Für die Apple Watch haben wir uns viel Zeit genommen. Mit dem Thema Smartwatch haben wir uns bereits aus historischer Perspektive und auf einer sachlichen Ebene auseinander gesetzt. Nun geht es um eine "gelebte" Betrachtungsweise, wie wir die Watch in den vergangen Monaten genutzt haben und welche wir Erfahrungen wir mit ihr gemacht haben.
Im folgenden Artikel stehen unsere persönlichen Erfahrungen im Zentrum. Von Apple haben wir dafür das Modell "Edelstahl 42mm, Sportarmband, (PRODUCT)RED" zur Verfügung gestellt bekommen.
Unser Test-Watch: Apple Watch Edelstahl 42mm, Sportarmband, (PRODUCT)RED.
Quelle:
Apple
Mit einer Uhr geht man sozusagen eine "Langzeitbeziehung" ein. Man trägt sie am Handgelenk und sollte sich auch wohlfühlen mit ihr. Im Vergleich mit anderen Herstellern macht Apple ein paar Dinge anders, wenn es um Smartwatches geht. Mal abgesehen vom Funktionsumfang oder Apps beginnt dies schon in einem Apple Store bei der Präsentation und der Beratung vor einem möglichen Kauf. Sich im Web zu informieren, Reviews zu lesen und Bilder anzuschauen ist das eine – aber es geht nichts über das anfassen und selber spüren.
Apple Store Basel.
Quelle:
Apple
Um dies selber zu erleben, sind wir bei uns in Basel im Apple Store gewesen, um uns bei einem persönlichen Termin die Watch vorstellen zu lassen. Via Apple Webseite kann man dafür ganz einfach einen Termin buchen. Spontan vorbeigehen ist auch möglich, wobei wir empfehlen vorher einen Termin zu vereinbaren, was nicht nur unter der Woche sondern auch am Samstag möglich ist.
Es gibt nicht einfach DIE Apple Watch, sondern es gibt drei Kollektionen: Die "Watch Sport", die "Watch Edition" und ganz einfach die "Watch". Alle drei werden in zwei unterschiedlichen Grössen angeboten: 38mm und 42mm Gehäusehöhe. Der Hauptunterschied liegt in den verwendeten Materialien. Die Watch Sport besteht aus Aluminium, die Watch aus Edelstahl und die Watch Edition aus Gold. Für alle Materialen gibt es unterschiedliche Farben. Zudem wird bei der Watch Sport das Display von einem Ion‑X Glas geschützt, bei den andern beiden Varianten kommt ein Saphirglas zum Einsatz.
Zur Watch bietet Apple ein breites Sortiment an Armbändern aus verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Farben an. Da ergeben sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten – kaum zwei Apples Watches kommen genau gleich daher. Das System, das Apple da entwickelt hat, bietet also viele Möglichkeiten der eigenen Apple Watch einen individuellen Touch zu geben.
Der Besuch und die Beratung im Store boten die Gelegenheit auch die anderen Apple Watch Modelle mal in die Hand zu nehmen – die Kollektion der Watch Edition wird nur in ausgewählten Stores angeboten.
Überrascht waren wir vom Gewicht der Sport Watch, deren Gehäuse aus Aluminium besteht. Das ist ein spürbarer Gewichtsunterschied zu unserem Testmodell, welches mit Armband rund 80 Gramm wiegt. Die kleine Sport Watch bringt es mit Armband gerade mal auf 55 Gramm.
Verarbeitet sind die Gehäuse sehr schön, alles ist sauber und abgerundet, auch der Übergang zwischen Display und Metall. Das Armband wird in den Halteschlitzen arretiert und sitzt sehr fest. Als Bedienelemente orientiert sich Apple mit der Krone an einer klassischen Uhr, dazu kommt der Button unterhalb der Krone und natürlich das Touch-Displays selber.
Mit dem Design ist das ja immer so eine Sache. Die Apple Watch ist schon eine recht wuchtige Erscheinung. Aber wenn man sich mal die Auslagen der Uhrengeschäfte anschaut, gibt es viele Uhren die grösser und zum Teil recht extravagant gestaltet sind. Apple hat sich für einen klassischen und schlichten Stil entschieden.
Armbänder
Und damit sind wir schon bei einem der wichtigsten Themen überhaupt, wenn es um die Apple Watch geht: Wir haben im Store die Watch mit mehreren verschiedenen Armbändern am Handgelenk ausprobiert. Dabei ist uns bewusst geworden, wie sehr ein Armband den Charakter einer Uhr beeinflusst. Bei der Kollektion der Armbänder hat Apple sich sehr viel Mühe gegeben, sozusagen für jeden Geschmack und jede Präferenz etwas anbieten zu können und wird immer vergrössert. Neben den Armbändern aus dem eigenen Haus gibt auch Exklusiv-Angebote in Kooperation mit anderen Herstellern: In Zusammenarbeit mit dem französischen Unternehmen Hermés wird eine Auswahl edler Lederarmbänder angeboten. Neu in der Apple-Kollektion ist das gewebte Nylonarmband. Neben dem Sportarmband aus einem hochwertigen Kunststoff, gibt es verschiedene Leder- und Metallarmbänder. Auch bei den Verschlüssen an den Bändern hat Apple verschiedenartige Techniken entwickelt.
Im Folgenden haben wir ein paar Beispiele zusammengestellt, alle abgebildeten Bänder gibt es in unterschiedlichen Farben (zum Vergrössern auf ein Bild klicken):
Apple Watch mit Milanaise Armband
Apple Watch mit Band aus gestepptem Venezia Leder
Apple Watch mit Gliederarmband aus Edelstahl
Das "Milanaise Armband" (Bild oben links) hat uns besonders gut gefallen. Es ist ein gewebtes Edelstahlgeflecht mit Magnetverschluss und lässt sich stufenlos verstellen. Es gibt der Apple Watch ein ganz edles Gefühl am Handgelenk. Dank der stufenlosen Einstellung sitzt die Uhr immer perfekt, auch der Magnet ist fest genug. Gerade für Leute, deren Handgelenke tagsüber etwas anschwellen, ist dies sehr komfortabel. Das Armband aus gestepptem Venezia Leder (Bild oben Mitte) lässt sich beinahe stufenlos einstellen. Beim Edelstahlarmband mit den einzelnen Gliedern (Bild oben rechts) kann man die Anzahl Glieder und somit die Länge variieren.
Apple Watch mit klassischem Lederarmband
Apple Watch mit Sportarmband
Apple Watch mit Nylonarmband
Aber auch das klassische Lederarmband gibt der Apple Watch einen ganz eigenen Charakter (Bild oben links). Das Sportarmband (Bild oben Mitte) und das Nylonarmband (Bild oben rechts) sind in bunten und poppipen Farben erhältlich.
Der Termin hat uns ein sehr gutes Gefühl für die Apple Watch vermittelt. Die Store Mitarbeiterin war sehr freundlich und hat uns kompetent auf alle Fragen Auskunft gegeben. Sie hat kein einstudiertes Programm vorgetragen, sondern hat uns alle Armbänder anprobieren lassen, die wir wollten. Parallel dazu hat sie uns ein paar Grundfunktionen und das Bedienungskonzept der Apple Watch erklärt. Aber grundsätzlich liegt das Schwergewicht bei einem solchen Termin auf dem Anfassen und Erleben der Watch und der Armbänder, und nicht wie alles genau funktioniert oder was man alles mit der Watch machen kann. Darauf werden wir im nächsten Kapitel genauer eingehen.
Wenn man möchte, stehen einem die Mitarbeiter des Apple Stores aber auch für ein persönliches Setup der gekauften Watch und einer Einführung in die wichtigsten Apps zur Verfügung. Auch an der Genius Bar oder via Telefon und Web-Chat kann man sich nach dem Kauf Unterstützung holen.
Eine Uhr ist etwas sehr individuelles und Persönliches. Das kann auf eine Smartwatch genauso zutreffen wie auf eine Uhr mit klassischem Uhrwerk und Zeigern. Bei beiden ist auch eine persönliche Beratung sehr wichtig. Apple hat dem Rechnung getragen und sich von der Uhrenbranche inspirieren lassen. In den Stores macht Apple sich die Vorteile eines Ladengeschäfts zu Nutze. Als potentieller Kunde profitiert man auf jeden Fall davon. Wenn man sich auf die Erfahrung "Apple Watch" einlassen will, ist die persönliche Beratung eine gute Gelegenheit, die Watch näher kennen zu lernen – wir können das jedem empfehlen.
Die Apple Watch ist zwar im Vergleich mit einem iPhone oder MacBook nur sehr klein – dennoch steckt eine breite Palette an Funktionen in ihr. Schon der Grundstock an vorinstallierten Apps ist recht umfangreich. Zum Konzept einer Smartwatch gehört ja die Erweiterbarkeit mit zusätzlichen Apps, auch die Apple Watch lässt sich mit neuen Funktionen erweitern.
Die Apple Watch funktioniert nur in Verbindung mit einem iPhone, ein iPad geht ebenfalls nicht. Die Watch wird an ein iPhone gekoppelt, via App kann man die Watch einrichten, Einstellungen anpassen und neue Apps installieren.
In der App ist auch der Appstore für die Watch integriert. Wenn man die Watch frisch einrichtet empfehlen wir, nicht alle auf dem iPhone installierten Apps auch auf die Watch zu übernehmen. Belastet es erstmal bei den vorinstallierten Grundfunktionen, und macht Euch mit der Funktionsweise der Watch vertraut. Auch da gibt es schon einiges Neues zu lernen.
Wenn man von einer klassischen Uhr zur Apple Watch wechselt, dürfte die Krone das vertrauteste Bedienungselement sein. Nur hat sie hier ganz andere Funktionen bekommen. Die Grafik unten aus dem Benutzerhandbuch von Apple erklärt gut die verschiedenen Bedienungs-Elemente und ihre Funktion.
Das Display verfügt wie das iPhone 6s über die Force Touch-Technologie, und die Watch gibt mit einer Vibration auch Feedback direkt ins Handgelenk.
Krone, Seitentaste, die verschiedenen Wisch-Gesten und Siri bilden schon ein recht komplexes Bedienungssystem. Aber wenn man es einmal verstanden hat, kommt man gut mit der Apple Watch zurecht. Sich die korrekte Zeit anzeigen lassen ist nicht schwer – aber in der Apple Watch steckt wie schon gesagt einiges mehr.
Nachdem Archangel aus unserem Team Euch seine Erfahrungen mit dem iPhone 6s Plus vorgestellt hatte, nun also im Folgenden seine Sicht auf die Apple Watch.
Nach der orangefarbenen Galaxy Gear von Samsung vor rund zwei Jahren war die Apple Watch die erste Smartwatch, mit der ich neue Erfahrungen gemacht habe. Ich will hier keinen grossen Vergleich anstellen, aber der Unterschied von damals zu heute ist wie "Tag und Nacht". Die Weiterentwicklung ist enorm.
Was die gewisse kritische Grundhaltung gegenüber Smartwatches – wie wir sie in unserem Beitrag "Das smarte Handgelenk" auch ausführlich beschrieben haben – angeht, bin ich unterdessen davon weg gekommen. Für mich ist es mit der Apple Watch ein Lern- und Entdeckungsprozess gewesen, der in verschiedenen Phasen abgelaufen ist. Nach dem ersten neugierigen Ausprobieren, habe ich die Watch dann eine Zeitlang hauptsächlich als reine Uhr benutzt, und dann erst in einem zweiten Anlauf angefangen, die wirklich "smarten" Funktionen von ihr zu nutzen. Auf eine Smartwatch muss man sich wirklich einlassen, denn es ist ein Bruch mit einer klassischen Uhr, die nur die Zeit anzeigt. Man muss bereit sein, aktiv die eigenen Gewohnheiten und Verhaltensmuster zu verändern, sonst schöpft man das Potential, das in einer solchen Uhr steckt nie wirklich aus.
Daher empfehle ich, sich Zeit zu nehmen um sich in die Funktionen der Watch einzuarbeiten. So lernt man auch schnell, was genau alles in ihr steckt. Dafür hält Apple ein paar Hilfestellungen bereit die auch für mich sehr hilfreich waren. Die Videos lassen sich auch via Watch-App abrufen:
Bleiben wir erstmal beim allgemeinen Handling mit der Watch. Auch wenn zu Anfang Grösse und Gewicht etwas ungewohnt waren, habe ich mich schnell dran gewöhnt und trage die Uhr jeden Tag ganz normal. Das uns zur Verfügung stehende Sportarmband bietet schon recht hohen Tragekomfort. Es ist viel robuster als ich zu Anfang dachte und auch der Verschluss hält immer noch so sicher wie am ersten Tag. Der Kunststoff ist auch nach mehreren Monaten Benutzung immer noch hygenisch einwandfrei.
Um mit der Watch zu interagieren, und sei es nur um die Zeit abzulesen, muss zuerst das Display aktiviert werden. Normalerweise geschieht dies mit einer natürlichen Drehung des Handgelenks. Das Display ist sehr scharf und hat einen guten Kontrast. Selbst bei hellem Sonnenschein draussen, kann man alles gut ablesen. Was mich echt überrascht hat war, dass sich trotz dem kleinen Display, Texte doch recht gut lesen lassen. Also nicht lange Texte, aber kurze Benachrichtigungen oder ein Blick in die Inbox – das geht problemlos. Auch hier ist die Krone praktisch um nach unten zu scrollen, dann verdeckt man den das Display nicht mit dem eigenen Finger. Für Fotos hingegen ist das Display beim besten Willen einfach zu klein, man kann zwar mit der Krone ins Bild hineinzoomen, aber das ist keine grosse Hilfe.
Je nachdem wie intensiv man die Uhr benutzt, muss man den Akku täglich laden. Es mag etwas ungewohnt sein, eine Uhr täglich an den Strom zu hängen, aber schliesslich sind wir das von den Smartphones schon lange gewohnt. Ich habe das nie als Problem oder als störend empfunden. Aufgeladen habe ich sie meistens über Nacht, da ich eine Uhr zum Schlafen sowieso ablege. Die Apple Watch wird via Induktion aufgeladen. Am besten legt man dafür die Watch seitlich hin, wenn man dann den Strom anschliesst, zeigt sie wie unten abgebildet die Zeit an.
Die Ladestation ist als Zubehör erhältlich.
Quelle:
Apple
Eine spezielle Erfahrung ist auch das Telefonieren via Watch. Man kann Gespräche annehmen oder auch jemanden anrufen, ohne das Smartphone anfassen zu müssen. Da die Watch auch Siri unterstützt, kann man sogar den Kontakt per Sprachsteuerung auswählen. Das Gespräch selbst geht dann nur über die Watch, denn sie hat Mikro und Lautsprecher eingebaut. Wenn man will, kann das Gespräch auch aufs iPhone übernehmen. Die Sprachqualität ist mehr als gut. Beim Telefonieren mit der Watch bekommt natürlich die Umgebung das gesamte Gespräch mit, deshalb sollte man das nur machen, wenn man andere nicht stört damit.
Eine der grundlegenden Funktionen der Watch und vieler Apps ist das Anzeigen von Benachrichtigungen. Dies erledigt sie sehr gut. Aber jede Benachrichtigung ist auch immer eine Ablenkung von dem was man gerade tut, und es kann auch für andere irritierend sein, wenn man ständig auf die Uhr schaut. Immerhin sind die Mitteilungen diskreter als auf dem Smartphone, da die Uhr nur leicht vibriert und man dann ganz unauffällig schnell aufs Display schauen kann.
Die Verbindung zwischen Apple Watch und iPhone ist etwas vom stabilsten, was ich bisher bei kabellosen Verbindungen je erlebt habe. Es ist kein einziges Mal vorgekommen, dass die beiden Geräte keine Verbindung zueinander aufbauen konnten. Auch wenn man das iPhone zu Hause lässt und dann wieder heimkommt, wird die Verbindung zwischen den beiden Geräten automatisch wiederhergestellt. Ich habe in der ganzen Zeit nie erlebt, dass es hierbei eine Fehlermeldung gab oder sich Watch und iPhone nicht mehr finden konnten. Und wenn wir gerade beim Thema Stabilität sind: Die Watch selber läuft äusserst stabil. Einen Absturz – wenn es sowas bei der Watch überhaupt gibt – habe ich nie erlebt.
Mit den vorinstallierten Apps und den Apps aus dem Store bietet die Apple Watch eine grosse Vielfalt an Verwendungszwecken: Sie ist ein Accessoire, ein Anzeige-Gerät (zum Beispiel für Benachrichtigungen, Statusmeldungen) und ein Assistent (zum Beispiel für Fitnessleistungen, Abfrage von Informationen, Fernsteuerung von Apps und Geräten).
Jeder muss schlussendlich selber herausfinden, was für ihn am praktischsten ist und wo ihm die Watch eine Hilfe ist oder einen nützlichen Vorteil bietet. Und herausfinden und ausprobieren was man alles machen kann, heisst ja nicht, dass man dann im Alltag auch alles wirklich benutzt. Für mich hat sich für den Moment diese Mischung als Standard etabliert: Notifikations lesen von Apps, Alternative zum Smartphone beim Checken von Mails und gewisse einfachen Funktionen wie Timer stellen mit Siri, unterwegs eine Fahrplanabfrage machen oder mich an einen Termin erinnern lassen. Praktisch ist auch der Einsatz als Fernbedienung beim Musikhören via iPhone. Mit der Apple Watch kann man zum nächsten Track springen, Pause drücken oder mit der Krone die Lautstärke regeln.
Zusätzlich zur gesetzlich vorgeschriebenen Garantie bietet Apple mit dem AppleCare+ einen sehr attraktiven Service: Auch wenn die Watch recht robust ist – irgendwann kann immer mal etwas passieren. Im Falle einer unabsichtlichen Beschädigung bietet Apple den Austausch der kompletten Watch an, für den man nur eine Servicegebühr von 69 oder 79 Schweizer Franken je nach Modell (Watch Sport / Watch. Nicht erhältlich für Watch Edition) bezahlen muss. Dieser Austausch ist zwei Mal innerhalb des Deckungszeitraums von 24 Monaten möglich.
Die Apple Watch ist mehr als nur eine Uhr. Sie ist drei Dinge in einem: Ein modisches Accessoire, das man mit dem Wechsel des Armbands schnell "umgestalten" kann. Sie ist aber auch ein praktisches Anzeigegerät am Handgelenk, welches einem schnell die neusten globalen Top-News oder persönliche Nachrichten übermitteln kann. Als Assistent kann die Apple Watch ihren Besitzer beim Trainieren der körperlichen Fitness genauso unterstützen wie beim Suchen nach der nächsten Zugverbindung oder dem Abspielen eines Films via Apple TV.
Mit der Watch ist der iPhone- und Computerhersteller Apple auch zum Hersteller von Accessoires geworden und hat sich dafür von den etablierten Uhrenstellern inspirieren lassen. Das ist aber auch nur richtig so. Mit dem Engagement das Apple beim Verkauf und bei der Gestaltung der Armbänder an den Tag legt, wird dem Kunden auch signalisiert, dass es sich bei der Smartwatch nicht nur um einen kurzfristigen Hype handelt. Apple ist mit der Apple Watch eine längerfristige und grössere Verpflichtung eingegangen und hat nicht einfach nur ein Produkt geschaffen, sondern eine ganze Plattform darum herum aufgebaut:
- Betriebssystem watchOS, welches ständig weiterentwickelt wird
- Wachsendes Angebot an Apps, die neue Funktionen und Einsatzmöglichkeiten eröffnen (auch in der medizinischen Forschung oder Pflege mit ResearchKit und CareKit)
- Integration ins Öksystem von Apple: Zusammenspiel mit iPhone, Apple TV...
- Austausch bei unabsichtlichen Beschädigungen
- Zubehör von Apple und Dritt-Herstellern
- Breite Auswahl an Armbändern (wechselnder Look, anpassbar an verschiedene Geschmäcker und Stile)
Klar wird Apple irgendwann eine neue Apple Watch auf den Markt bringen. Zu wünschen wäre hierbei allerdings, dass sich da nicht ein Jahreszyklus etabliert, wie man es von den Smartphones her gewohnt ist, sondern Apple auf etwas mehr Wertbeständigkeit setzt.
Um sich mit der Apple Watch zurecht zu finden, braucht schon etwas mehr Einarbeitungszeit, als wenn man sich ein neues Smartphone kauft. Die Produktkategorie Smartwatch ist halt relativ neu, die Abläufe und Möglichkeiten sind noch nicht so vertraut. Deshalb habe ich es als hilfreich empfunden, die Hilfestellungen zu nutzen die Apple bietet. Aber wenn man das Grundprinzip mal verstanden hat, ist es eigentlich ganz einfach. Man lernt die spezifischen Wischgesten und die Krone zum Scrollen zu benutzen.
Nachdem ich die Apple Watch länger benutzt habe, habe ich auch meine anfänglich eher negative Grundhaltung gegenüber Smartwatches durchbrochen. Die Frage der effektiven Nützlichkeit hängt stark vom einzelnen Nutzer ab. Sie ist kein "Must-Have Device" wie ein Smartphone, sondern ein Gimmick, das Spass macht und auch Freude am Experimentieren und Ausprobieren was technisch machbar ist, vermittelt. Da muss es nicht immer gleich nur um Nutzen und Produktivität gehen – die Apple Watch ist vieles: Sie ist hilfreich, macht Spass und ist ein Schmuckstück am Handgelenk.