Hier stellen wir die neue Generation von devolo’s Powerline vor. Die Adapter mit der Bezeichnung magic lösen die bekannten dlan-Adapter ab. Wie diese bei uns abschneiden, könnt Ihr im Artikel nachlesen.
Der deutsche Hersteller devolo ist für uns schon seit Jahren mit seinen Powerline-Produkten ein Begriff. Mit Adaptern, die einfach in die Steckdose eingesteckt werden, lässt sich das Internet via Stromleitungen im ganzen Haus oder in der Wohnung verteilen. Die entsprechenden Produkte hatten wir in Reviews bereits vorgestellt.
Unter dem Namen devolo magic wurde die bewährte Kombination aus Powerline und WLAN weiterentwickelt. Wir haben das magic 2 Multiroom Kit für einen Test gestellt bekommen und stellen Euch hier unsere Erfahrungen damit vor.
Das Multiroom Kit enthält:
- 1x devolo MAGIC 1 LAN Adapter (mit 1x GigaBit-LAN Port)
- 2x devolo MAGIC 1 WiFi Adapter (mit 2x GigaBit-LAN Port)
Basierend auf dem G.hn-Standard machen die neuen Adapter einen höheren Datendurchsatz möglich, als man es bisher von devolo Powerline kannte. Die Leistung konnte vom alten dlan-Standard mit seinen 1.200 Mbit/s auf 2.400 Mbit/s verdoppelt werden. Die neuen G.hn-Chips in den Adaptern sorgen gemäss devolo für eine stabilere Verbindung und verbessern die Reichweite des Signals. Als technische Norm wurde G.hn von der Internationalen Fernmeldeunion entwickelt und wird vom Industrieverband HomeGrid Forum und anderen Organisationen unterstützt.
Aber auch die WLAN-Komponenten, die in den Powerline-Adaptern stecken, wurden weiterentwickelt. Bei der devolo magic-Baureihe sind sie in der Lage, ein so genanntes “Mesh-WLAN” zu erzeugen. Das wird dann interessant, wenn man mehrere WLAN-Adapter in einer Wohnung oder einem Gebäude im Einsatz hat. Die Adapter bilden ein gemeinsames WLAN und alle eingebuchten Geräte werden immer automatisch mit demjenigen Adapter verbunden, welcher die beste Verbindung bietet.
Die Implementierung des G.hn-Standards in den devolo-Adaptern bedeutet aber auch, dass die neuen magic-Adapter mit den älteren, welche die Bezeichnung dlan tragen, nicht kompatibel sind.
Für unseren Test haben wir für den LAN-Adapter eine freie Steckdose in der Nähe des Routers benutzt und die beiden WLAN-Adapter in der Wohnung verteilt. Den LAN-Adapter haben wir dann mit einem Netzwerkkabel mit dem Router verbunden. Um eine bestmögliche Verbindung zu erreichen wird von devolo empfohlen, die Adapter immer direkt in eine Steckdose in der Wand einzustecken und nicht in eine Steckleiste.
Dank der integrierten Steckdose in den Adaptern kann man trotzdem andere Stromverbraucher einstecken. Es kann jedoch passieren, dass man Lichtschalter nicht mehr so gut erreicht, weil die Adapter recht gross sind. Bei einer flachen Steckdose besteht zudem die Gefahr des Abknickens, wie wir im allerersten Review zu den Powerline-Adaptern bereits mit diesem Bild illustriert hatten. Wir empfehlen, etwas zwischen Wand und Adapter zu klemmen, um die Steckdose zu entlasten. Eine einfache Karton-Röhre reicht dafür schon aus.
Die Einrichtung der Adapter ist devolo-typisch kinderleicht, zudem ist der gesamte Ablauf sehr gut in der beiliegenden Anleitung Schritt für Schritt dokumentiert. Nach dem Einstecken des ersten Adapters, der per LAN-Kabel an den Router angeschlossen wird, werden alle weiteren Adapter, die in den folgenden zwei Minuten eingesteckt werden, automatisch miteinander verbunden – ohne einen einzigen Knopfdruck. Bei diesem Pairing-Prozess wird ein individueller Sicherheitsschlüssel unter den Geräten ausgetauscht.
Für die Konfiguration stellt devolo verschiedene Wege zur Verfügung: Die Smart App Home Network gibt es für iOS- und Android-Geräte. Das devolo Cockpit ist für Desktop-Rechner gedacht und steht als Windows-, Linux- und als macOS-Version zur Verfügung. Unter macOS erscheint eine Warnung, die auf das Fehlen der 64bit-Unterstützung hinweist.
Da wir die Einrichtung von Netzwerk-Geräten lieber von einem Desktop-Gerät aus vornehmen als von einem Tablet, zeigen wir hier im folgenden die Cockpit-Variante. Aus ihr heraus wechselt man jedoch schnell in eine browserbasierte Oberfläche, diese ist jedoch sehr aufgeräumt und übersichtlich und man kann jeden Adapter einzeln konfigurieren. Aber unabhängig davon, ob man die Smart App oder die Desktop-Software benutzt, man arbeitet schlussendlich immer in der gleichen browserbasierten Oberfläche.
Die WLAN-Adapter unterstützen WPS (Wi-Fi Protected Setup), mit dem es besonders einfach ist, neue Geräte in ein bestehendes WLAN hinzuzufügen, da dann die Einstellungen vom Router übernommen werden.
Im Folgenden zeigen wir hier diverse Einstellungsmöglichkeiten. Ausgangspunkt ist das devolo Cockpit.
Hier ist zuerst die Konfiguration für den LAN-Adapter, wie bereits gesagt ist das ganze Interface sehr übersichtlich gehalten.
Wenn man den LAN-Adapter eingerichtet hat, kann man die beiden WLAN-Adapter konfigurieren.
Es können verschiedene WLAN-Typen eingerichtet werden: Beim 2.4 GHz-Netz stehen folgende Modi zur Verfügung:
- 802.11b/g/n
- 802.11g/n
- 802.11n
Im reinen 5 GHz-Netz kann man aus diesen drei Modi auswählen:
- 802.11a/n/ac
- 802.11n/ac
- 802.11ac
Im gemischten Betrieb (2.4 + 5 GHz) kann kein Modus manuell eingestellt werden.
Im weiteren bieten die WLAN-Adapter viele weitere Einstellungsmöglichkeiten. So lässt sich sehr einfach ein Gast-WLAN einrichten. Für Eltern gibt es umfangreiche Möglichkeiten, die Nutzung des WLAN’s zu regulieren. Für jedes einzelne Gerät, welches das WLAN benutzt, können bestimmte Tageszeiten eingerichtet werden oder man legt die tägliche Nutzungsdauer fest. Auch unabhängig von der Parental Control lassen sich Zeiten festlegen, in denen das WLAN aktiv ist.
Mit dem von uns getesteten magic 2 Multiroom Kit liefert devolo alles was es braucht, um ein Mesh-WLAN aufzubauen und die einzelnen Access Points via die Stromleitung mit dem Netzwerk-Signal zu versorgen.
Wie von devolo gewohnt, ist die Verarbeitung der Adapter sehr gut, einzig der Knopf auf der Frontseite kann sich etwas zu leicht verklemmen beim Drücken.
Wenn alles eingerichtet ist, interessiert natürlich welcher Datendurchsatz bei den angeschlossenen Geräten im Netzwerk ankommt. Die Altbau-Wohnung, in der wir den Test durchgeführt haben, verfügt über eine 1 Gbit FTTH-Leitung.
Für den Test haben wir zuerst alle Firmware-Updates gemacht und nicht unser bestehendes WLAN erweitert, sondern ein eigenes eingerichtet.
Im Folgenden seht Ihr die Resultate unserer beiden Speedtests, einmal für die LAN-Verbindung und einmal für das WiFi.
Die Verlustleistung ist im LAN wie auch im WLAN nicht sehr hoch. Die Adapter können im laufenden Betrieb jedoch recht warm werden. Es ist daher wichtig, dass man sie so anbringt, dass die warme Luft immer gut abziehen kann und sie nicht hinter einem Möbel versteckt.
Wie wir schon in früheren Reviews zu Powerline-Produkten von devolo geschrieben hatten, ist es unsere Erfahrung, dass die effektive Leistung immer sehr stark abhängig vom Stromnetz im Gebäude abhängig ist. Zudem spielt auch eine Rolle, in welche Steckdosen man die einzelnen Adapter einsteckt. Die hier gezeigten Speedtest-Ergebnisse können deshalb stark von den Werten, die Ihr bei Euch zuhause erreichen könnt, abweichen.
Im Handel
Ausser dem hier vorgestellten Multiroom-Kit bietet devolo für die Produktlinie magic 2 auch ein Starter-Kit an. Dieses enthält neben dem LAN-Adapter einen Wifi-Adapter. Beide Kits können mit separat erhältlichen Wifi-Adaptern erweitert werden.