Review - Devolo 1200dLAN 1200+ WiFi ac im praktischen Einsatz

Review

Devolo 1200dLAN 1200+ WiFi ac im praktischen Einsatz

Von Hitzestau - 03.12.2015

Letztes Jahr haben wir Euch das System von Devolo für LAN über die Stromleitung vorgestellt. Jetzt hatten wir die Gelegenheit, die Adapter an zwei verschiedenen Orten einzusetzen und dabei praktische Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln.

Verwendet haben wir in beiden Fällen das Starterkit dLAN 1200+ WiFi ac.

Quelle: Devolo

Gerät im Detail

Im Starterkit sind zwei Adapter enthalten. Beide verfügen wie bei Devolo üblich, über eine integrierte Steckdose, so dass kein Stromanschluss verloren geht. Der eine Adapter besitzt einen LAN-Anschluss, der andere zwei. Dieser hat zusätzlich ein WLAN-Modul integriert. Beide arbeiten mit der so genannten Range+ Technologie, welche für eine Verbesserung der Übertragungsleistung zwischen den Adaptern sorgt.

Quelle: Devolo

Konfigurieren lassen sich die Adapter über die Cockpit Software, welche man von der Devolo-Webseite herunterladen kann. Grundsätzlich funktionieren auch die stärkeren Adapter von Devolo nach dem Prinzip: Einstecken und es funktioniert!

devolo Cockpit

Mögliche Einstellungen für die Adapter:

devolo Cockpit

Das WLAN, das man einrichten kann, ist nicht die Erweiterung eines bestehenden, sondern ein neues, eigenständiges. Um das WLAN einzurichten, öffnet sich aus der Cockpit-Software heraus ein Browserfenster.

devolo Cockpit

Das Setup bietet die ähnlichen Einstellmöglichkeiten bei einem WLAN-Router, wenn man einen Accesspoint einrichtet.

devolo Cockpit
devolo Cockpit

Ein interessantes Feature ist die WiFi Move Technologie. Damit lässt sie die gesamte WLAN-Konfiguration auf alle WLAN-fähigen Adapter im gleichen Netz und welche diese Technik ebenfalls unterstützen, übertragen.

devolo Cockpit

Das devolo Cockpit gibt es auch als App für iOS- und Android-Geräte. Eine komplette Übersicht aller technischen Daten findet Ihr auf der Webseite von devolo. Auch Firmware-Updates, welche von devolo bereitgestellt werden, lassen sich via das Cockpit einfach einspielen.

Interessant für uns war – wie oben bereits erwähnt, die devolo dLAN 1200+ WiFi ac bei zwei realen Einsätzen auszuprobieren. Auf unsere Erfahrungen möchten wir im nächsten Kapitel eingehen. Wenn man ein Netzwerk mit den devolo-Adaptern plant, muss man einfach daran denken, dass man die Adapter immer direkt in eine Steckdose stecken sollte, und keine Verlängerungskabel oder Mehrfachstecker verwendet.

Erfahrungen

Von Wohnung in den Keller

Wie bringt man einen Internetzugang von einer Mietwohnung im zweiten Stock in den Keller? Eine Anfrage aus unserem Freundeskreis hat uns kürzlich genau vor diese Aufgabe gestellt. Ein LAN-Kabel ziehen kam nicht in Frage, da es sich um ein Mietshaus handelte. Da es zudem noch schnell gegen sollte, ist uns spontan die Lösung von devolo eingefallen. Wir haben auf unsere devolo-Adapter vom letzten Jahr zurückgegriffen (dLan Powerline 650 triple+) und diese bei ihm eingerichtet. Mit dem erzielten Speed von rund 10 Mbit/s waren wir aber nicht so zufrieden.

Trotzdem war ich sehr überrascht, dass es über die recht grosse Distanz und mehrere Sicherungskästen hinweg funktioniert hat.
Monk-Trader von hitzestau.com

Die Verbindung zwischen den devolo-Adaptern hat also funktioniert, aber die Kapazität war zu gering. Davon ermutigt, haben wir vorgeschlagen, auf die leistungsstärkeren dLAN 1200+ zu setzen.

Eine Woche später haben wir dann diese installieren wollen, jedoch nur schon innerhalb der Wohnung vom einen Raum in den anderen einen zu grossen Drop, also einen Leistungsabfall, festgestellt. Wir vermuten, dass dies mit der Stromverkabelung (Sicherungskästen und andere Störfaktoren) des Gebäudes zu tun hat, die wir natürlich nicht kennen. Das Netzwerksignal zwischen den devolo-Adaptern ist auf dem Stromnetz den Störsignalen ausgesetzt, welche andere Verbraucher aussenden. So kann es durchaus passieren, dass an verschiedenen Steckdosen unterschiedliche Geschwindigkeiten erreicht werden. Es kann aber auch zu Schwankungen kommen, wenn zusätzliche Geräte eingeschaltet werden.

Wegen diesen starken Schwankungen, haben wir uns dann für eine andere Lösung entschieden. So gesehen hat es in diesem Fall nicht zur Zufriedenheit hingehauen. Denn schlussendlich kam von der Leistung des Internetproviders bei unserem Bekannten nur ein Bruchteil des ursprünglichen Speeds im Keller an.

Technologisch hätte hier noch nicht Schluss sein müssen. Devolo bietet Smartgrid-Produkte an, welche direkt im Verteilerkasten oder einer Hauszentrale montiert werden können. Für Anwender, welche gerade in ihrem Eigenheim die Stromverkabelung neu machen, kann das eine interessante Lösung sein. Für einen einzelnen Mieter in einem Mehrfamilienhaus lässt sich das natürlich nicht realisieren.

Aber kommen wir wieder auf die beiden dLAN 1200+-Adapter zurück: Wir möchten dennoch ein Kompliment an devolo aussprechen, dass es über eine so grosse Distanz überhaupt funktioniert hat, auch wenn der Leistungsabfall recht gross war.

Am zweiten Einsatzort konnten wir dann aber einen vollen Erfolg verbuchen:

Einsatz in der Wohnung

Aber schon kurze Zeit später mussten die devolo-Adapter eine neue Herausforderung bestehen. Bei einer Bekannten sollte eine Netzwerkverbindung vom Wohnzimmer, wo aus das Modem stand, quer über den Gang in ein anderes Zimmer eingerichtet werden. Bisher wurde diese Aufgabe mit zwei WLAN-Repeatern gelöst. Da es wegen Problemen mit dem Modem in letzter Zeit immer wieder zu Ausfällen gekommen war, haben wir uns bei der Einrichtung des neuen Modems (UPC Horizon HD Recorder) auch gleich entschieden, die WLAN-Verbindung durch ein Set devolo-Adapter dLAN 1200+ WiFi ac zu ersetzen.

Quelle: Devolo

Auch hier ging die Einrichtung der Verbindung kinderleicht. Am PC im Bürozimmer kommen jetzt rund 70 Mbit/s an Leistung an, was eine deutliche Verbesserung gegenüber der Lösung mit den WLAN-Repeatern entspricht. Bei dieser Installation blieb alles innerhalb der gleichen Wohnung, und wir haben keinen grossen Leistungsabfall festgestellt. Auch ist die Verbindung stabiler als vorher – und unsere Bekannte ist sehr zufrieden mit ihrer neuen Netzwerkverbindung.

Hier ist uns noch ein weiterer Vorteil der devolo-Lösung bewusst geworden: Um ein LAN-Kabel zu ziehen, hätten wir durch Wände bohren und sicher 20 Meter Kabelkanal verlegen müssen. Da devolo die schon vorhandenen Stromleitungen nutzt, waren handwerklichen Arbeiten unnötig.
Archangel von hitzestau.com

Fazit

Die Powerline-Technologie von devolo ist eine von mehreren Lösungen, ein Netzwerk aufzubauen oder zu erweitern – aber es muss nicht immer die beste sein. Trotzdem sollte man sie auf jeden Fall mit in Betracht ziehen. Die WLAN-Fähigkeit des hier von uns getesteten dLAN 1200+ WiFi ac-Starterkits ist sicher auch praktisch, wenn es darum geht, ein WLAN an einem Ort zu etablieren, wo sich das bestehende nicht mit einem Repeater erweitern lässt.

Die beiden Einsätze haben zwei Dinge aufgezeigt: Die devolo-Technologie funktioniert auch über grössere Distanzen und mehrere Unterbrecher im Stromnetz eines Gebäudes. Die effektiv übertragene Leistung ist aber immer sehr abhängig von der Umgebung, in der die Adapter eingesetzt werden. Eine am einen Ort gemessene Übertragungsleistung lässt sie nicht eins zu eins auf einen anderen Installationsort übertragen. So praktisch die Technologie auch ist, aktuell kann sie von der Leistung her gesehen, kein klassisches LAN-Kabel ersetzen.

Überzeugen tuen die devolo-Adapter durch die wirklich einfache Einrichtung. Um eine neue Netzwerkverbindung aufzubauen, muss man eigentlich nur die beiden Adapter einstecken und dann finden sich die Geräte gegenseitig und etablieren die Verbindung. Was ein bisschen schade ist, dass die Adapter in der Steckdose wegen ihrem Eigengewicht und dem Zug von eingesteckten Kabel schnell abknicken. Hier wäre eine kleine ausklappbare Stütze auf der Rückseite sehr hilfreich. Auch die Tatsache, dass handwerkliche Arbeiten wegfallen, ist sicher ein grosser Pluspunkt.

Quelle: Devolo