in unserem Review zum Surface Book lesen]

Baustellen

Auch wenn wir an gewissen Stellen in unseren Blogbeiträgen viel zu kritisieren hatten, sind wir unterm Strich ganz klar von Windows 10 überzeugt und können eine positive Bilanz unseres bisherigen Lebens und Arbeitens mit dem Betriebssystem ziehen. Es ist grundsätzlich sehr stabil und Microsoft hat seit dem Release im Juli 2015 einiges nachgebessert, wobei ein paar Ecken und Kanten bis heute geblieben sind.

Systemintegrität

An der Systemintegrität muss Microsoft noch arbeiten, wie wir an diesem Beispiel mehrfach erlebt haben: Der als "opencl.dll Bug" bekannte Fehler wurde bis heute nicht gelöst und füllt die Ereignisanzeige von Windows voll mit Fehlermeldungen. Was Ihr dagegen tun könnt, findet Ihr hier bei serverfault.com.

Support für Microsoft-eigene Hardware

Abgesehen von unseren eigenen Desktop-Rechnern, haben wir unsere Windows 10-Erfahrungen mit dem Surface 3 Pro und dem Surface Book gemacht. Microsoft hat was die Stabilität beim Surface Book angeht, einiges an Verbesserungen vorgenommen. Aber was den Support von eigener Hardware angeht, muss Microsoft noch eine rechte Schippe nachlegen. Es kann schlicht nicht sein, dass es wie beim Surface 4 Pro oder dem Surface Book immer wieder zu Systemabstürzen und unerklärlichem Verhalten kommt oder dass Features wie Windows Hello nicht mehr funktionieren nach einem Update. [Mehr dazu in unserem Review zum Surface Book lesen]

Um ein Surface Book komplett neu zu installieren, macht es Microsoft dem Anwender zum Glück recht einfach. Windows 10 kann man direkt herunterladen. Dies ist an sich sehr komfortabel, die Downloadgeschwindigkeit sollte aber dringend verbessert werden. Zudem sollte die Grösse des Download-Image auf die wirklich notwendigen Inhalte verkleinert werden. Zu begrüssen wäre es, wenn in Zukunft dieses Feature generell ins UEFI integriert und auch für selbstgebaute PC nutzbar wird.

Store

Auch für Windows 10 hat es Microsoft nicht geschafft, einen wirklich übersichtlichen und informativen Store zu präsentieren – das Entwickeln von Stores gehört einfach nicht zu ihren Stärken. Wenn man nach einer App sucht, ist es nicht klar, nach welchen Kriterien der Store die angezeigten Resultate sortiert. Auch gibt es keine Filter oder Einschränkungen wie Anzahl Sterne oder neuste Apps. So ist es beispielsweise sehr verwirrend, wenn man bei einer Suche nach einer eBook-Reader App auch einzelne Bücher, die ebenfalls als App vorhanden sind, angezeigt bekommt. Und wenn man nach Büchern sucht, wäre eine Filterfunktion für die Sprache unabdingbar. Generell ist die Qualität der Apps sehr unterschiedlich, manche verschwinden nach kurzer Zeit wieder aus dem Store.

Programme von Drittanbietern

Insbesondere wenn es um mobile Geräte wie die Surface-Linie geht, haben sich die Anforderungen an Programme und somit auch die Entwickler geändert. Dabei geht es vor allem um die CPU-Belastung und generell die Wärmeentwicklung des jeweiligen Geräts. Gerade wenn ein Tablet, das man in der Hand hält, zu warm wird, ist das sehr unangenehm, wie wir mit dem Surface Book erlebt haben. Hier muss auch bei den Entwicklern ein Umdenken einsetzen, denn sie müssen berücksichtigten, dass ihre Programme nicht nur auf Desktop-Rechnern laufen, sondern auch auf dünnen Tablets, wo es eine Rolle spielt, wie gut eine Software mit den Hardware-Ressourcen umgeht und wie warm Rückseite oder Display werden. Desktop-Rechner haben ein ganz anders Kühlkonzept und es spielt auch kaum eine Rolle, wie warm das Gerät im laufenden Betrieb wird, wenn man zum Beispiel bei der Bildbearbeitung hohe CPU-Belastung erzeugt. Tablets sind auf Touch-Bedienung ausgelegt und man hält sie in der Hand, da spielt es im Gegensatz zum Desktop schon eine Rolle, wie warm das Gerät wird. Dies ist allerdings ein altbekanntes Problem, ein Notebook auf den Knien zu haben, der auf der Unterseite sehr warm wird, ist auch nicht gerade angenehm.

Das Umdenken gilt aber nicht für den Energieverbrauch und somit die Wärmeentwicklung, sondern auch für den Umgang mit einer hohen Display-Auflösung. Bei Geräten mit einer hohen Auflösung im Verhältnis zur Bildschirm-Diagonale ist es üblich, die gesamte Darstellung zu vergrössern. Dies beherrschen jedoch nicht alle Programme gleich gut. [Mehr dazu im Beitrag Windows 10 und hohe Auflösung lesen].

Der Ball liegt bei Microsoft, hier ein paar alte Zöpfe abzuschneiden und die Entwickler dazu zu zwingen, sich an die neuen Standards von Windows 10 zu halten. Dies würde zwar ziemlich sicher auch einen Shitstorm auslösen, aber dies müsste Microsoft einfach aushalten. Schlussendlich wäre dies im Interesse der Windows 10-Anwender, weil es würde für ein einheitlicheres Anwendungserlebnis sorgen.

Unsere Programm-Nutzung

Wenn wir unsere eigene Programm-Nutzung anschauen, setzen wir eigentlich fast ausschliesslich auf die klassischen Desktop-Programme, auch wenn es wie bei den Office-Anwendungen, auch Universal Apps gibt. Diese Situation stellt jedoch eher die Ausnahme dar. Zu unseren meist genutzten Anwendungen gehören bei uns die Office 365-Programme sowie die Adobe Creative Collection. Dazu kommen Spotify, das Snipping Tool für Screenshots, eM Client, MobaXterm, Sublime Text, 1Password  und natürlich noch viel mehr. AgileBits, der Entwickler von 1Password, gehört auch zu den Unternehmen, die ihre Universal App für Windows 10 sehr gut umgesetzt haben.

Microsoft Edge als der neue Windows 10 Browser bleibt bei uns bisher ausser auf dem Surface Book grösstenteils aussen vor, da er bis jetzt die Installation von Browser-Plugins nicht zugelassen hat. Im für den Sommer angekündigten grossen Update soll dies nun endlich anders werden, auch wenn diese Funktion ursprünglich für den Start von Windows 10 versprochen worden war. Mehr dazu gleich im Kapitel Ausblick.

Wenn es ums Thema Spielen geht, ist die Xbox One-App interessant, um Spiele von der Konsole auf den PC zu streamen. Daher begrüssen wir als Weiterentwicklung auch Xbox Play Anywhere, mit des möglich wird, Spiele auf der Xbox One und auf dem PC zu spielen ohne sie zwei Mal kaufen zu müssen. Auch die Spielstände werden dann synchronisiert. Dies entspricht von der Idee her einem schon lange gehegten Wunsch von uns. Laut Medienberichten wird dies aber nur funktionieren, wenn man die Spiele im Windows Store kauft, der Handel bleibt aussen vor. Dieses Vorgehen wird sicher nicht jedem Gamer gefallen, Microsoft sollte auch Sammler-Editions mit Beigaben wie Booklets oder Figuren berücksichtigen, die naturgemäss nur im Handel verkauft werden. Als "Testballon" für die Synchronisation zwischen PC und Konsole diente der Titel Quantum Break, den wir ebenfalls vorgestellt haben. [Mehr dazu in unserem Review zu Quantum Break lesen.] Xbox Play Anywhere passt zur generellen Stossrichtung von Microsoft und Windows 10, verstärkt auf cloudbasierte Services zu setzen.

Ansprüche der Anwender

Windows 10 stand schon vor dem Start unter massiver Kritik. [Mehr dazu in unserem Beitrag Windows 10 und der anhaltende Shitstorm lesen]. Die Kritik entzündete sich hauptsächlich an zwei Themen, dem Datenschutz und der neuen Update-Strategie, die Microsoft bei Windows 10 eingeführt hat. Zusammengefasst lässt sich dies vielleicht aus Angst vor einem Kontrollverlust deuten: Dabei lässt sich der Datenaustausch, ohne den gewisse Features von Windows 10 nicht funktionieren, bei der Installation und auch später jederzeit deaktivieren.

Beim Thema Updates fürchten manche User ebenfalls einen Kontrollverlust, sie wollen selber entscheiden, wann sie welches Update oder welchen Patch einspielen. Wir können dies ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, da es bei Patches und Updates oft um Sicherheitsaspekte geht, sollten diese im Sinne von "software as a service" eigentlich automatisch eingespielt werden.

Mach endlich das Upgrade!

Ein anderes Reizthema war die Art und Weise wie Microsoft versucht hat, Anwender zum Umstieg auf Windows 10 zu animieren. Mit einem Hinweis in einem Pop-Up Fenster versuchte Microsoft, die Anwender von älteren Windows-Versionen zu einem Upgrade auf Windows 10 zu bringen. Wer das Hinweisfenster mit einem X in der rechten oberen Ecke wegklicken wollte, löste trotzdem den Upgrade-Vorgang aus. Dies ist ein klarer Bruch mit allen Konventionen, denn das X steht eigentlich für beenden ohne ausführen. Verständlicherweise hat dieses Vorgehen von Microsoft zu viel Protest geführt – neu sollen die Anwender nun klar zwischen verschiedenen Optionen wählen können und auch entscheiden, dass sie kein kostenloses Update wünschen.

Mit dieser von vielen Anwendern als aggressiv empfundenen Methode hat Microsoft viel Vertrauen verspielt und seinem eigenen Image geschadet. Microsoft hat dies mit seinem Auftreten aber auch regelrecht provoziert. Den entstandenen Schaden auszubügeln, wird auf jeden Fall nicht so schnell gehen. Trotz aller Kritik an der Bewerbung der kostenlosen Upgrade-Möglichkeit, hat Microsoft scheinbar nicht komplett damit aufgehört: Neu gibt es einen bildschirmfüllenden "Blue Screen", der auf das kostenlose Update bis zum 29. Juli 2016 hinweist. Dadurch wird der Anwender komplett aus dem was er gerade am PC macht, herausgerissen. Wobei wir selber solche Probleme nicht aus eigener Erfahrung kennen, da wir unsere PC schon im letztem Herbst auf Windows 10 migriert haben.

Quelle: golem.de

Microsoft steht mit seinem Betriebssystem weiterhin unter Druck, denn auch die auf Produktivität ausgerichtete Arbeitswelt setzt nicht mehr automatisch auf ein Windows-Betriebssystem als Grundlage. iPads und Tablets mit Android oder Chromebooks machen Windows den Arbeitsplatz streitig. Natürlich erfordern die mobilen Betriebssystemen wie iOS und Android oft einen anderen Workflow – aber das ist ein Thema auf das wir in einem anderen Artikel eingehen wollen.

Windows 10 läuft nach Angaben von Microsoft auf aktuell (Stand Juli 2016) rund 350 Millionen Geräten weltweit – Windows 7 kommt aber immer noch auf einen Marktanteil von knapp 50%. Es besteht die Gefahr, dass Windows 7 auf dem besten Weg ist, das "neue Windows XP" zu werden, da auch ein Jahr nach der offiziellen Markteinführung, viele Anwender nicht bereit sind, den Umstieg auf Windows 10 zu machen. [Mehr dazu in unserem Beitrag Windows 10 und der anhaltende Shitstorm lesen]

Ausblick

Im Text haben wir es schon mehrfach angesprochen: Am 2. August 2016 folgt mit dem Windows 10 Anniversary Update der nächste grosse Schritt in der Weiterentwicklung von Windows 10. An den jetzt schon verfügbaren Informationen sieht man gut, dass es um ein Pakte mit Ergänzungen, Weiterentwicklungen und ein paar neuen Features handelt. Dies entspricht auch dem Software as a Service-Gedanken von Microsoft, ein Betriebssystem kontinuierlich weiter zu entwickeln, und nicht alle paar Jahre eine komplett neue Version herauszubringen, wie man es bisher gewohnt war.

Sreenshot Windows 10 Anniversary Update.
Quelle: Microsoft

Wir werden natürlich über unsere Erfahrungen mit den die neuen Features berichten, aber hier ist schon mal eine kleine Vorschau auf das Windows 10 Anniversary Update:

  • Im Bereich Sicherheit soll es gemäss... zahlreiche Verbesserungen für die Fingerabdruck-, Gesichts- oder Iriserkennung mit Windows Hello und den Echtzeitschutz Windows Defender geben.
  • Für den Edge Browser soll es umfangreiche Updates geben, unter allem sollen endlich Erweiterungen wie Werbeblocker möglich sein.
  • Für PC- und Xbox One-Spieler wird die Microsoft-Plattform ebenfalls interessanter werden. Mit dem bereits erwähnten Xbox Play Anywhere können einmal gekaufte Spiele auf dem PC und auf der Xbox One gespielt werden. Die Spielstände werden synchronisiert. Jeder neue Microsoft Studios-Titel wird Xbox Play Anywhere unterstützen und kann im Windows Store über Windows 10 oder Xbox One bezogen werden. Auf Grund von Feedback der Fans wurde zudem die Möglichkeit integriert, jede unterstützte Sprache unabhängig vom eigenen Standort zu wählen.
  • Mit Windows Ink bringt Microsoft zahlreiche Neuerungen rund um die Stifteingabe auf Windows 10, um das Schreiben auf einem Display zu verbessern. Spezielle Features für die Stifteingabe sollen direkt in Applikationen wie Office 365, Microsoft Edge oder Maps integriert werden.
  • Für Programmierer und Entwickler wird das "Windows Subsystem for Linux" (WSL) von grossem Interesse sein. Das Besondere daran ist, dass es sich nicht um eine Virtual Machine handelt. Damit wird es möglich, Linux-Tools für Server-Administration oder Entwicklung direkt von Windows 10 aus zu benutzen.