Douglas C. Engelbart's Geschichte mit der Maus

Douglas C. Engelbart's Geschichte mit der Maus

Von Hitzestau - 04.07.2013

Der Erfinder der Computer-Maus ist tot. Der US-Computertechniker und Erfinder Douglas C. Engelbart ist gestern mit 88 Jahren in Kalifornien verstorben. Engelbart wurd 1925 in Portland, Oregon geboren. Er gilt als einer der entscheidenden Pioniere und Vordenker für die Entwicklung des Personal Computers.

Werfen wir doch einen kurzen Blick auf die Geschichte seiner Erfindung... so sah die erste Maus im Jahre 1968 aus:

Quelle: Wikipedia

Wie aus dem Holznager ein Alltagsgegenstand wurde

Und so sieht die Maus auf dem Schreibtisch von Archangel aus:

Die bekannteste Erfindung von Engelbart ist die Computermaus, die er 1963 als X-Y-Positions-Anzeiger für ein Bildschirmsystem am Stanford Research Institute entwickelte. Diesen Anzeiger mit einem Drehknopf und einer Taste präsentierte er am 9. Dezember 1968 das erste Mal vor einem Fachpublikum. Darüber hinaus lieferte er wesentliche Ideen zu allen Aspekten der Mensch-Maschinen-Interaktion, also zu grafischen Benutzoberflächen, Hypertext und Computernetzwerken. Seine Forschung wurde dabei zum Teil auch von der ARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) finanziert, für die er nicht nur Werkzeuge für die Online-Zusammenarbeit entwickelte, sondern auch einen der ersten vier Knoten des Arpanets an seinem Institut einrichtete und verwaltete. Somit gehört Engelbart auch zu den Personen, welche die Entwicklung des späteren Internets entscheidend mit beeinflussten.

Engelbarts Maus erhielt bei ihrer Geburtsstunde 1968 allerdings nur wenig Beachtung. Es gab noch keine grafischen Benutzeroberflächen und die Menschen, die mit Computern zu tun hatten, waren mit der Eingabe von Kurzbefehlen per Tastatur vertraut. Für das auf zwei rechtwinklig zueinanderstehenden Rädern basierende Prinzip erhielt Engelbart am 17. November 1970 das Patent mit der Nummer US3541541. Bereits am 2. Oktober 1968, also kurz vor Engelbarts Präsentation seiner Maus, veröffentlichte die deutsche Telefunken ein neues Eingabegerät für ihre TR-440-Rechner, das als "Rollkugel" bezeichnet wurde. Auch wenn unklar ist, wer zuerst die Idee zu einer Maus hatte, so ist Telefunken in jedem Fall die erste Firma, die eine solche kommerziell herstellte. Offenbar sah man dort die Entwicklung jedoch nicht als patentwürdig an.

Die Weiterentwicklung der Maus erfolgte in den 1970er Jahren am Palo Alto Research Center (PARC) der Firma Xerox, zu der einige Mitarbeiter des Stanford Research Institute gewechselt waren. Kommerziell verwendet wurde die Maus 1981 im Rechner Xerox Star, doch dem System wurde kein wirtschaftlicher Erfolg zuteil, weil die Maus 400 US-Dollar kostete und die entsprechende Schnittstelle im Computer 300 US-Dollar.

Der Computerhersteller Apple lizenzierte diese Technik und beauftragte das kalifornische Design- und Ingenieurbüro Hovey-Kelley Design (heute IDEO) mit der Entwicklung einer verbesserten, industriell herzustellenden Maus für 25 US-Dollar. Die von Apple und IDEO entwickelte Kugelmaus wurde zum vorherrschenden Funktionsprinzip für Mäuse während der 1980er und 1990er Jahre. Im Jahre 1985 betrat das Schweizer Unternehmen Logitech, eine Gründung aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne, den Maus-Markt und präsentierte die erste Maus mit drei Tasten. Bereits 1980 begann die Entwicklung optischer Mäuse und zwar wiederum bei Xerox. Jedoch erst Ende der 1990er Jahre begannen die optischen Mäuse die auf Kugelmechanik basierenden Mäuse zu verdrängen. Das mitunter die Bewegungsfreiheit einschränkende Kabel führte zur Entwicklung drahtloser Mäuse. 1984 stellte Logitech eine Maus basierend auf Infrarottechnik vor. Seit 1991 sind kabellose Mäuse verfügbar, die über Funk mit dem Computer kommunizieren. Ende 2002 wurde von Microsoft und Logitech eine Maus vorgestellt, die über Bluetooth per HID-Profil mit dem PC kommuniziert, seit 2003 kann mit einem Produkt der Firma Belkin die Verbindung auch verschlüsselt werden.

Die Computer-Maus zählt heute immer noch zu den am weitesten verbreiteten Eingabegeräten, auch wenn es immer wieder neue Varianten von Touchpads gibt. Auch Mäuse mit touchfähiger Oberfläche gehören heute zur Produktpalette der grossen Hersteller, wie beispielsweise die Touch Mouse von Microsoft:

Quelle: Microsoft

Das Grundprinzip der Eingabe immer noch dasselbe, auch wenn bezüglich der Technologie unter der Haube nichts mehr an damals erinnert...

Mit Material von